Sie wohl, meine Allerliebste! - - Jedoch wer- de ich bald wieder schreiben, wie ich hoffe!
Der ein und funfzigste Brief von Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace. Eine Antwort auf den acht und vierzigsten Brief.
Donnerstags, den 20ten Jul.
Jch habe dem armen Belton das Stück von dem Beschluß eures Briefes vorgelesen, wo ihr euch nach ihm erkundiget, und meldet, wie lustig ihr, und die Uebrigen, eure Zeit zu M. Hall zubringet. Er holte einen tiefen Seufzer. Jhr seyd alle recht glücklich, waren seine Worte - - Mir ist bange, daß es seine Worte gewe- sen sind: denn der arme Mensch wird gar bald dahin seyn. Veränderung der Luft, nebst der aufgeweckten und lustigen Gesellschaft, worinn ich ihn gelassen habe, hoffet er, werde ihm Besse- rung verschaffen. Allein nichts, darf ich sagen, wird es thun.
Eine zehrende Krankheit und eine zehrende Maitresse, die von einem allzu gütigen Liebhaber gehalten wird, sind schreckliche Dinge: wenn man mit beyden zugleich kämpfen soll. Es muß Gewalt gebraucht werden; wo man der
letztern
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Sie wohl, meine Allerliebſte! ‒ ‒ Jedoch wer- de ich bald wieder ſchreiben, wie ich hoffe!
Der ein und funfzigſte Brief von Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace. Eine Antwort auf den acht und vierzigſten Brief.
Donnerſtags, den 20ten Jul.
Jch habe dem armen Belton das Stuͤck von dem Beſchluß eures Briefes vorgeleſen, wo ihr euch nach ihm erkundiget, und meldet, wie luſtig ihr, und die Uebrigen, eure Zeit zu M. Hall zubringet. Er holte einen tiefen Seufzer. Jhr ſeyd alle recht gluͤcklich, waren ſeine Worte ‒ ‒ Mir iſt bange, daß es ſeine Worte gewe- ſen ſind: denn der arme Menſch wird gar bald dahin ſeyn. Veraͤnderung der Luft, nebſt der aufgeweckten und luſtigen Geſellſchaft, worinn ich ihn gelaſſen habe, hoffet er, werde ihm Beſſe- rung verſchaffen. Allein nichts, darf ich ſagen, wird es thun.
Eine zehrende Krankheit und eine zehrende Maitreſſe, die von einem allzu guͤtigen Liebhaber gehalten wird, ſind ſchreckliche Dinge: wenn man mit beyden zugleich kaͤmpfen ſoll. Es muß Gewalt gebraucht werden; wo man der
letztern
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Sie wohl, meine Allerliebſte! ‒ ‒ Jedoch wer-
de ich bald wieder ſchreiben, wie ich hoffe!
Der ein und funfzigſte Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.
Eine Antwort
auf den acht und vierzigſten Brief.
Donnerſtags, den 20ten Jul.
Jch habe dem armen Belton das Stuͤck von
dem Beſchluß eures Briefes vorgeleſen, wo
ihr euch nach ihm erkundiget, und meldet, wie
luſtig ihr, und die Uebrigen, eure Zeit zu M. Hall
zubringet. Er holte einen tiefen Seufzer. Jhr
ſeyd alle recht gluͤcklich, waren ſeine Worte
‒ ‒ Mir iſt bange, daß es ſeine Worte gewe-
ſen ſind: denn der arme Menſch wird gar bald
dahin ſeyn. Veraͤnderung der Luft, nebſt der
aufgeweckten und luſtigen Geſellſchaft, worinn
ich ihn gelaſſen habe, hoffet er, werde ihm Beſſe-
rung verſchaffen. Allein nichts, darf ich ſagen,
wird es thun.
Eine zehrende Krankheit und eine zehrende
Maitreſſe, die von einem allzu guͤtigen Liebhaber
gehalten wird, ſind ſchreckliche Dinge: wenn
man mit beyden zugleich kaͤmpfen ſoll. Es
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/399>, abgerufen am 24.11.2024.
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