lowe, beym Jupiter! Was soll ich machen! - - Was soll ich machen! - - Nun wird sie sich be- trüben, daß ich sie nicht antreffe.
Dieß sagte ich mit Fleiß, um auszuforschen, ob diese Leute die Begebenheit der Fräulein wüß- ten, und bekam von Fr. Smithinn die Antwort, die ich erwartete. - - Jch glaube nicht, mein Herr, sagte sie.
Wie so, Fr. Smithinn? Wissen sie, wer ich bin?
Jch kann es wohl errathen, mein Herr.
Was errathen sie denn? wer bin ich?
Jhr Name ist, Herr Lovelace, mein Herr, ich zweifle nicht.
Eben der ist es. Aber wie haben sie so wohl rathen können, Fr. Smithinn? Sie haben mich doch vorher niemals gesehen - - Haben sie?
Hier, Bruder, machte ich mich auf einen höf- lichen Lobspruch gefaßt: und es schlug fehl.
Es ist leicht zu errathen, mein Herr: denn es können nicht zween solche Cavalliers seyn, als sie sind.
Wohl geredet, Fr. Smithinn - - Aber mey- nen sie so gut, oder so böse? - - so hübsch, war meinen Gedanken nach das wenigste, was sie wür- de gesagt haben.
Jch überlasse ihnen, es zu rathen, mein Herr.
Durch dieß Anheimstellen, dachte ich, werde ich durch mich selbst verurtheilet.
Ey,
lowe, beym Jupiter! Was ſoll ich machen! ‒ ‒ Was ſoll ich machen! ‒ ‒ Nun wird ſie ſich be- truͤben, daß ich ſie nicht antreffe.
Dieß ſagte ich mit Fleiß, um auszuforſchen, ob dieſe Leute die Begebenheit der Fraͤulein wuͤß- ten, und bekam von Fr. Smithinn die Antwort, die ich erwartete. ‒ ‒ Jch glaube nicht, mein Herr, ſagte ſie.
Wie ſo, Fr. Smithinn? Wiſſen ſie, wer ich bin?
Jch kann es wohl errathen, mein Herr.
Was errathen ſie denn? wer bin ich?
Jhr Name iſt, Herr Lovelace, mein Herr, ich zweifle nicht.
Eben der iſt es. Aber wie haben ſie ſo wohl rathen koͤnnen, Fr. Smithinn? Sie haben mich doch vorher niemals geſehen ‒ ‒ Haben ſie?
Hier, Bruder, machte ich mich auf einen hoͤf- lichen Lobſpruch gefaßt: und es ſchlug fehl.
Es iſt leicht zu errathen, mein Herr: denn es koͤnnen nicht zween ſolche Cavalliers ſeyn, als ſie ſind.
Wohl geredet, Fr. Smithinn ‒ ‒ Aber mey- nen ſie ſo gut, oder ſo boͤſe? ‒ ‒ ſo huͤbſch, war meinen Gedanken nach das wenigſte, was ſie wuͤr- de geſagt haben.
Jch uͤberlaſſe ihnen, es zu rathen, mein Herr.
Durch dieß Anheimſtellen, dachte ich, werde ich durch mich ſelbſt verurtheilet.
Ey,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0806"n="800"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
lowe, beym Jupiter! Was ſoll ich machen! ‒‒<lb/>
Was ſoll ich machen! ‒‒ Nun wird ſie ſich be-<lb/>
truͤben, daß ich ſie nicht antreffe.</p><lb/><p>Dieß ſagte ich mit Fleiß, um auszuforſchen,<lb/>
ob dieſe Leute die Begebenheit der Fraͤulein wuͤß-<lb/>
ten, und bekam von Fr. Smithinn die Antwort,<lb/>
die ich erwartete. ‒‒ Jch glaube nicht, mein<lb/>
Herr, ſagte ſie.</p><lb/><p>Wie ſo, Fr. Smithinn? Wiſſen ſie, wer ich<lb/>
bin?</p><lb/><p>Jch kann es wohl errathen, mein Herr.</p><lb/><p>Was errathen ſie denn? wer bin ich?</p><lb/><p>Jhr Name iſt, Herr Lovelace, mein Herr, ich<lb/>
zweifle nicht.</p><lb/><p>Eben der iſt es. Aber wie haben ſie ſo wohl<lb/>
rathen koͤnnen, Fr. Smithinn? Sie haben mich<lb/>
doch vorher niemals geſehen ‒‒ Haben ſie?</p><lb/><p>Hier, Bruder, machte ich mich auf einen hoͤf-<lb/>
lichen Lobſpruch gefaßt: und es ſchlug fehl.</p><lb/><p>Es iſt leicht zu errathen, mein Herr: denn<lb/>
es koͤnnen nicht zween ſolche Cavalliers ſeyn, als<lb/>ſie ſind.</p><lb/><p>Wohl geredet, Fr. Smithinn ‒‒ Aber mey-<lb/>
nen ſie <hirendition="#fr">ſo gut,</hi> oder <hirendition="#fr">ſo boͤſe? ‒‒ſo huͤbſch,</hi> war<lb/>
meinen Gedanken nach das wenigſte, was ſie wuͤr-<lb/>
de geſagt haben.</p><lb/><p>Jch uͤberlaſſe ihnen, es zu rathen, mein<lb/>
Herr.</p><lb/><p>Durch dieß Anheimſtellen, dachte ich, werde<lb/>
ich durch mich ſelbſt verurtheilet.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Ey,</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[800/0806]
lowe, beym Jupiter! Was ſoll ich machen! ‒ ‒
Was ſoll ich machen! ‒ ‒ Nun wird ſie ſich be-
truͤben, daß ich ſie nicht antreffe.
Dieß ſagte ich mit Fleiß, um auszuforſchen,
ob dieſe Leute die Begebenheit der Fraͤulein wuͤß-
ten, und bekam von Fr. Smithinn die Antwort,
die ich erwartete. ‒ ‒ Jch glaube nicht, mein
Herr, ſagte ſie.
Wie ſo, Fr. Smithinn? Wiſſen ſie, wer ich
bin?
Jch kann es wohl errathen, mein Herr.
Was errathen ſie denn? wer bin ich?
Jhr Name iſt, Herr Lovelace, mein Herr, ich
zweifle nicht.
Eben der iſt es. Aber wie haben ſie ſo wohl
rathen koͤnnen, Fr. Smithinn? Sie haben mich
doch vorher niemals geſehen ‒ ‒ Haben ſie?
Hier, Bruder, machte ich mich auf einen hoͤf-
lichen Lobſpruch gefaßt: und es ſchlug fehl.
Es iſt leicht zu errathen, mein Herr: denn
es koͤnnen nicht zween ſolche Cavalliers ſeyn, als
ſie ſind.
Wohl geredet, Fr. Smithinn ‒ ‒ Aber mey-
nen ſie ſo gut, oder ſo boͤſe? ‒ ‒ ſo huͤbſch, war
meinen Gedanken nach das wenigſte, was ſie wuͤr-
de geſagt haben.
Jch uͤberlaſſe ihnen, es zu rathen, mein
Herr.
Durch dieß Anheimſtellen, dachte ich, werde
ich durch mich ſelbſt verurtheilet.
Ey,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 800. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/806>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.