[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.entdecken darf. Lovelace zieht jedermann durch seine Freygebigkeit und Munterkeit an sich. Jch bin gleichsam nur eine Null, die seinen Werth erheben muß: mir selbst gereiche ich blos zum Kum- mer. Jch mag mich zurück halten so viel ich will, so kann ich doch nicht gantz verhindern, daß mir bis- weilen eine Thräne aus den Augen fällt, und das Papier befleckt. Jch bin versichert, daß Sie mir diesen kurtzen Trost nicht verbieten werden. Es scheint beynahe, daß der Anfang dieses Jn dem, was folget, meldet die Clarissa, daß Herr Lovelace seit dem, daß sie ihre Kleider bekommen hat, stets in sie dringe, und sie bitte, mit ihm in Gesellschaft eines ihr selbst beliebigen Frauenzimmers auszufahren, und sich entweder durch eine Lust Reise oder durch die gewöhnlichen Lustbarkei- ten der Stadt London aufzumuntern. Sie giebt eine umständliche Nachricht von dem, was bey einer gewissen Unterredung deshalb vorgefallen war, und von einigen andern Vorschlägen des Lovelace: bemer- cket aber dabey, daß er mit keinem Wor- te
entdecken darf. Lovelace zieht jedermann durch ſeine Freygebigkeit und Munterkeit an ſich. Jch bin gleichſam nur eine Null, die ſeinen Werth erheben muß: mir ſelbſt gereiche ich blos zum Kum- mer. Jch mag mich zuruͤck halten ſo viel ich will, ſo kann ich doch nicht gantz verhindern, daß mir bis- weilen eine Thraͤne aus den Augen faͤllt, und das Papier befleckt. Jch bin verſichert, daß Sie mir dieſen kurtzen Troſt nicht verbieten werden. Es ſcheint beynahe, daß der Anfang dieſes Jn dem, was folget, meldet die Clariſſa, daß Herr Lovelace ſeit dem, daß ſie ihre Kleider bekommen hat, ſtets in ſie dringe, und ſie bitte, mit ihm in Geſellſchaft eines ihr ſelbſt beliebigen Frauenzimmers auszufahren, und ſich entweder durch eine Luſt Reiſe oder durch die gewoͤhnlichen Luſtbarkei- ten der Stadt London aufzumuntern. Sie giebt eine umſtaͤndliche Nachricht von dem, was bey einer gewiſſen Unterredung deshalb vorgefallen war, und von einigen andern Vorſchlaͤgen des Lovelace: bemer- cket aber dabey, daß er mit keinem Wor- te
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entdecken darf. Lovelace zieht jedermann durch
ſeine Freygebigkeit und Munterkeit an ſich. Jch
bin gleichſam nur eine Null, die ſeinen Werth
erheben muß: mir ſelbſt gereiche ich blos zum Kum-
mer. Jch mag mich zuruͤck halten ſo viel ich will, ſo
kann ich doch nicht gantz verhindern, daß mir bis-
weilen eine Thraͤne aus den Augen faͤllt, und das
Papier befleckt. Jch bin verſichert, daß Sie mir
dieſen kurtzen Troſt nicht verbieten werden.
Es ſcheint beynahe, daß der Anfang dieſes
Briefes eine Fortſetzung des vorigen wird, in wel-
chem ich meine Traurigkeit zu entſchuldigen ſuchte.
Doch es ſey das genug, was ich davon geſchrieben
habe. Mein Ungluͤck iſt ein Beruf fuͤr Sie, mir
die alleredelſten Proben der Freundſchaft zu geben,
die wir einander ſo heilig gelobet haben, nehmlich
mir mit Troſt und Rath zu ſtatten zu kommen. Jch
glaube ſo gar, ich wuͤrde ihnen Unrecht thun, wenn
ich dieſen Ruf fuͤr noͤthig hielte.
Jn dem, was folget, meldet die Clariſſa, daß
Herr Lovelace ſeit dem, daß ſie ihre Kleider
bekommen hat, ſtets in ſie dringe, und ſie
bitte, mit ihm in Geſellſchaft eines ihr ſelbſt
beliebigen Frauenzimmers auszufahren,
und ſich entweder durch eine Luſt Reiſe
oder durch die gewoͤhnlichen Luſtbarkei-
ten der Stadt London aufzumuntern.
Sie giebt eine umſtaͤndliche Nachricht von
dem, was bey einer gewiſſen Unterredung
deshalb vorgefallen war, und von einigen
andern Vorſchlaͤgen des Lovelace: bemer-
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