Geh zum Teufel! - - Jch will schreiben! - - Kann ich etwas anders thun?
Man wollte nicht haben, Belford, daß ich schreiben sollte - - Jch muß in der That krank seyn, wenn ich nicht schreiben kann - -
Aber du scheinst empfindlich geworden zu seyn, Bruder! Jst es deswegen, weil ich aufge- bracht war? Es schickt sich für zween Freunde eben so wenig, als für Mann und Weib, zu glei- cher Zeit ungeduldig zu seyn. - - Was muß es für Folgen haben, wenn sie es sind? - - Jch habe itzo keine Lust, mich zu schlagen: sondern bin so gedultig und lasse alles mit mir machen, wie die jungen Hüner, welche mir in der Brühe ge- bracht werden - - denn so weit ist es schon mit mir gekommen.
Jch kann dir inzwischen sagen, du magst dein eigner Herr seyn, wo du willst; was die Voll- ziehung des Testaments betrifft: aber das will ich nimmermehr leiden, daß du meine Briefe bekannt machest und allerley Urtheilen bloßgiebst. Sie sind um die Hälfte zu offenherzig, daß sie andern sollten gezeigt werden. Jch dringe schlech- terdings darauf, daß du bey Empfang des ge- genwärtigen sie alle verbrennest.
Jch will dir niemals die unverschämte und unfreundliche Anmerkung verzeihen, daß ich hier über ein halb Dutzent Personen von Stande den Ritter spiele. Besinne dich auch noch dazu auf
deine
Geh zum Teufel! ‒ ‒ Jch will ſchreiben! ‒ ‒ Kann ich etwas anders thun?
Man wollte nicht haben, Belford, daß ich ſchreiben ſollte ‒ ‒ Jch muß in der That krank ſeyn, wenn ich nicht ſchreiben kann ‒ ‒
Aber du ſcheinſt empfindlich geworden zu ſeyn, Bruder! Jſt es deswegen, weil ich aufge- bracht war? Es ſchickt ſich fuͤr zween Freunde eben ſo wenig, als fuͤr Mann und Weib, zu glei- cher Zeit ungeduldig zu ſeyn. ‒ ‒ Was muß es fuͤr Folgen haben, wenn ſie es ſind? ‒ ‒ Jch habe itzo keine Luſt, mich zu ſchlagen: ſondern bin ſo gedultig und laſſe alles mit mir machen, wie die jungen Huͤner, welche mir in der Bruͤhe ge- bracht werden ‒ ‒ denn ſo weit iſt es ſchon mit mir gekommen.
Jch kann dir inzwiſchen ſagen, du magſt dein eigner Herr ſeyn, wo du willſt; was die Voll- ziehung des Teſtaments betrifft: aber das will ich nimmermehr leiden, daß du meine Briefe bekannt macheſt und allerley Urtheilen bloßgiebſt. Sie ſind um die Haͤlfte zu offenherzig, daß ſie andern ſollten gezeigt werden. Jch dringe ſchlech- terdings darauf, daß du bey Empfang des ge- genwaͤrtigen ſie alle verbrenneſt.
Jch will dir niemals die unverſchaͤmte und unfreundliche Anmerkung verzeihen, daß ich hier uͤber ein halb Dutzent Perſonen von Stande den Ritter ſpiele. Beſinne dich auch noch dazu auf
deine
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Geh zum Teufel! ‒ ‒ Jch will ſchreiben! ‒ ‒
Kann ich etwas anders thun?
Man wollte nicht haben, Belford, daß ich
ſchreiben ſollte ‒ ‒ Jch muß in der That krank
ſeyn, wenn ich nicht ſchreiben kann ‒ ‒
Aber du ſcheinſt empfindlich geworden zu
ſeyn, Bruder! Jſt es deswegen, weil ich aufge-
bracht war? Es ſchickt ſich fuͤr zween Freunde
eben ſo wenig, als fuͤr Mann und Weib, zu glei-
cher Zeit ungeduldig zu ſeyn. ‒ ‒ Was muß es
fuͤr Folgen haben, wenn ſie es ſind? ‒ ‒ Jch
habe itzo keine Luſt, mich zu ſchlagen: ſondern bin
ſo gedultig und laſſe alles mit mir machen, wie
die jungen Huͤner, welche mir in der Bruͤhe ge-
bracht werden ‒ ‒ denn ſo weit iſt es ſchon mit
mir gekommen.
Jch kann dir inzwiſchen ſagen, du magſt dein
eigner Herr ſeyn, wo du willſt; was die Voll-
ziehung des Teſtaments betrifft: aber das will
ich nimmermehr leiden, daß du meine Briefe
bekannt macheſt und allerley Urtheilen bloßgiebſt.
Sie ſind um die Haͤlfte zu offenherzig, daß ſie
andern ſollten gezeigt werden. Jch dringe ſchlech-
terdings darauf, daß du bey Empfang des ge-
genwaͤrtigen ſie alle verbrenneſt.
Jch will dir niemals die unverſchaͤmte und
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 768. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/774>, abgerufen am 22.11.2024.
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