gen: was für eine artige Person würde er in der Geschichte gespielet haben! - - Jch hätte wissen können, daß es eben so sträflich ist, einen Raub zu versuchen und eine Person ihres Leibes wegen in Furcht zu setzen, als wenn der Raub wirklich begangen wäre.
Aber auf eine Woche sie nicht zu se- hen! - - Die liebe artige Seele! Wie kommt sie mir in allen Stücken zuvor! Der Sachwal- ter wird die Schriften fertig haben, daß sie heu- te oder morgen aufs längste unterzeichnet werden können. Der Trauschein mit dem Prediger, oder der Prediger ohne den Trauschein, muß auch in den nächsten vier und zwanzig Stunden da seyn. Pritchard ist mit seinen dreyfachen Ur- kunden so gut als bereit. Tomlinson ist mit ei- ner günstigen Antwort von ihrem Onkel zur Hand - - Und doch auf eine Woche sie nicht zu sehen! Die liebe angenehme Seele! - - Jhr guter Engel ist verreiset oder läuft wenig- stens spielen. Jndessen zweifle ich gar nicht, meine werthe Schöne, in einer Wochen und noch viel kürzerer Zeit meinen Sieg völlig erhalten zu haben.
Allein was mich am meisten beunruhiget, ist, daß ein solcher Ausbund von vortrefflichen Frau- enzimmern ihr Wort brechen sollte - - Pfuy, Pfuy für sie! - - Jedoch niemand ist ganz und gar vollkommen! Es ist menschlich zu irren, aber nicht, dabey zu verharren - Jch hoffe meine Schöne kann nicht unmenschlich seyn.
Der
gen: was fuͤr eine artige Perſon wuͤrde er in der Geſchichte geſpielet haben! ‒ ‒ Jch haͤtte wiſſen koͤnnen, daß es eben ſo ſtraͤflich iſt, einen Raub zu verſuchen und eine Perſon ihres Leibes wegen in Furcht zu ſetzen, als wenn der Raub wirklich begangen waͤre.
Aber auf eine Woche ſie nicht zu ſe- hen! ‒ ‒ Die liebe artige Seele! Wie kommt ſie mir in allen Stuͤcken zuvor! Der Sachwal- ter wird die Schriften fertig haben, daß ſie heu- te oder morgen aufs laͤngſte unterzeichnet werden koͤnnen. Der Trauſchein mit dem Prediger, oder der Prediger ohne den Trauſchein, muß auch in den naͤchſten vier und zwanzig Stunden da ſeyn. Pritchard iſt mit ſeinen dreyfachen Ur- kunden ſo gut als bereit. Tomlinſon iſt mit ei- ner guͤnſtigen Antwort von ihrem Onkel zur Hand ‒ ‒ Und doch auf eine Woche ſie nicht zu ſehen! Die liebe angenehme Seele! ‒ ‒ Jhr guter Engel iſt verreiſet oder laͤuft wenig- ſtens ſpielen. Jndeſſen zweifle ich gar nicht, meine werthe Schoͤne, in einer Wochen und noch viel kuͤrzerer Zeit meinen Sieg voͤllig erhalten zu haben.
Allein was mich am meiſten beunruhiget, iſt, daß ein ſolcher Ausbund von vortrefflichen Frau- enzimmern ihr Wort brechen ſollte ‒ ‒ Pfuy, Pfuy fuͤr ſie! ‒ ‒ Jedoch niemand iſt ganz und gar vollkommen! Es iſt menſchlich zu irren, aber nicht, dabey zu verharren ‒ Jch hoffe meine Schoͤne kann nicht unmenſchlich ſeyn.
Der
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gen: was fuͤr eine artige Perſon wuͤrde er in der
Geſchichte geſpielet haben! ‒ ‒ Jch haͤtte wiſſen
koͤnnen, daß es eben ſo ſtraͤflich iſt, einen Raub
zu verſuchen und eine Perſon ihres Leibes wegen
in Furcht zu ſetzen, als wenn der Raub wirklich
begangen waͤre.
Aber auf eine Woche ſie nicht zu ſe-
hen! ‒ ‒ Die liebe artige Seele! Wie kommt
ſie mir in allen Stuͤcken zuvor! Der Sachwal-
ter wird die Schriften fertig haben, daß ſie heu-
te oder morgen aufs laͤngſte unterzeichnet werden
koͤnnen. Der Trauſchein mit dem Prediger,
oder der Prediger ohne den Trauſchein, muß auch
in den naͤchſten vier und zwanzig Stunden da
ſeyn. Pritchard iſt mit ſeinen dreyfachen Ur-
kunden ſo gut als bereit. Tomlinſon iſt mit ei-
ner guͤnſtigen Antwort von ihrem Onkel zur
Hand ‒ ‒ Und doch auf eine Woche ſie nicht
zu ſehen! Die liebe angenehme Seele! ‒ ‒
Jhr guter Engel iſt verreiſet oder laͤuft wenig-
ſtens ſpielen. Jndeſſen zweifle ich gar nicht,
meine werthe Schoͤne, in einer Wochen und noch
viel kuͤrzerer Zeit meinen Sieg voͤllig erhalten
zu haben.
Allein was mich am meiſten beunruhiget, iſt,
daß ein ſolcher Ausbund von vortrefflichen Frau-
enzimmern ihr Wort brechen ſollte ‒ ‒ Pfuy,
Pfuy fuͤr ſie! ‒ ‒ Jedoch niemand iſt ganz und
gar vollkommen! Es iſt menſchlich zu irren,
aber nicht, dabey zu verharren ‒ Jch hoffe
meine Schoͤne kann nicht unmenſchlich ſeyn.
Der
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/101>, abgerufen am 04.12.2024.
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