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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

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Der zwey und neunzigste Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.

Jch habe mit meinen eignen und Beltons Sa-
chen so viel zu thun gehabt, daß ich nicht
eher, als gestern Abends, nach London kommen
konnte. Unterdessen habe ich mich daran begnü-
gen lassen, daß ich, von Zeit zu Zeit, zu der Fr.
Lovick geschickt, von dem Befinden der Fräulein
Erkundigung einzuziehen. Die Nachrichten,
welche ich bekam, waren nur sehr mittelmäßig:
und das rührte größtentheils von Briefen oder
Zeitungen her, die Jhr von Jhrer unversöhnli-
chen Familie gebracht waren.

Jch bin itzo mit meinen eignen Sachen völ-
lig zur Richtigkeit, und künftige Woche werde ich
nach Epsom abgehen, und mich bemühen, Bel-
tons Schwester für ihn in den Besitz seines ei-
genen Hauses zu setzen. Nachher will ich mich
ganz und gar euren und der Fräulein Diensten
widmen.

Jch bekam noch gestern Abends die Erlaub-
niß, sie zu sehen, und fand sie augenscheinlich
verschlimmert. Als ich wieder zu Hause gegan-
gen war, wurde mir euer Brief vom verwichenen
Donnerstag überbracht. Jch muß dir sagen, Lo-

velace,




Der zwey und neunzigſte Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.

Jch habe mit meinen eignen und Beltons Sa-
chen ſo viel zu thun gehabt, daß ich nicht
eher, als geſtern Abends, nach London kommen
konnte. Unterdeſſen habe ich mich daran begnuͤ-
gen laſſen, daß ich, von Zeit zu Zeit, zu der Fr.
Lovick geſchickt, von dem Befinden der Fraͤulein
Erkundigung einzuziehen. Die Nachrichten,
welche ich bekam, waren nur ſehr mittelmaͤßig:
und das ruͤhrte groͤßtentheils von Briefen oder
Zeitungen her, die Jhr von Jhrer unverſoͤhnli-
chen Familie gebracht waren.

Jch bin itzo mit meinen eignen Sachen voͤl-
lig zur Richtigkeit, und kuͤnftige Woche werde ich
nach Epſom abgehen, und mich bemuͤhen, Bel-
tons Schweſter fuͤr ihn in den Beſitz ſeines ei-
genen Hauſes zu ſetzen. Nachher will ich mich
ganz und gar euren und der Fraͤulein Dienſten
widmen.

Jch bekam noch geſtern Abends die Erlaub-
niß, ſie zu ſehen, und fand ſie augenſcheinlich
verſchlimmert. Als ich wieder zu Hauſe gegan-
gen war, wurde mir euer Brief vom verwichenen
Donnerſtag uͤberbracht. Jch muß dir ſagen, Lo-

velace,
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[669/0675] Der zwey und neunzigſte Brief von Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace. Donnerſtags, fruͤhe um ſechſe, den 3ten Aug. Jch habe mit meinen eignen und Beltons Sa- chen ſo viel zu thun gehabt, daß ich nicht eher, als geſtern Abends, nach London kommen konnte. Unterdeſſen habe ich mich daran begnuͤ- gen laſſen, daß ich, von Zeit zu Zeit, zu der Fr. Lovick geſchickt, von dem Befinden der Fraͤulein Erkundigung einzuziehen. Die Nachrichten, welche ich bekam, waren nur ſehr mittelmaͤßig: und das ruͤhrte groͤßtentheils von Briefen oder Zeitungen her, die Jhr von Jhrer unverſoͤhnli- chen Familie gebracht waren. Jch bin itzo mit meinen eignen Sachen voͤl- lig zur Richtigkeit, und kuͤnftige Woche werde ich nach Epſom abgehen, und mich bemuͤhen, Bel- tons Schweſter fuͤr ihn in den Beſitz ſeines ei- genen Hauſes zu ſetzen. Nachher will ich mich ganz und gar euren und der Fraͤulein Dienſten widmen. Jch bekam noch geſtern Abends die Erlaub- niß, ſie zu ſehen, und fand ſie augenſcheinlich verſchlimmert. Als ich wieder zu Hauſe gegan- gen war, wurde mir euer Brief vom verwichenen Donnerſtag uͤberbracht. Jch muß dir ſagen, Lo- velace,

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 669. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/675>, abgerufen am 22.11.2024.