nen, es nicht hätten entdecken mögen; wenn Sie damals einigen Argwohn von seinem schändlichen Gemüthe gehabt hätten.
Kurz, dieser betrügerisch geschmiedete Brief ist zwar ziemlich lang, aber enthält doch nur we- nige Auszüge aus dem meinigen. Der meinige war sehr lang. Er hat, wie ich sehe, alles aus- gelassen, was Jhnen hätte zeigen können, wie scheuslich das Haus sey, und gegen den schändli- chen Tomlinson einigen Verdacht beyzubringen vermögend gewesen wäre. - - Sie werden dieß aus dem bloßen Entwurf des eigentlichen Brie- fes, den ich einschließen will (**)(*), sehen, und bemerken, wie er, verfluchter Betrüger! die Nachricht von der Fräulein Lardner und meine Erinnerungen zu seinem abscheulichen Zweck ver- drehet hat.
Da ich für unserer beyden Sicherheit vor einem so kühnen und verruchten Ränkeschmieder besorgt bin: so muß ich Sie auffordern, werthe- ste Freundinn, daß Sie sich entschließen, gesetz- mäßige Rache an dem höllischen Bösewicht zu nehmen; und dieß nicht allein um unserer selbst willen, sondern auch um derer Unschuldigen wil- len, die sonst von ihm noch können betrogen und geschändet werden.
Hiernächst ertheilet sie die eigentlichen Um- stände von der Aussage des jungen Kerls, den sie mit ihrem Brief nach Hampstead geschickt hatte, und der sich einbildete,
daß
(*) Siehe den V. Th. S. 135. u. f.
K 3
nen, es nicht haͤtten entdecken moͤgen; wenn Sie damals einigen Argwohn von ſeinem ſchaͤndlichen Gemuͤthe gehabt haͤtten.
Kurz, dieſer betruͤgeriſch geſchmiedete Brief iſt zwar ziemlich lang, aber enthaͤlt doch nur we- nige Auszuͤge aus dem meinigen. Der meinige war ſehr lang. Er hat, wie ich ſehe, alles aus- gelaſſen, was Jhnen haͤtte zeigen koͤnnen, wie ſcheuslich das Haus ſey, und gegen den ſchaͤndli- chen Tomlinſon einigen Verdacht beyzubringen vermoͤgend geweſen waͤre. ‒ ‒ Sie werden dieß aus dem bloßen Entwurf des eigentlichen Brie- fes, den ich einſchließen will (**)(*), ſehen, und bemerken, wie er, verfluchter Betruͤger! die Nachricht von der Fraͤulein Lardner und meine Erinnerungen zu ſeinem abſcheulichen Zweck ver- drehet hat.
Da ich fuͤr unſerer beyden Sicherheit vor einem ſo kuͤhnen und verruchten Raͤnkeſchmieder beſorgt bin: ſo muß ich Sie auffordern, werthe- ſte Freundinn, daß Sie ſich entſchließen, geſetz- maͤßige Rache an dem hoͤlliſchen Boͤſewicht zu nehmen; und dieß nicht allein um unſerer ſelbſt willen, ſondern auch um derer Unſchuldigen wil- len, die ſonſt von ihm noch koͤnnen betrogen und geſchaͤndet werden.
Hiernaͤchſt ertheilet ſie die eigentlichen Um- ſtaͤnde von der Ausſage des jungen Kerls, den ſie mit ihrem Brief nach Hampſtead geſchickt hatte, und der ſich einbildete,
daß
(*) Siehe den V. Th. S. 135. u. f.
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nen, es nicht haͤtten entdecken moͤgen; wenn Sie
damals einigen Argwohn von ſeinem ſchaͤndlichen
Gemuͤthe gehabt haͤtten.
Kurz, dieſer betruͤgeriſch geſchmiedete Brief
iſt zwar ziemlich lang, aber enthaͤlt doch nur we-
nige Auszuͤge aus dem meinigen. Der meinige
war ſehr lang. Er hat, wie ich ſehe, alles aus-
gelaſſen, was Jhnen haͤtte zeigen koͤnnen, wie
ſcheuslich das Haus ſey, und gegen den ſchaͤndli-
chen Tomlinſon einigen Verdacht beyzubringen
vermoͤgend geweſen waͤre. ‒ ‒ Sie werden dieß
aus dem bloßen Entwurf des eigentlichen Brie-
fes, den ich einſchließen will (**) (*), ſehen, und
bemerken, wie er, verfluchter Betruͤger! die
Nachricht von der Fraͤulein Lardner und meine
Erinnerungen zu ſeinem abſcheulichen Zweck ver-
drehet hat.
Da ich fuͤr unſerer beyden Sicherheit vor
einem ſo kuͤhnen und verruchten Raͤnkeſchmieder
beſorgt bin: ſo muß ich Sie auffordern, werthe-
ſte Freundinn, daß Sie ſich entſchließen, geſetz-
maͤßige Rache an dem hoͤlliſchen Boͤſewicht zu
nehmen; und dieß nicht allein um unſerer ſelbſt
willen, ſondern auch um derer Unſchuldigen wil-
len, die ſonſt von ihm noch koͤnnen betrogen und
geſchaͤndet werden.
Hiernaͤchſt ertheilet ſie die eigentlichen Um-
ſtaͤnde von der Ausſage des jungen Kerls,
den ſie mit ihrem Brief nach Hampſtead
geſchickt hatte, und der ſich einbildete,
daß
(*) Siehe den V. Th. S. 135. u. f.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/155>, abgerufen am 21.11.2024.
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