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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

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"Jhr Großvater, finde ich, hat ihr die Macht
"gegeben, wenn sie nur achtzehn Jahr alt wä-
"re, ein Testament zu machen, und einen gro-
"ßen Theil seines Gutes, wem ihr beliebte,
"von der Familie, das Uebrige nach ihrem
"eignen Wohlgefallen außer derselben zu ver-
"machen, wofern sie unverheyrathet stürbe.
"Dieß hat er in der Absicht gethan, damit er
"ihr einige Achtung zuwege brächte: weil er
"besorgte, sie würde beneidet werden. Nun ist
"sie entschlossen, ihr Testament alsobald aus-
"zufertigen.
Hr. Belford dringet auf die Erfüllung des
Versprechens, das er ihm gethan hatte,
die Fräulein nicht zu beunruhigen, und
theilt ihm den Jnhalt ihrer Antwort an
den Lord M. und die Ladies, worinn sie
das großmüthige Anerbieten derselben
ausschläget.
Man sehe den CV. Brief.


Der hundert und achte Brief
von der
Frl. Clar. Harlowe an Hrn. Rob. Lovelace.

Es ist etwas grausames, zwischen diesen beyden
Dingen wählen zu müssen, entweder Sie zu
sehen, oder an Sie zu schreiben. Allein es ist mir

schon


„Jhr Großvater, finde ich, hat ihr die Macht
„gegeben, wenn ſie nur achtzehn Jahr alt waͤ-
„re, ein Teſtament zu machen, und einen gro-
„ßen Theil ſeines Gutes, wem ihr beliebte,
„von der Familie, das Uebrige nach ihrem
„eignen Wohlgefallen außer derſelben zu ver-
„machen, wofern ſie unverheyrathet ſtuͤrbe.
„Dieß hat er in der Abſicht gethan, damit er
„ihr einige Achtung zuwege braͤchte: weil er
„beſorgte, ſie wuͤrde beneidet werden. Nun iſt
„ſie entſchloſſen, ihr Teſtament alſobald aus-
„zufertigen.
Hr. Belford dringet auf die Erfuͤllung des
Verſprechens, das er ihm gethan hatte,
die Fraͤulein nicht zu beunruhigen, und
theilt ihm den Jnhalt ihrer Antwort an
den Lord M. und die Ladies, worinn ſie
das großmuͤthige Anerbieten derſelben
ausſchlaͤget.
Man ſehe den CV. Brief.


Der hundert und achte Brief
von der
Frl. Clar. Harlowe an Hrn. Rob. Lovelace.

Es iſt etwas grauſames, zwiſchen dieſen beyden
Dingen waͤhlen zu muͤſſen, entweder Sie zu
ſehen, oder an Sie zu ſchreiben. Allein es iſt mir

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[733/0739] „Jhr Großvater, finde ich, hat ihr die Macht „gegeben, wenn ſie nur achtzehn Jahr alt waͤ- „re, ein Teſtament zu machen, und einen gro- „ßen Theil ſeines Gutes, wem ihr beliebte, „von der Familie, das Uebrige nach ihrem „eignen Wohlgefallen außer derſelben zu ver- „machen, wofern ſie unverheyrathet ſtuͤrbe. „Dieß hat er in der Abſicht gethan, damit er „ihr einige Achtung zuwege braͤchte: weil er „beſorgte, ſie wuͤrde beneidet werden. Nun iſt „ſie entſchloſſen, ihr Teſtament alſobald aus- „zufertigen. Hr. Belford dringet auf die Erfuͤllung des Verſprechens, das er ihm gethan hatte, die Fraͤulein nicht zu beunruhigen, und theilt ihm den Jnhalt ihrer Antwort an den Lord M. und die Ladies, worinn ſie das großmuͤthige Anerbieten derſelben ausſchlaͤget. Man ſehe den CV. Brief. Der hundert und achte Brief von der Frl. Clar. Harlowe an Hrn. Rob. Lovelace. Freytags, den 11ten Aug. Es iſt etwas grauſames, zwiſchen dieſen beyden Dingen waͤhlen zu muͤſſen, entweder Sie zu ſehen, oder an Sie zu ſchreiben. Allein es iſt mir ſchon

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 733. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/739>, abgerufen am 22.11.2024.