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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

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Der vier und achtzigste Brief
von
Fräulein Clarissa Harlowe an Frau
Judith Norton.

Jch wünsche Jhnen, meine liebe Fr. Norton,
von ganzem Herzen Glück zu der Genesung
Jhres Sohnes, und bitte Gott, daß er dieselbe,
nebst Jhrer eignen Gesundheit, zur Vollkommen-
heit gedeihen lasse.

Jch schreibe mit einiger Unruhe, weil ich die
Folge von ihrem Vorsatz, den Sie mir zu verste-
hen geben, besorge; von dem Vorsatz, einen oder
den andern Weg zu meinem Besten zu versuchen.
Sie meynen vermuthlich bey meinen Verwand-
ten. Aber Sie wollen mir nicht melden, schrei-
ben Sie, was es sey: wofern es keinen gewünsch-
ten Erfolg hat.

Nun muß ich Sie ersuchen, daß Sie nichts
für mich unternehmen, wovon Sie mir nicht
vorher Nachricht geben.

Jch habe nur eine Bitte an meine Angehö-
rigen zu thun, außer derjenigen, die in meinem
Briefe an meine Schwester enthalten ist: und
ich wollte nicht gern, deucht mich, um ihrer ei-
gnen zukünftigen Gemüthsruhe willen, daß sie
durch Jhre und der Fräulein Howe wohlge-

meynte
R r 2




Der vier und achtzigſte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Frau
Judith Norton.

Jch wuͤnſche Jhnen, meine liebe Fr. Norton,
von ganzem Herzen Gluͤck zu der Geneſung
Jhres Sohnes, und bitte Gott, daß er dieſelbe,
nebſt Jhrer eignen Geſundheit, zur Vollkommen-
heit gedeihen laſſe.

Jch ſchreibe mit einiger Unruhe, weil ich die
Folge von ihrem Vorſatz, den Sie mir zu verſte-
hen geben, beſorge; von dem Vorſatz, einen oder
den andern Weg zu meinem Beſten zu verſuchen.
Sie meynen vermuthlich bey meinen Verwand-
ten. Aber Sie wollen mir nicht melden, ſchrei-
ben Sie, was es ſey: wofern es keinen gewuͤnſch-
ten Erfolg hat.

Nun muß ich Sie erſuchen, daß Sie nichts
fuͤr mich unternehmen, wovon Sie mir nicht
vorher Nachricht geben.

Jch habe nur eine Bitte an meine Angehoͤ-
rigen zu thun, außer derjenigen, die in meinem
Briefe an meine Schweſter enthalten iſt: und
ich wollte nicht gern, deucht mich, um ihrer ei-
gnen zukuͤnftigen Gemuͤthsruhe willen, daß ſie
durch Jhre und der Fraͤulein Howe wohlge-

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[627/0633] Der vier und achtzigſte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Frau Judith Norton. Sonnabends, den 29ten Jul. Jch wuͤnſche Jhnen, meine liebe Fr. Norton, von ganzem Herzen Gluͤck zu der Geneſung Jhres Sohnes, und bitte Gott, daß er dieſelbe, nebſt Jhrer eignen Geſundheit, zur Vollkommen- heit gedeihen laſſe. Jch ſchreibe mit einiger Unruhe, weil ich die Folge von ihrem Vorſatz, den Sie mir zu verſte- hen geben, beſorge; von dem Vorſatz, einen oder den andern Weg zu meinem Beſten zu verſuchen. Sie meynen vermuthlich bey meinen Verwand- ten. Aber Sie wollen mir nicht melden, ſchrei- ben Sie, was es ſey: wofern es keinen gewuͤnſch- ten Erfolg hat. Nun muß ich Sie erſuchen, daß Sie nichts fuͤr mich unternehmen, wovon Sie mir nicht vorher Nachricht geben. Jch habe nur eine Bitte an meine Angehoͤ- rigen zu thun, außer derjenigen, die in meinem Briefe an meine Schweſter enthalten iſt: und ich wollte nicht gern, deucht mich, um ihrer ei- gnen zukuͤnftigen Gemuͤthsruhe willen, daß ſie durch Jhre und der Fraͤulein Howe wohlge- meynte R r 2

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/633>, abgerufen am 22.11.2024.