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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

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Oder, wofern es ihr noch angenehmer seyn
wird: will ich auf mich nehmen, daß eine von
meinen Tanten, oder beyde, nach London kommen,
und sie mit sich herunter nehmen sollen. Die
Hochzeit soll alsdenn in ihrer beyder und des Lords
M. Gegenwart hier oder sonst irgendwo, wie es
ihr selbst belieben wird, vollzogen werden.

Treibe nicht dein Spiel mit mir, Belford:
sondern gebrauche aufrichtig und nachdrücklich
alle Beredsamkeit, die du in deiner Gewalt hast,
sie zu gewinnen, daß sie eine von diesen dreyen
Arten wähle. - - Eine davon muß sie wählen - -
Bey meiner Seele, sie muß.

Da klopft Charlotte an die Thüre zu meinem
Closet, um vor mich gelassen zu werden. Was
Teufel will Charlotte? - - Jch will keine Vor-
würfe mehr leiden! Komm herein, Mägdchen!



Weil meine Base Charlotte fand, daß ich
viel zu eifrig fortschrieb, auf irgend einige Höf-
lichkeit gegen sie zu denken; und wohl errieth,
wovon ich schreiben mochte: so bat sie mich, ihr
zu zeigen, was ich geschrieben hatte.

Jch that es ihr zu gefallen: und sie war so
vergnügt, da sie mich so ernstlich in meinem Vor-
satz sahe, daß sie sich erbot; und ich nahm das
Erbieten an, selbst an Fräulein Harlowe zu schrei-
ben; wenn sie Erlaubniß hätte, mir in dem Brie-
fe so zu begegnen, als sie es für gut fände.

Jch werde eine Abschrift davon beyschließen.

Als


Oder, wofern es ihr noch angenehmer ſeyn
wird: will ich auf mich nehmen, daß eine von
meinen Tanten, oder beyde, nach London kommen,
und ſie mit ſich herunter nehmen ſollen. Die
Hochzeit ſoll alsdenn in ihrer beyder und des Lords
M. Gegenwart hier oder ſonſt irgendwo, wie es
ihr ſelbſt belieben wird, vollzogen werden.

Treibe nicht dein Spiel mit mir, Belford:
ſondern gebrauche aufrichtig und nachdruͤcklich
alle Beredſamkeit, die du in deiner Gewalt haſt,
ſie zu gewinnen, daß ſie eine von dieſen dreyen
Arten waͤhle. ‒ ‒ Eine davon muß ſie waͤhlen ‒ ‒
Bey meiner Seele, ſie muß.

Da klopft Charlotte an die Thuͤre zu meinem
Cloſet, um vor mich gelaſſen zu werden. Was
Teufel will Charlotte? ‒ ‒ Jch will keine Vor-
wuͤrfe mehr leiden! Komm herein, Maͤgdchen!



Weil meine Baſe Charlotte fand, daß ich
viel zu eifrig fortſchrieb, auf irgend einige Hoͤf-
lichkeit gegen ſie zu denken; und wohl errieth,
wovon ich ſchreiben mochte: ſo bat ſie mich, ihr
zu zeigen, was ich geſchrieben hatte.

Jch that es ihr zu gefallen: und ſie war ſo
vergnuͤgt, da ſie mich ſo ernſtlich in meinem Vor-
ſatz ſahe, daß ſie ſich erbot; und ich nahm das
Erbieten an, ſelbſt an Fraͤulein Harlowe zu ſchrei-
ben; wenn ſie Erlaubniß haͤtte, mir in dem Brie-
fe ſo zu begegnen, als ſie es fuͤr gut faͤnde.

Jch werde eine Abſchrift davon beyſchließen.

Als
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[664/0670] Oder, wofern es ihr noch angenehmer ſeyn wird: will ich auf mich nehmen, daß eine von meinen Tanten, oder beyde, nach London kommen, und ſie mit ſich herunter nehmen ſollen. Die Hochzeit ſoll alsdenn in ihrer beyder und des Lords M. Gegenwart hier oder ſonſt irgendwo, wie es ihr ſelbſt belieben wird, vollzogen werden. Treibe nicht dein Spiel mit mir, Belford: ſondern gebrauche aufrichtig und nachdruͤcklich alle Beredſamkeit, die du in deiner Gewalt haſt, ſie zu gewinnen, daß ſie eine von dieſen dreyen Arten waͤhle. ‒ ‒ Eine davon muß ſie waͤhlen ‒ ‒ Bey meiner Seele, ſie muß. Da klopft Charlotte an die Thuͤre zu meinem Cloſet, um vor mich gelaſſen zu werden. Was Teufel will Charlotte? ‒ ‒ Jch will keine Vor- wuͤrfe mehr leiden! Komm herein, Maͤgdchen! Weil meine Baſe Charlotte fand, daß ich viel zu eifrig fortſchrieb, auf irgend einige Hoͤf- lichkeit gegen ſie zu denken; und wohl errieth, wovon ich ſchreiben mochte: ſo bat ſie mich, ihr zu zeigen, was ich geſchrieben hatte. Jch that es ihr zu gefallen: und ſie war ſo vergnuͤgt, da ſie mich ſo ernſtlich in meinem Vor- ſatz ſahe, daß ſie ſich erbot; und ich nahm das Erbieten an, ſelbſt an Fraͤulein Harlowe zu ſchrei- ben; wenn ſie Erlaubniß haͤtte, mir in dem Brie- fe ſo zu begegnen, als ſie es fuͤr gut faͤnde. Jch werde eine Abſchrift davon beyſchließen. Als

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/670>, abgerufen am 22.11.2024.