keit versichert, wieder weg: bat sie aber, der Fräu- lein nichts von ihm und seiner Nachfrage zu sa- gen. Jch habe ihr, aus ganz andern Ursachen, eben das empfohlen.
Es ist mir inzwischen um ihrer Gemüthsruhe willen lieb, daß ihre Angehörigen anfangen zu denken, es gezieme ihnen, sich nach ihr zu er- kundigen.
Der hundert und siebente Brief von Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.
Herr Belford meldet seinem Freunde die großmüthige Freygebigkeit des Lords M. und der Ladies von seiner Familie, und die dankbare Gesinnung der Fräu- lein bey diesem Vorfall.
Er schreibet, daß sie, in Hoffnung, den be- schwerlichen Besuch von ihm zu vermei- den, willens sey, auf seinen Brief vom 7ten, ob gleich sehr wider ihre Neigung, zu antworten. "Sie war sehr aufmerksam, "schreibt Herr Belford, auf die Stelle in "eurem Briefe, worinn die Vergebung von "einer ohne Ursache beleidigten Person für "nothwendig zur Gnade von Gott angese- "hen wird.
"Jhr
keit verſichert, wieder weg: bat ſie aber, der Fraͤu- lein nichts von ihm und ſeiner Nachfrage zu ſa- gen. Jch habe ihr, aus ganz andern Urſachen, eben das empfohlen.
Es iſt mir inzwiſchen um ihrer Gemuͤthsruhe willen lieb, daß ihre Angehoͤrigen anfangen zu denken, es gezieme ihnen, ſich nach ihr zu er- kundigen.
Der hundert und ſiebente Brief von Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.
Herr Belford meldet ſeinem Freunde die großmuͤthige Freygebigkeit des Lords M. und der Ladies von ſeiner Familie, und die dankbare Geſinnung der Fraͤu- lein bey dieſem Vorfall.
Er ſchreibet, daß ſie, in Hoffnung, den be- ſchwerlichen Beſuch von ihm zu vermei- den, willens ſey, auf ſeinen Brief vom 7ten, ob gleich ſehr wider ihre Neigung, zu antworten. „Sie war ſehr aufmerkſam, „ſchreibt Herr Belford, auf die Stelle in „eurem Briefe, worinn die Vergebung von „einer ohne Urſache beleidigten Perſon fuͤr „nothwendig zur Gnade von Gott angeſe- „hen wird.
„Jhr
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keit verſichert, wieder weg: bat ſie aber, der Fraͤu-
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gen. Jch habe ihr, aus ganz andern Urſachen,
eben das empfohlen.
Es iſt mir inzwiſchen um ihrer Gemuͤthsruhe
willen lieb, daß ihre Angehoͤrigen anfangen zu
denken, es gezieme ihnen, ſich nach ihr zu er-
kundigen.
Der hundert und ſiebente Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.
Herr Belford meldet ſeinem Freunde die
großmuͤthige Freygebigkeit des Lords
M. und der Ladies von ſeiner Familie,
und die dankbare Geſinnung der Fraͤu-
lein bey dieſem Vorfall.
Er ſchreibet, daß ſie, in Hoffnung, den be-
ſchwerlichen Beſuch von ihm zu vermei-
den, willens ſey, auf ſeinen Brief vom
7ten, ob gleich ſehr wider ihre Neigung,
zu antworten. „Sie war ſehr aufmerkſam,
„ſchreibt Herr Belford, auf die Stelle in
„eurem Briefe, worinn die Vergebung von
„einer ohne Urſache beleidigten Perſon fuͤr
„nothwendig zur Gnade von Gott angeſe-
„hen wird.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 732. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/738>, abgerufen am 22.11.2024.
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