Jch ergriff ihre widerstrebende Hand, und bat sie nur, mir zu versprechen, daß sie mich morgen, und zwar frühe, wieder sehen wollte.
Zu welchem Ende soll ich sie wieder sehen? Haben sie noch mehr zu sagen, als gesaget ist? - - Jch habe Gelübde und Betheurungen genug gehabt, Herr Lovelace. Zu welchem Ende sollte ich sie morgen frühe wieder sehen?
Jch wiederholte meine Bitte auf das instän- digste, und nannte die Zeit um sechse des Mor- gens.
"Sie wissen, daß ich allemal um diese Jahrs- "zeit noch früher aufstehe". Das war ihre halb- ausdrückliche Einwilligung.
Hiernächst empfahl sie sich ihrem Onkel noch einmal und ging weg.
So, Belford, hatte sie ihre Waare gestei- gert, wie der Lord M. sagen würde, und meine war abgeschlagen. Auf den nächsten Brief von der Fräulein Howe kommt nun unser bey- den Schicksal an. Jch werde gänzlich zu Grun- de und verlohren seyn: wo ich ihn nicht auffangen kann.
Der
Jch ergriff ihre widerſtrebende Hand, und bat ſie nur, mir zu verſprechen, daß ſie mich morgen, und zwar fruͤhe, wieder ſehen wollte.
Zu welchem Ende ſoll ich ſie wieder ſehen? Haben ſie noch mehr zu ſagen, als geſaget iſt? ‒ ‒ Jch habe Geluͤbde und Betheurungen genug gehabt, Herr Lovelace. Zu welchem Ende ſollte ich ſie morgen fruͤhe wieder ſehen?
Jch wiederholte meine Bitte auf das inſtaͤn- digſte, und nannte die Zeit um ſechſe des Mor- gens.
„Sie wiſſen, daß ich allemal um dieſe Jahrs- „zeit noch fruͤher aufſtehe“. Das war ihre halb- ausdruͤckliche Einwilligung.
Hiernaͤchſt empfahl ſie ſich ihrem Onkel noch einmal und ging weg.
So, Belford, hatte ſie ihre Waare geſtei- gert, wie der Lord M. ſagen wuͤrde, und meine war abgeſchlagen. Auf den naͤchſten Brief von der Fraͤulein Howe kommt nun unſer bey- den Schickſal an. Jch werde gaͤnzlich zu Grun- de und verlohren ſeyn: wo ich ihn nicht auffangen kann.
Der
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Jch ergriff ihre widerſtrebende Hand, und bat
ſie nur, mir zu verſprechen, daß ſie mich morgen,
und zwar fruͤhe, wieder ſehen wollte.
Zu welchem Ende ſoll ich ſie wieder ſehen?
Haben ſie noch mehr zu ſagen, als geſaget iſt?
‒ ‒ Jch habe Geluͤbde und Betheurungen genug
gehabt, Herr Lovelace. Zu welchem Ende ſollte
ich ſie morgen fruͤhe wieder ſehen?
Jch wiederholte meine Bitte auf das inſtaͤn-
digſte, und nannte die Zeit um ſechſe des Mor-
gens.
„Sie wiſſen, daß ich allemal um dieſe Jahrs-
„zeit noch fruͤher aufſtehe“. Das war ihre halb-
ausdruͤckliche Einwilligung.
Hiernaͤchſt empfahl ſie ſich ihrem Onkel noch
einmal und ging weg.
So, Belford, hatte ſie ihre Waare geſtei-
gert, wie der Lord M. ſagen wuͤrde, und meine
war abgeſchlagen. Auf den naͤchſten Brief
von der Fraͤulein Howe kommt nun unſer bey-
den Schickſal an. Jch werde gaͤnzlich zu Grun-
de und verlohren ſeyn: wo ich ihn nicht
auffangen kann.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/482>, abgerufen am 24.11.2024.
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