Tante, und deine wirkliche Basen, bewegest, ei- nen Besuch bey ihr abzulegen, und deine Für- sprecherinnen zu seyn. Weigern sie sich aber, persönliche Besuche abzustatten: so können viel- leicht Briefe von ihnen, und von dem Lord M. durch die Fürsprache der Fräulein Howe unter- stützt, etwas zu deinem Vortheil ausrichten.
Aber dieß ist bloß meine Hoffnung, die auf das, was ich deinetwegen wünsche, gebauet ist. Die Fräulein, denke ich in der That, würde lie- ber den Tod, als dich, erwählen: und die zwo Frauen hier im Hause halten dafür, daß ihr das Herz wirklich gebrochen sey: ob sie gleicht nicht halb wissen, was sie gelitten hat.
Da ich Abschied nahm, erboth ich mich aufs beste zu ihrem Befehl, und ersuchte sie um Er- laubniß, mich oft nach ihrem Befinden zu er- kundigen.
Sie antwortete mir nur durch eine Neigung des Hauptes.
Der sieben und vierzigste Brief von Hrn. Belford an Hrn. Robert Lovelace.
Mittwoch. den 19ten Jul.
Diesen Morgen ließ ich mich zu Frau Smi- then tragen; und weil ich hörte, daß die
Fräu-
Tante, und deine wirkliche Baſen, bewegeſt, ei- nen Beſuch bey ihr abzulegen, und deine Fuͤr- ſprecherinnen zu ſeyn. Weigern ſie ſich aber, perſoͤnliche Beſuche abzuſtatten: ſo koͤnnen viel- leicht Briefe von ihnen, und von dem Lord M. durch die Fuͤrſprache der Fraͤulein Howe unter- ſtuͤtzt, etwas zu deinem Vortheil ausrichten.
Aber dieß iſt bloß meine Hoffnung, die auf das, was ich deinetwegen wuͤnſche, gebauet iſt. Die Fraͤulein, denke ich in der That, wuͤrde lie- ber den Tod, als dich, erwaͤhlen: und die zwo Frauen hier im Hauſe halten dafuͤr, daß ihr das Herz wirklich gebrochen ſey: ob ſie gleicht nicht halb wiſſen, was ſie gelitten hat.
Da ich Abſchied nahm, erboth ich mich aufs beſte zu ihrem Befehl, und erſuchte ſie um Er- laubniß, mich oft nach ihrem Befinden zu er- kundigen.
Sie antwortete mir nur durch eine Neigung des Hauptes.
Der ſieben und vierzigſte Brief von Hrn. Belford an Hrn. Robert Lovelace.
Mittwoch. den 19ten Jul.
Dieſen Morgen ließ ich mich zu Frau Smi- then tragen; und weil ich hoͤrte, daß die
Fraͤu-
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Tante, und deine wirkliche Baſen, bewegeſt, ei-
nen Beſuch bey ihr abzulegen, und deine Fuͤr-
ſprecherinnen zu ſeyn. Weigern ſie ſich aber,
perſoͤnliche Beſuche abzuſtatten: ſo koͤnnen viel-
leicht Briefe von ihnen, und von dem Lord M.
durch die Fuͤrſprache der Fraͤulein Howe unter-
ſtuͤtzt, etwas zu deinem Vortheil ausrichten.
Aber dieß iſt bloß meine Hoffnung, die auf
das, was ich deinetwegen wuͤnſche, gebauet iſt.
Die Fraͤulein, denke ich in der That, wuͤrde lie-
ber den Tod, als dich, erwaͤhlen: und die zwo
Frauen hier im Hauſe halten dafuͤr, daß ihr das
Herz wirklich gebrochen ſey: ob ſie gleicht nicht
halb wiſſen, was ſie gelitten hat.
Da ich Abſchied nahm, erboth ich mich aufs
beſte zu ihrem Befehl, und erſuchte ſie um Er-
laubniß, mich oft nach ihrem Befinden zu er-
kundigen.
Sie antwortete mir nur durch eine Neigung
des Hauptes.
Der ſieben und vierzigſte Brief
von
Hrn. Belford an Hrn. Robert Lovelace.
Mittwoch. den 19ten Jul.
Dieſen Morgen ließ ich mich zu Frau Smi-
then tragen; und weil ich hoͤrte, daß die
Fraͤu-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/372>, abgerufen am 24.11.2024.
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