schen, der den Kopf voller Ränke hat, und sich damit rühmet - -
Lovel. Mein liebstes Leben! - - Jedoch ich will sie nicht stören.
Cl. Nach einer solchen Begegnung muß ich billig zweifeln. Es liegt meine Ehre daran, daß ich zweifele, daß ich in Furcht, daß ich in Sorge stehe. Jhre Vermittelung, mein Herr, kommt so bequem, ist so günstig für diesen Men- schen - - Meines Onkels Vorschlag, der erste, wie ich glaube, von solcher Art, woran er jemals gedacht hat, da er ein aufrichtiger, ehrlicher, wohl- gesinnter Mann ist, der keine solche Auswege lie- bet - - Jhre Erzählung, die sich auf diesen Vor- schlag beziehet - - Die Folgen dieser Erzählung; die Beunruhigung meines Bruders; sein über- eilter Schluß, den er desfalls gefasset hat - - Die Unruhe, welche sich die Lady Elisabeth und die übrigen Anverwandten des Herrn Lovelace darüber gemacht haben - - Die unerwarteten Briefe, die deswegen an ihn geschrieben und nebst ihrem mir von ihm gezeiget sind - - Alles Ceremoniel, unter Personen, die zu Beobach- tung des Ceremoniels gebohren sind, und ein Recht haben sich auf die Vorzüge ihres Ver- standes über andere zu setzen - - Alle diese Dinge haben sich so geschwinde und einige davon zu so gelegener Zeit zugetragen - -
Lovel. Die Lady Elisabeth, wie sie sehen, gnädige Fräulein, erkläret sich ja selbst in ihrem Briefe, daß sie sich an die kleinen Umstände,
welche
ſchen, der den Kopf voller Raͤnke hat, und ſich damit ruͤhmet ‒ ‒
Lovel. Mein liebſtes Leben! ‒ ‒ Jedoch ich will ſie nicht ſtoͤren.
Cl. Nach einer ſolchen Begegnung muß ich billig zweifeln. Es liegt meine Ehre daran, daß ich zweifele, daß ich in Furcht, daß ich in Sorge ſtehe. Jhre Vermittelung, mein Herr, kommt ſo bequem, iſt ſo guͤnſtig fuͤr dieſen Men- ſchen ‒ ‒ Meines Onkels Vorſchlag, der erſte, wie ich glaube, von ſolcher Art, woran er jemals gedacht hat, da er ein aufrichtiger, ehrlicher, wohl- geſinnter Mann iſt, der keine ſolche Auswege lie- bet ‒ ‒ Jhre Erzaͤhlung, die ſich auf dieſen Vor- ſchlag beziehet ‒ ‒ Die Folgen dieſer Erzaͤhlung; die Beunruhigung meines Bruders; ſein uͤber- eilter Schluß, den er desfalls gefaſſet hat ‒ ‒ Die Unruhe, welche ſich die Lady Eliſabeth und die uͤbrigen Anverwandten des Herrn Lovelace daruͤber gemacht haben ‒ ‒ Die unerwarteten Briefe, die deswegen an ihn geſchrieben und nebſt ihrem mir von ihm gezeiget ſind ‒ ‒ Alles Ceremoniel, unter Perſonen, die zu Beobach- tung des Ceremoniels gebohren ſind, und ein Recht haben ſich auf die Vorzuͤge ihres Ver- ſtandes uͤber andere zu ſetzen ‒ ‒ Alle dieſe Dinge haben ſich ſo geſchwinde und einige davon zu ſo gelegener Zeit zugetragen ‒ ‒
Lovel. Die Lady Eliſabeth, wie ſie ſehen, gnaͤdige Fraͤulein, erklaͤret ſich ja ſelbſt in ihrem Briefe, daß ſie ſich an die kleinen Umſtaͤnde,
welche
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ſchen, der den Kopf voller Raͤnke hat, und ſich
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Lovel. Mein liebſtes Leben! ‒ ‒ Jedoch
ich will ſie nicht ſtoͤren.
Cl. Nach einer ſolchen Begegnung muß ich
billig zweifeln. Es liegt meine Ehre daran,
daß ich zweifele, daß ich in Furcht, daß ich in
Sorge ſtehe. Jhre Vermittelung, mein Herr,
kommt ſo bequem, iſt ſo guͤnſtig fuͤr dieſen Men-
ſchen ‒ ‒ Meines Onkels Vorſchlag, der erſte,
wie ich glaube, von ſolcher Art, woran er jemals
gedacht hat, da er ein aufrichtiger, ehrlicher, wohl-
geſinnter Mann iſt, der keine ſolche Auswege lie-
bet ‒ ‒ Jhre Erzaͤhlung, die ſich auf dieſen Vor-
ſchlag beziehet ‒ ‒ Die Folgen dieſer Erzaͤhlung;
die Beunruhigung meines Bruders; ſein uͤber-
eilter Schluß, den er desfalls gefaſſet hat ‒ ‒
Die Unruhe, welche ſich die Lady Eliſabeth und
die uͤbrigen Anverwandten des Herrn Lovelace
daruͤber gemacht haben ‒ ‒ Die unerwarteten
Briefe, die deswegen an ihn geſchrieben und
nebſt ihrem mir von ihm gezeiget ſind ‒ ‒ Alles
Ceremoniel, unter Perſonen, die zu Beobach-
tung des Ceremoniels gebohren ſind, und ein
Recht haben ſich auf die Vorzuͤge ihres Ver-
ſtandes uͤber andere zu ſetzen ‒ ‒ Alle dieſe
Dinge haben ſich ſo geſchwinde und einige davon
zu ſo gelegener Zeit zugetragen ‒ ‒
Lovel. Die Lady Eliſabeth, wie ſie ſehen,
gnaͤdige Fraͤulein, erklaͤret ſich ja ſelbſt in ihrem
Briefe, daß ſie ſich an die kleinen Umſtaͤnde,
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/436>, abgerufen am 24.11.2024.
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