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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

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für alles, was wir ihnen zuwider thun
können. Eine recht schauspielmäßige Be-
lohnung.

Dieser Rath ward vollkommen gebilliget:
und ich verpflichtete mich, wie man verlangte,
bey meiner Ehre, auf die feyerlichste Weise, die
sie nur wünschen konnten.

Lady Sarah. Wohlan denn, Base Char-
lotte, fangen sie alsobald ihre Unterhandlung mit
der Fräulein Howe an.

Lady Elisab. Ja, ich bitte, thun sie es:
und lassen sie der Fräulein Harlowe vermelden,
daß ich bereit sey, sie als den willkommensten Gast
aufzunehmen, und sie nicht eher aus meinen Au-
gen lassen wolle, bis das Band geknüpfet ist.

Lady Sarah. Sagen sie ihr in meinem
Namen, daß sie meine Tochter seyn soll - -
statt meiner armen Elisabeth! - - Dabey ver-
goß sie noch ein Thränlein zum Andenken ihrer
verlohrnen Tochter.

Lord M. Was sagen sie hiezu, Herr?

Lovel. Zufrieden, mein Lord - - Jch rede
die Sprache ihres Hauses.

Lord M. Wir wollen uns nicht äffen las-
sen, Vetter. Kein leeres Wortspiel. Wir wollen
nicht bey der Nase herumgeführt seyn.

Lovel. Sie sollen auch nicht, mein Lord.
Jedoch war ich nicht willens zu heyrathen; wo
sie den dazu bestimmten Donnerstag vorbeygehen
ließe. Allein ich denke, nach ihren eignen Be-
griffen, daß ich sie zu sehr beleidiger habe, es

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fuͤr alles, was wir ihnen zuwider thun
koͤnnen. Eine recht ſchauſpielmaͤßige Be-
lohnung.

Dieſer Rath ward vollkommen gebilliget:
und ich verpflichtete mich, wie man verlangte,
bey meiner Ehre, auf die feyerlichſte Weiſe, die
ſie nur wuͤnſchen konnten.

Lady Sarah. Wohlan denn, Baſe Char-
lotte, fangen ſie alſobald ihre Unterhandlung mit
der Fraͤulein Howe an.

Lady Eliſab. Ja, ich bitte, thun ſie es:
und laſſen ſie der Fraͤulein Harlowe vermelden,
daß ich bereit ſey, ſie als den willkommenſten Gaſt
aufzunehmen, und ſie nicht eher aus meinen Au-
gen laſſen wolle, bis das Band geknuͤpfet iſt.

Lady Sarah. Sagen ſie ihr in meinem
Namen, daß ſie meine Tochter ſeyn ſoll ‒ ‒
ſtatt meiner armen Eliſabeth! ‒ ‒ Dabey ver-
goß ſie noch ein Thraͤnlein zum Andenken ihrer
verlohrnen Tochter.

Lord M. Was ſagen ſie hiezu, Herr?

Lovel. Zufrieden, mein Lord ‒ ‒ Jch rede
die Sprache ihres Hauſes.

Lord M. Wir wollen uns nicht aͤffen laſ-
ſen, Vetter. Kein leeres Wortſpiel. Wir wollen
nicht bey der Naſe herumgefuͤhrt ſeyn.

Lovel. Sie ſollen auch nicht, mein Lord.
Jedoch war ich nicht willens zu heyrathen; wo
ſie den dazu beſtimmten Donnerſtag vorbeygehen
ließe. Allein ich denke, nach ihren eignen Be-
griffen, daß ich ſie zu ſehr beleidiger habe, es

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[233/0239] fuͤr alles, was wir ihnen zuwider thun koͤnnen. Eine recht ſchauſpielmaͤßige Be- lohnung. Dieſer Rath ward vollkommen gebilliget: und ich verpflichtete mich, wie man verlangte, bey meiner Ehre, auf die feyerlichſte Weiſe, die ſie nur wuͤnſchen konnten. Lady Sarah. Wohlan denn, Baſe Char- lotte, fangen ſie alſobald ihre Unterhandlung mit der Fraͤulein Howe an. Lady Eliſab. Ja, ich bitte, thun ſie es: und laſſen ſie der Fraͤulein Harlowe vermelden, daß ich bereit ſey, ſie als den willkommenſten Gaſt aufzunehmen, und ſie nicht eher aus meinen Au- gen laſſen wolle, bis das Band geknuͤpfet iſt. Lady Sarah. Sagen ſie ihr in meinem Namen, daß ſie meine Tochter ſeyn ſoll ‒ ‒ ſtatt meiner armen Eliſabeth! ‒ ‒ Dabey ver- goß ſie noch ein Thraͤnlein zum Andenken ihrer verlohrnen Tochter. Lord M. Was ſagen ſie hiezu, Herr? Lovel. Zufrieden, mein Lord ‒ ‒ Jch rede die Sprache ihres Hauſes. Lord M. Wir wollen uns nicht aͤffen laſ- ſen, Vetter. Kein leeres Wortſpiel. Wir wollen nicht bey der Naſe herumgefuͤhrt ſeyn. Lovel. Sie ſollen auch nicht, mein Lord. Jedoch war ich nicht willens zu heyrathen; wo ſie den dazu beſtimmten Donnerſtag vorbeygehen ließe. Allein ich denke, nach ihren eignen Be- griffen, daß ich ſie zu ſehr beleidiger habe, es wieder P 5

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/239>, abgerufen am 24.11.2024.