Wie wunderlich doch die Dinge kommen kön- nen, Herr Tomlinson! Weiß aber sonst einer von den Harlowes, wo wir uns aufhalten?
Nein! das ist ein Geheimniß vor der gantzen Familie: und soll es auch bleiben. Auch dieses ist ein Geheimniß, daß Herr Hans Harlowe durch mich einen Antrag zur Aussöhnung thun läßt, im Fall seine Fräulein Base wircklich ge- trauet ist. Vielleicht weiß er, daß er mit einigen Leuten viel zu thun haben wird, ehe er sie herum lencken kann, wenn er ihnen gleich wegen dieses Puncts alle nöthige Versicherungen geben könnte.
Jch glaube ihnen das gern, Herr Capitain. Die Thorheit der gantzen Familie schreibt sich von dem eintzigen Jacob Harlowe her. Kluge Narren! (Hier fing ich an großmüthig auf und ab zu gehen). Die sich von einem aus ih- rer Bande anführen lassen, weil ihn Bosheit oh- ne Verstand etwas lebhafter macht, als die übri- gen sind. - - Allein wie lange ist es, daß Herr Hans Harlowe diese friedfertigen Gedancken ge- habt hat?
Jch will ihnen hievon, und von der ersten Veranlassung dazu, eine umständliche Antwort ge- ben: und mich über alles das, was sie betreffen kann, sehr deutlich erklären. Jch thue dieses de- sto lieber, weil sie, wenn sie alles gehört haben, sehen werden, daß ich mich nicht unnöthiger Wei- se in fremde Händel mische.
Jch
Wie wunderlich doch die Dinge kommen koͤn- nen, Herr Tomlinſon! Weiß aber ſonſt einer von den Harlowes, wo wir uns aufhalten?
Nein! das iſt ein Geheimniß vor der gantzen Familie: und ſoll es auch bleiben. Auch dieſes iſt ein Geheimniß, daß Herr Hans Harlowe durch mich einen Antrag zur Ausſoͤhnung thun laͤßt, im Fall ſeine Fraͤulein Baſe wircklich ge- trauet iſt. Vielleicht weiß er, daß er mit einigen Leuten viel zu thun haben wird, ehe er ſie herum lencken kann, wenn er ihnen gleich wegen dieſes Puncts alle noͤthige Verſicherungen geben koͤnnte.
Jch glaube ihnen das gern, Herr Capitain. Die Thorheit der gantzen Familie ſchreibt ſich von dem eintzigen Jacob Harlowe her. Kluge Narren! (Hier fing ich an großmuͤthig auf und ab zu gehen). Die ſich von einem aus ih- rer Bande anfuͤhren laſſen, weil ihn Bosheit oh- ne Verſtand etwas lebhafter macht, als die uͤbri- gen ſind. ‒ ‒ Allein wie lange iſt es, daß Herr Hans Harlowe dieſe friedfertigen Gedancken ge- habt hat?
Jch will ihnen hievon, und von der erſten Veranlaſſung dazu, eine umſtaͤndliche Antwort ge- ben: und mich uͤber alles das, was ſie betreffen kann, ſehr deutlich erklaͤren. Jch thue dieſes de- ſto lieber, weil ſie, wenn ſie alles gehoͤrt haben, ſehen werden, daß ich mich nicht unnoͤthiger Wei- ſe in fremde Haͤndel miſche.
Jch
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Wie wunderlich doch die Dinge kommen koͤn-
nen, Herr Tomlinſon! Weiß aber ſonſt einer
von den Harlowes, wo wir uns aufhalten?
Nein! das iſt ein Geheimniß vor der gantzen
Familie: und ſoll es auch bleiben. Auch dieſes
iſt ein Geheimniß, daß Herr Hans Harlowe
durch mich einen Antrag zur Ausſoͤhnung thun
laͤßt, im Fall ſeine Fraͤulein Baſe wircklich ge-
trauet iſt. Vielleicht weiß er, daß er mit einigen
Leuten viel zu thun haben wird, ehe er ſie herum
lencken kann, wenn er ihnen gleich wegen dieſes
Puncts alle noͤthige Verſicherungen geben
koͤnnte.
Jch glaube ihnen das gern, Herr Capitain.
Die Thorheit der gantzen Familie ſchreibt ſich von
dem eintzigen Jacob Harlowe her. Kluge
Narren! (Hier fing ich an großmuͤthig auf
und ab zu gehen). Die ſich von einem aus ih-
rer Bande anfuͤhren laſſen, weil ihn Bosheit oh-
ne Verſtand etwas lebhafter macht, als die uͤbri-
gen ſind. ‒ ‒ Allein wie lange iſt es, daß Herr
Hans Harlowe dieſe friedfertigen Gedancken ge-
habt hat?
Jch will ihnen hievon, und von der erſten
Veranlaſſung dazu, eine umſtaͤndliche Antwort ge-
ben: und mich uͤber alles das, was ſie betreffen
kann, ſehr deutlich erklaͤren. Jch thue dieſes de-
ſto lieber, weil ſie, wenn ſie alles gehoͤrt haben,
ſehen werden, daß ich mich nicht unnoͤthiger Wei-
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Jch
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa04_1749/356>, abgerufen am 22.11.2024.
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