leicht die Leute auf einen Monath, oder so ungefähr, euch gehen lassen, und so lange sonst jemand an eure Stelle nehmen. Unter der Zeit hoffe ich versehen zu seyn, und ihr könnt alsdenn wieder zu eurem Dienste zurückkehren.
Laßt keinen von meinen Freunden wissen, daß ich dieß von euch verlange: ihr mögt kommen kön- nen, oder nicht.
Jch bin in Herrn Smiths Hause, einem Strumpf- und Handschuhladen, in der Königs- straße bey Covent-Garden.
Jhr müßt unter dem Namen Rahel Clark die Aufschriften an mich richten.
Kommt, meine liebe Hanna, wo ihr könnt, zu eurer armen und jungen Fräulein, die allezeit viel von euch gehalten hat und allezeit halten wird, ihr möget kommen, oder nicht.
Jch sende gegenwärtiges an eure Mutter zu St. Albans, weil ich nicht weiß, wohin ich an euch schreiben muß. Antwortet mir mit einer Zeile, damit ich wisse, wie ich daran bin: und ich werde daraus sehen, daß ihr die artige Hand noch nicht vergessen habt, die euch in glücklichen Tagen lehrte.
Eure wahre Freundinn Clarissa Harlowe.
Der
leicht die Leute auf einen Monath, oder ſo ungefaͤhr, euch gehen laſſen, und ſo lange ſonſt jemand an eure Stelle nehmen. Unter der Zeit hoffe ich verſehen zu ſeyn, und ihr koͤnnt alsdenn wieder zu eurem Dienſte zuruͤckkehren.
Laßt keinen von meinen Freunden wiſſen, daß ich dieß von euch verlange: ihr moͤgt kommen koͤn- nen, oder nicht.
Jch bin in Herrn Smiths Hauſe, einem Strumpf- und Handſchuhladen, in der Koͤnigs- ſtraße bey Covent-Garden.
Jhr muͤßt unter dem Namen Rahel Clark die Aufſchriften an mich richten.
Kommt, meine liebe Hanna, wo ihr koͤnnt, zu eurer armen und jungen Fraͤulein, die allezeit viel von euch gehalten hat und allezeit halten wird, ihr moͤget kommen, oder nicht.
Jch ſende gegenwaͤrtiges an eure Mutter zu St. Albans, weil ich nicht weiß, wohin ich an euch ſchreiben muß. Antwortet mir mit einer Zeile, damit ich wiſſe, wie ich daran bin: und ich werde daraus ſehen, daß ihr die artige Hand noch nicht vergeſſen habt, die euch in gluͤcklichen Tagen lehrte.
Eure wahre Freundinn Clariſſa Harlowe.
Der
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leicht die Leute auf einen Monath, oder ſo
ungefaͤhr, euch gehen laſſen, und ſo lange ſonſt
jemand an eure Stelle nehmen. Unter der Zeit
hoffe ich verſehen zu ſeyn, und ihr koͤnnt alsdenn
wieder zu eurem Dienſte zuruͤckkehren.
Laßt keinen von meinen Freunden wiſſen, daß
ich dieß von euch verlange: ihr moͤgt kommen koͤn-
nen, oder nicht.
Jch bin in Herrn Smiths Hauſe, einem
Strumpf- und Handſchuhladen, in der Koͤnigs-
ſtraße bey Covent-Garden.
Jhr muͤßt unter dem Namen Rahel Clark
die Aufſchriften an mich richten.
Kommt, meine liebe Hanna, wo ihr koͤnnt,
zu eurer armen und jungen Fraͤulein, die allezeit
viel von euch gehalten hat und allezeit halten wird,
ihr moͤget kommen, oder nicht.
Jch ſende gegenwaͤrtiges an eure Mutter zu
St. Albans, weil ich nicht weiß, wohin ich an
euch ſchreiben muß. Antwortet mir mit einer
Zeile, damit ich wiſſe, wie ich daran bin: und
ich werde daraus ſehen, daß ihr die artige Hand
noch nicht vergeſſen habt, die euch in gluͤcklichen
Tagen lehrte.
Eure wahre Freundinn
Clariſſa Harlowe.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/32>, abgerufen am 24.11.2024.
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