denn wohl verlangen, Bruder, daß ich kein Mensch seyn sollte?
Hier ließ den Brief: wo du willst. Du bist mein Freund nicht: wo du noch einer von diesen beyden übermüthigen Weibspersonen das Wort zu reden unternimmst; nachdem du ihn gelesen hast.
An Fr. Harriot Lucas bey Fr. Moore zu Hampstead.
Nach denen Entdeckungen, die ich von den schändlichen Anschlägen des ruchlosesten Menschen von der Welt gemachet, und in mei- nem weitläuftigen Briefe vom verwichnen Mitt- wochen umständlich beschrieben habe (*), werden Sie leicht glauben, wertheste Freundinn, daß ich, bey Durchlesung ihres letztern, am Donnerstage von Hampstead abgelassenen Schreibens (**), nicht so viel Bestürzung als Unwillen bey mir ge- spüret. Hätte der Bösewicht sich unterfangen, eine Stadt statt eines Hauses anzustecken: so würde ich mich nicht darüber gewundert haben. Das einzige, worüber ich erstaunet bin, ist, daß er seine Klauen nicht eher gezeiget hat: da er, wie mir gesaget ist, sich damit rühmet, daß ihn kein Frauenzimmer aus ihrer Schlafkammer hal- ten soll, wenn er sich vorgesetzet hat, darinnen zu
seyn.
(*) Siehe den Brief von der Fräulein Howe in dem XI. Briefe dieses Theils.
(**) Siehe den XII Brief dieses Theils.
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denn wohl verlangen, Bruder, daß ich kein Menſch ſeyn ſollte?
Hier ließ den Brief: wo du willſt. Du biſt mein Freund nicht: wo du noch einer von dieſen beyden uͤbermuͤthigen Weibsperſonen das Wort zu reden unternimmſt; nachdem du ihn geleſen haſt.
An Fr. Harriot Lucas bey Fr. Moore zu Hampſtead.
Nach denen Entdeckungen, die ich von den ſchaͤndlichen Anſchlaͤgen des ruchloſeſten Menſchen von der Welt gemachet, und in mei- nem weitlaͤuftigen Briefe vom verwichnen Mitt- wochen umſtaͤndlich beſchrieben habe (*), werden Sie leicht glauben, wertheſte Freundinn, daß ich, bey Durchleſung ihres letztern, am Donnerſtage von Hampſtead abgelaſſenen Schreibens (**), nicht ſo viel Beſtuͤrzung als Unwillen bey mir ge- ſpuͤret. Haͤtte der Boͤſewicht ſich unterfangen, eine Stadt ſtatt eines Hauſes anzuſtecken: ſo wuͤrde ich mich nicht daruͤber gewundert haben. Das einzige, woruͤber ich erſtaunet bin, iſt, daß er ſeine Klauen nicht eher gezeiget hat: da er, wie mir geſaget iſt, ſich damit ruͤhmet, daß ihn kein Frauenzimmer aus ihrer Schlafkammer hal- ten ſoll, wenn er ſich vorgeſetzet hat, darinnen zu
ſeyn.
(*) Siehe den Brief von der Fraͤulein Howe in dem XI. Briefe dieſes Theils.
(**) Siehe den XII Brief dieſes Theils.
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denn wohl verlangen, Bruder, daß ich kein Menſch
ſeyn ſollte?
Hier ließ den Brief: wo du willſt. Du biſt
mein Freund nicht: wo du noch einer von dieſen
beyden uͤbermuͤthigen Weibsperſonen das Wort
zu reden unternimmſt; nachdem du ihn geleſen
haſt.
An Fr. Harriot Lucas bey Fr. Moore
zu Hampſtead.
Nach denen Entdeckungen, die ich von den
ſchaͤndlichen Anſchlaͤgen des ruchloſeſten
Menſchen von der Welt gemachet, und in mei-
nem weitlaͤuftigen Briefe vom verwichnen Mitt-
wochen umſtaͤndlich beſchrieben habe (*), werden
Sie leicht glauben, wertheſte Freundinn, daß ich,
bey Durchleſung ihres letztern, am Donnerſtage
von Hampſtead abgelaſſenen Schreibens (**),
nicht ſo viel Beſtuͤrzung als Unwillen bey mir ge-
ſpuͤret. Haͤtte der Boͤſewicht ſich unterfangen,
eine Stadt ſtatt eines Hauſes anzuſtecken: ſo
wuͤrde ich mich nicht daruͤber gewundert haben.
Das einzige, woruͤber ich erſtaunet bin, iſt, daß
er ſeine Klauen nicht eher gezeiget hat: da er,
wie mir geſaget iſt, ſich damit ruͤhmet, daß ihn
kein Frauenzimmer aus ihrer Schlafkammer hal-
ten ſoll, wenn er ſich vorgeſetzet hat, darinnen zu
ſeyn.
(*) Siehe den Brief von der Fraͤulein Howe in dem
XI. Briefe dieſes Theils.
(**) Siehe den XII Brief dieſes Theils.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/525>, abgerufen am 24.11.2024.
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