Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750.

Bild:
<< vorherige Seite


darinn berühret. Meiner ersten Freyheiten ge-
gen Jhre Person ist ebenfalls Erwähnung ge-

schehen.
gen seine Marianni hatte. Jch befinde auch vieles
von den angegebenen Umständen wahr; da ich mich
erkundigt habe. Der Sach walter Williams, den
Herr Hickmann als einen ansehnlichen Mann in
seinem Werke kennet, hat wirklich die Ehestiftung
so gut als fertig. Es sind zwo Abschriften davon
gemacht: und eine derselben ist öffentlich dazu be-
stimmet, daß sie an eben den Capitain Tomlinson
gesandt werde. Jch befinde auch, daß man sich wirk-
lich mehr als einmal um einen Trauschein beworben
hat, und bisher dabey Schwierigkeiten gemacht sind,
wodurch Lovelace so wohl beunruhiget, als in seinen
Absichten gestöret ist. Meiner Mutter Anwald, ein
vertrauter Freund von dem, an welchen sich der
elende Kerl gewandt hat, ist im Vertrauen hinter
diese Nachricht gekommen, und giebt uns von weiten
zu verstehen, daß diese Schwierigkeiten, weil Love-
lace ein Mann von großem Vermögen und Stande
ist, wahrscheinlicherweise bald gehoben seyn werden.
Jch war einmal willens, mich genau nach
Tomlinson zu erkundigen: und man kann noch,
wenn Sie es haben wollen, Jhres Onkels Haus-
hofmeisterinn, die seine vollkommene Gunst hat,
von weiten ausfragen lassen.

Mir ist wohl bekannt, daß die Sache so einge-
fädelt ist,
daß Frau Hodges von der vorgenommenen
Unterhandlung des Capitain Tomlinsons zum Ver-
gleich nichts wissen soll. Aber Jhr Onkel ist ein
alter Mann: und alte Leute halten sich ihren Ge-
liebten, wofern diese jünger, als sie selbst, sind, ver-
pflichtet, und verheelen ihnen selten etwas. - - Je-
doch mich deucht, es wird nicht nöthig seyn. Denn
Tomlinson ist, nach Jhrer Beschreibung, ein so bra-
ver


darinn beruͤhret. Meiner erſten Freyheiten ge-
gen Jhre Perſon iſt ebenfalls Erwaͤhnung ge-

ſchehen.
gen ſeine Marianni hatte. Jch befinde auch vieles
von den angegebenen Umſtaͤnden wahr; da ich mich
erkundigt habe. Der Sach walter Williams, den
Herr Hickmann als einen anſehnlichen Mann in
ſeinem Werke kennet, hat wirklich die Eheſtiftung
ſo gut als fertig. Es ſind zwo Abſchriften davon
gemacht: und eine derſelben iſt oͤffentlich dazu be-
ſtimmet, daß ſie an eben den Capitain Tomlinſon
geſandt werde. Jch befinde auch, daß man ſich wirk-
lich mehr als einmal um einen Trauſchein beworben
hat, und bisher dabey Schwierigkeiten gemacht ſind,
wodurch Lovelace ſo wohl beunruhiget, als in ſeinen
Abſichten geſtoͤret iſt. Meiner Mutter Anwald, ein
vertrauter Freund von dem, an welchen ſich der
elende Kerl gewandt hat, iſt im Vertrauen hinter
dieſe Nachricht gekommen, und giebt uns von weiten
zu verſtehen, daß dieſe Schwierigkeiten, weil Love-
lace ein Mann von großem Vermoͤgen und Stande
iſt, wahrſcheinlicherweiſe bald gehoben ſeyn werden.
Jch war einmal willens, mich genau nach
Tomlinſon zu erkundigen: und man kann noch,
wenn Sie es haben wollen, Jhres Onkels Haus-
hofmeiſterinn, die ſeine vollkommene Gunſt hat,
von weiten ausfragen laſſen.

Mir iſt wohl bekannt, daß die Sache ſo einge-
faͤdelt iſt,
daß Frau Hodges von der vorgenommenen
Unterhandlung des Capitain Tomlinſons zum Ver-
gleich nichts wiſſen ſoll. Aber Jhr Onkel iſt ein
alter Mann: und alte Leute halten ſich ihren Ge-
liebten, wofern dieſe juͤnger, als ſie ſelbſt, ſind, ver-
pflichtet, und verheelen ihnen ſelten etwas. ‒ ‒ Je-
doch mich deucht, es wird nicht noͤthig ſeyn. Denn
Tomlinſon iſt, nach Jhrer Beſchreibung, ein ſo bra-
ver
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0368" n="362"/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>darinn beru&#x0364;hret. Meiner er&#x017F;ten Freyheiten ge-<lb/>
gen Jhre Per&#x017F;on i&#x017F;t ebenfalls Erwa&#x0364;hnung ge-</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chehen.</fw><lb/>
          <note xml:id="b05" prev="#b04" place="foot" next="#b06">
            <p>gen &#x017F;eine Marianni hatte. Jch befinde auch vieles<lb/>
von den angegebenen Um&#x017F;ta&#x0364;nden wahr; da ich mich<lb/>
erkundigt habe. Der Sach walter Williams, den<lb/>
Herr Hickmann als einen an&#x017F;ehnlichen Mann in<lb/>
&#x017F;einem Werke kennet, hat wirklich die Ehe&#x017F;tiftung<lb/>
&#x017F;o gut als fertig. Es &#x017F;ind zwo Ab&#x017F;chriften davon<lb/>
gemacht: und eine der&#x017F;elben i&#x017F;t o&#x0364;ffentlich dazu be-<lb/>
&#x017F;timmet, daß &#x017F;ie an <hi rendition="#fr">eben den</hi> Capitain Tomlin&#x017F;on<lb/>
ge&#x017F;andt werde. Jch befinde auch, daß man &#x017F;ich wirk-<lb/>
lich mehr als einmal um einen Trau&#x017F;chein beworben<lb/>
hat, und bisher dabey Schwierigkeiten gemacht &#x017F;ind,<lb/>
wodurch Lovelace &#x017F;o wohl beunruhiget, als in &#x017F;einen<lb/>
Ab&#x017F;ichten ge&#x017F;to&#x0364;ret i&#x017F;t. Meiner Mutter Anwald, ein<lb/>
vertrauter Freund von dem, an welchen &#x017F;ich der<lb/>
elende Kerl gewandt hat, i&#x017F;t im Vertrauen hinter<lb/>
die&#x017F;e Nachricht gekommen, und giebt uns von weiten<lb/>
zu ver&#x017F;tehen, daß die&#x017F;e Schwierigkeiten, weil Love-<lb/>
lace ein Mann von großem Vermo&#x0364;gen und Stande<lb/>
i&#x017F;t, wahr&#x017F;cheinlicherwei&#x017F;e bald gehoben &#x017F;eyn werden.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Jch war einmal willens, mich genau nach<lb/>
Tomlin&#x017F;on zu erkundigen: und man kann noch,<lb/>
wenn Sie es haben wollen, Jhres Onkels Haus-<lb/>
hofmei&#x017F;terinn, die &#x017F;eine vollkommene Gun&#x017F;t hat,<lb/>
von weiten ausfragen la&#x017F;&#x017F;en.</hi> </p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Mir i&#x017F;t wohl bekannt, daß die Sache &#x017F;o einge-<lb/>
fa&#x0364;delt i&#x017F;t,</hi> daß Frau Hodges von der vorgenommenen<lb/>
Unterhandlung des Capitain Tomlin&#x017F;ons zum Ver-<lb/>
gleich nichts wi&#x017F;&#x017F;en &#x017F;oll. Aber Jhr Onkel i&#x017F;t ein<lb/>
alter Mann: und alte Leute halten &#x017F;ich ihren Ge-<lb/>
liebten, wofern die&#x017F;e ju&#x0364;nger, als &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t, &#x017F;ind, ver-<lb/>
pflichtet, und verheelen ihnen &#x017F;elten etwas. &#x2012; &#x2012; Je-<lb/>
doch mich deucht, es wird nicht no&#x0364;thig &#x017F;eyn. Denn<lb/>
Tomlin&#x017F;on i&#x017F;t, nach Jhrer Be&#x017F;chreibung, ein &#x017F;o bra-</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">ver</fw>
          </note><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[362/0368] darinn beruͤhret. Meiner erſten Freyheiten ge- gen Jhre Perſon iſt ebenfalls Erwaͤhnung ge- ſchehen. gen ſeine Marianni hatte. Jch befinde auch vieles von den angegebenen Umſtaͤnden wahr; da ich mich erkundigt habe. Der Sach walter Williams, den Herr Hickmann als einen anſehnlichen Mann in ſeinem Werke kennet, hat wirklich die Eheſtiftung ſo gut als fertig. Es ſind zwo Abſchriften davon gemacht: und eine derſelben iſt oͤffentlich dazu be- ſtimmet, daß ſie an eben den Capitain Tomlinſon geſandt werde. Jch befinde auch, daß man ſich wirk- lich mehr als einmal um einen Trauſchein beworben hat, und bisher dabey Schwierigkeiten gemacht ſind, wodurch Lovelace ſo wohl beunruhiget, als in ſeinen Abſichten geſtoͤret iſt. Meiner Mutter Anwald, ein vertrauter Freund von dem, an welchen ſich der elende Kerl gewandt hat, iſt im Vertrauen hinter dieſe Nachricht gekommen, und giebt uns von weiten zu verſtehen, daß dieſe Schwierigkeiten, weil Love- lace ein Mann von großem Vermoͤgen und Stande iſt, wahrſcheinlicherweiſe bald gehoben ſeyn werden. Jch war einmal willens, mich genau nach Tomlinſon zu erkundigen: und man kann noch, wenn Sie es haben wollen, Jhres Onkels Haus- hofmeiſterinn, die ſeine vollkommene Gunſt hat, von weiten ausfragen laſſen. Mir iſt wohl bekannt, daß die Sache ſo einge- faͤdelt iſt, daß Frau Hodges von der vorgenommenen Unterhandlung des Capitain Tomlinſons zum Ver- gleich nichts wiſſen ſoll. Aber Jhr Onkel iſt ein alter Mann: und alte Leute halten ſich ihren Ge- liebten, wofern dieſe juͤnger, als ſie ſelbſt, ſind, ver- pflichtet, und verheelen ihnen ſelten etwas. ‒ ‒ Je- doch mich deucht, es wird nicht noͤthig ſeyn. Denn Tomlinſon iſt, nach Jhrer Beſchreibung, ein ſo bra- ver

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/368
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/368>, abgerufen am 24.11.2024.