daß sie die Füße vor Schmerzen, und weil das Ruhebette vermuthlich zu kurz wäre, hinauf ge- zogen hätte. - - So so, daran hätte er nicht ge- dacht - - Jhre rothe Farbe wäre ihrer Betrüb- niß und den Kopfschmerzen zuzuschreiben - - Ja, das könnte wohl seyn - - Es wäre ihm in- zwischen herzlich lieb, daß er den Brief der Fr. Harriot selbst in die Hände gegeben hätte: und das würde er der Fräulein Howe sagen.
Er verlangte die Frau noch einmal zu spre- chen, als er wegging, und wollte sich nicht abwei- sen lassen. Die Witwe setzte sich daher in die Höhe, zog das Schnupftuch über das Gesicht, und lehnte sich mit dem Kopfe an das Tafel- werk.
Er fragte, ob sie etwas besunderes zu be- stellen hätte.
Nein: sie befände sich so schlecht, daß sie nicht schreiben könnte; und dieß wäre ein großer Kum- mer für sie.
Hiernächst erkundigte er sich, ob er den fol- genden Tag wieder nachfragen sollte: denn er wollte nach London gehen, da er so nahe wäre; und würde die Nacht über bey einen Vetter blei- ben, der in einer Gasse, Fetter-Lane genannt, wohnete.
Nein: sie wollte so bald, als sie im Stande wäre, schreiben, und den Brief mir der Post senden.
Wo sie denn nichts durch ihn zu überschi- cken hätte: so möchte er vielleicht einen oder ein
paar
K k 2
daß ſie die Fuͤße vor Schmerzen, und weil das Ruhebette vermuthlich zu kurz waͤre, hinauf ge- zogen haͤtte. ‒ ‒ So ſo, daran haͤtte er nicht ge- dacht ‒ ‒ Jhre rothe Farbe waͤre ihrer Betruͤb- niß und den Kopfſchmerzen zuzuſchreiben ‒ ‒ Ja, das koͤnnte wohl ſeyn ‒ ‒ Es waͤre ihm in- zwiſchen herzlich lieb, daß er den Brief der Fr. Harriot ſelbſt in die Haͤnde gegeben haͤtte: und das wuͤrde er der Fraͤulein Howe ſagen.
Er verlangte die Frau noch einmal zu ſpre- chen, als er wegging, und wollte ſich nicht abwei- ſen laſſen. Die Witwe ſetzte ſich daher in die Hoͤhe, zog das Schnupftuch uͤber das Geſicht, und lehnte ſich mit dem Kopfe an das Tafel- werk.
Er fragte, ob ſie etwas beſunderes zu be- ſtellen haͤtte.
Nein: ſie befaͤnde ſich ſo ſchlecht, daß ſie nicht ſchreiben koͤnnte; und dieß waͤre ein großer Kum- mer fuͤr ſie.
Hiernaͤchſt erkundigte er ſich, ob er den fol- genden Tag wieder nachfragen ſollte: denn er wollte nach London gehen, da er ſo nahe waͤre; und wuͤrde die Nacht uͤber bey einen Vetter blei- ben, der in einer Gaſſe, Fetter-Lane genannt, wohnete.
Nein: ſie wollte ſo bald, als ſie im Stande waͤre, ſchreiben, und den Brief mir der Poſt ſenden.
Wo ſie denn nichts durch ihn zu uͤberſchi- cken haͤtte: ſo moͤchte er vielleicht einen oder ein
paar
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daß ſie die Fuͤße vor Schmerzen, und weil das
Ruhebette vermuthlich zu kurz waͤre, hinauf ge-
zogen haͤtte. ‒ ‒ So ſo, daran haͤtte er nicht ge-
dacht ‒ ‒ Jhre rothe Farbe waͤre ihrer Betruͤb-
niß und den Kopfſchmerzen zuzuſchreiben ‒ ‒
Ja, das koͤnnte wohl ſeyn ‒ ‒ Es waͤre ihm in-
zwiſchen herzlich lieb, daß er den Brief der Fr.
Harriot ſelbſt in die Haͤnde gegeben haͤtte: und
das wuͤrde er der Fraͤulein Howe ſagen.
Er verlangte die Frau noch einmal zu ſpre-
chen, als er wegging, und wollte ſich nicht abwei-
ſen laſſen. Die Witwe ſetzte ſich daher in die
Hoͤhe, zog das Schnupftuch uͤber das Geſicht,
und lehnte ſich mit dem Kopfe an das Tafel-
werk.
Er fragte, ob ſie etwas beſunderes zu be-
ſtellen haͤtte.
Nein: ſie befaͤnde ſich ſo ſchlecht, daß ſie nicht
ſchreiben koͤnnte; und dieß waͤre ein großer Kum-
mer fuͤr ſie.
Hiernaͤchſt erkundigte er ſich, ob er den fol-
genden Tag wieder nachfragen ſollte: denn er
wollte nach London gehen, da er ſo nahe waͤre;
und wuͤrde die Nacht uͤber bey einen Vetter blei-
ben, der in einer Gaſſe, Fetter-Lane genannt,
wohnete.
Nein: ſie wollte ſo bald, als ſie im Stande
waͤre, ſchreiben, und den Brief mir der Poſt
ſenden.
Wo ſie denn nichts durch ihn zu uͤberſchi-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/521>, abgerufen am 24.11.2024.
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