unordentlichen Begierden, denen wir willfahren - - Und sie bringen gemeiniglich ihre Strafe mit sich - - das bezeuget der Enkel, so wohl als der Onkel.
Der Kerl war in andern Geschäfften herauf geschickt, hat aber seinen Befehl ein wenig weiter ausgedehnet, damit er einem künftigen Erben seine Empfehlung machte.
Es ist mir lieb, daß ich zu der Zeit nicht zu M. H. gewesen bin, da mein Lord den angeneh- men Trank genommen hat; er ist ihm gewiß damals angenehm gewesen: denn es giebt Leute in der Welt, die so boshaft gewesen seyn würden, daß sie gesagt hätten, ich hätte ihn beredet, den- selben zu trinken.
Der Mann sagt, wie er abgegangen wäre, hätte siche der Lord so schlecht befunden, daß man im Hause angefangen zu schwatzen, man wollte durch die schleunigste Post nach mir schicken. Da ich weiß, daß der alte Lord ein gutes Theil an baarem Gelde bey sich hat, worüber er selten Rechnung führet: so erfordert es mein eigner Nutzen, so bald, als ich kann, hinunter zu reisen. Aber was soll ich unterdessen mit diesem lieben Kinde machen? - - Wenn der morgende Tag vorbey ist: so werde ich vielleicht im Stande seyn, meine eigne Frage zu beantworten - - Mir ist bange, daß sie mich zur Verzweifelung bringen werde.
Denn
unordentlichen Begierden, denen wir willfahren ‒ ‒ Und ſie bringen gemeiniglich ihre Strafe mit ſich ‒ ‒ das bezeuget der Enkel, ſo wohl als der Onkel.
Der Kerl war in andern Geſchaͤfften herauf geſchickt, hat aber ſeinen Befehl ein wenig weiter ausgedehnet, damit er einem kuͤnftigen Erben ſeine Empfehlung machte.
Es iſt mir lieb, daß ich zu der Zeit nicht zu M. H. geweſen bin, da mein Lord den angeneh- men Trank genommen hat; er iſt ihm gewiß damals angenehm geweſen: denn es giebt Leute in der Welt, die ſo boshaft geweſen ſeyn wuͤrden, daß ſie geſagt haͤtten, ich haͤtte ihn beredet, den- ſelben zu trinken.
Der Mann ſagt, wie er abgegangen waͤre, haͤtte ſiche der Lord ſo ſchlecht befunden, daß man im Hauſe angefangen zu ſchwatzen, man wollte durch die ſchleunigſte Poſt nach mir ſchicken. Da ich weiß, daß der alte Lord ein gutes Theil an baarem Gelde bey ſich hat, woruͤber er ſelten Rechnung fuͤhret: ſo erfordert es mein eigner Nutzen, ſo bald, als ich kann, hinunter zu reiſen. Aber was ſoll ich unterdeſſen mit dieſem lieben Kinde machen? ‒ ‒ Wenn der morgende Tag vorbey iſt: ſo werde ich vielleicht im Stande ſeyn, meine eigne Frage zu beantworten ‒ ‒ Mir iſt bange, daß ſie mich zur Verzweifelung bringen werde.
Denn
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unordentlichen Begierden, denen wir willfahren ‒
‒ Und ſie bringen gemeiniglich ihre Strafe mit
ſich ‒ ‒ das bezeuget der Enkel, ſo wohl als
der Onkel.
Der Kerl war in andern Geſchaͤfften herauf
geſchickt, hat aber ſeinen Befehl ein wenig weiter
ausgedehnet, damit er einem kuͤnftigen Erben
ſeine Empfehlung machte.
Es iſt mir lieb, daß ich zu der Zeit nicht zu
M. H. geweſen bin, da mein Lord den angeneh-
men Trank genommen hat; er iſt ihm gewiß
damals angenehm geweſen: denn es giebt Leute
in der Welt, die ſo boshaft geweſen ſeyn wuͤrden,
daß ſie geſagt haͤtten, ich haͤtte ihn beredet, den-
ſelben zu trinken.
Der Mann ſagt, wie er abgegangen waͤre,
haͤtte ſiche der Lord ſo ſchlecht befunden, daß man
im Hauſe angefangen zu ſchwatzen, man wollte
durch die ſchleunigſte Poſt nach mir ſchicken.
Da ich weiß, daß der alte Lord ein gutes Theil
an baarem Gelde bey ſich hat, woruͤber er ſelten
Rechnung fuͤhret: ſo erfordert es mein eigner
Nutzen, ſo bald, als ich kann, hinunter zu reiſen.
Aber was ſoll ich unterdeſſen mit dieſem lieben
Kinde machen? ‒ ‒ Wenn der morgende Tag
vorbey iſt: ſo werde ich vielleicht im Stande
ſeyn, meine eigne Frage zu beantworten ‒ ‒ Mir
iſt bange, daß ſie mich zur Verzweifelung bringen
werde.
Denn
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 750. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/756>, abgerufen am 24.11.2024.
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