Ey, Vater Smith, dein Weib ist ein Witz- ling, Kerl! - - Hast du das vorher jemals ge- merket? - - Aber wo ist die Witwe Lovick, Fr. Smithinn? Mein Vetter, Johann Belford, sagt, sie sey eine sehr fromme Frau. Jst sie zu Hause? Oder ist sie auch mit der Fräulein Har- lowe ausgefahren?
Sie wird alsobald zu Hause kommen, mein Herr. Sie ist nicht mit der Fräulein.
Allein, meine gute, liebe Fr. Smithinn, wo ist die Fräulein hingefahren? Und wann wird sie wiederkommen?
Jch kann es nicht sagen, mein Herr.
Lügen sie nicht, Fr. Smithinn, lügen sie nicht. Hiebey griff ich ihr unter das Kinn: worüber Johann sein Kinn zusammenzog, und seine Ober- lefze bis an die Nase erhob. - - Jch bin versi- chert, sie wissen es - - Aber hier ist noch eine Treppe: laßt uns sehen. Wer wohnt dort oben? - - Halt, hier ist noch ein verschlossenes Zim- mer - - Jch pochte an die Thür - - Wer ist zu Hause, rief ich?
Das ist das Zimmer der Fr. Lovick. Sie ist ausgegangen und hat den Schlüssel bey sich.
Witwe Lovick! - - Jch klopfte noch einmal hart an - - Jch glaube, sie sind zu Hause. Jch bitte, machen sie die Thür auf.
Johann und Joseph mummelten und flisper- ten mit einander.
Nicht
Sechster Theil. E e e
Ey, Vater Smith, dein Weib iſt ein Witz- ling, Kerl! ‒ ‒ Haſt du das vorher jemals ge- merket? ‒ ‒ Aber wo iſt die Witwe Lovick, Fr. Smithinn? Mein Vetter, Johann Belford, ſagt, ſie ſey eine ſehr fromme Frau. Jſt ſie zu Hauſe? Oder iſt ſie auch mit der Fraͤulein Har- lowe ausgefahren?
Sie wird alſobald zu Hauſe kommen, mein Herr. Sie iſt nicht mit der Fraͤulein.
Allein, meine gute, liebe Fr. Smithinn, wo iſt die Fraͤulein hingefahren? Und wann wird ſie wiederkommen?
Jch kann es nicht ſagen, mein Herr.
Luͤgen ſie nicht, Fr. Smithinn, luͤgen ſie nicht. Hiebey griff ich ihr unter das Kinn: woruͤber Johann ſein Kinn zuſammenzog, und ſeine Ober- lefze bis an die Naſe erhob. ‒ ‒ Jch bin verſi- chert, ſie wiſſen es ‒ ‒ Aber hier iſt noch eine Treppe: laßt uns ſehen. Wer wohnt dort oben? ‒ ‒ Halt, hier iſt noch ein verſchloſſenes Zim- mer ‒ ‒ Jch pochte an die Thuͤr ‒ ‒ Wer iſt zu Hauſe, rief ich?
Das iſt das Zimmer der Fr. Lovick. Sie iſt ausgegangen und hat den Schluͤſſel bey ſich.
Witwe Lovick! ‒ ‒ Jch klopfte noch einmal hart an ‒ ‒ Jch glaube, ſie ſind zu Hauſe. Jch bitte, machen ſie die Thuͤr auf.
Johann und Joſeph mummelten und fliſper- ten mit einander.
Nicht
Sechſter Theil. E e e
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Ey, Vater Smith, dein Weib iſt ein Witz-
ling, Kerl! ‒ ‒ Haſt du das vorher jemals ge-
merket? ‒ ‒ Aber wo iſt die Witwe Lovick, Fr.
Smithinn? Mein Vetter, Johann Belford,
ſagt, ſie ſey eine ſehr fromme Frau. Jſt ſie zu
Hauſe? Oder iſt ſie auch mit der Fraͤulein Har-
lowe ausgefahren?
Sie wird alſobald zu Hauſe kommen, mein
Herr. Sie iſt nicht mit der Fraͤulein.
Allein, meine gute, liebe Fr. Smithinn, wo
iſt die Fraͤulein hingefahren? Und wann wird ſie
wiederkommen?
Jch kann es nicht ſagen, mein Herr.
Luͤgen ſie nicht, Fr. Smithinn, luͤgen ſie nicht.
Hiebey griff ich ihr unter das Kinn: woruͤber
Johann ſein Kinn zuſammenzog, und ſeine Ober-
lefze bis an die Naſe erhob. ‒ ‒ Jch bin verſi-
chert, ſie wiſſen es ‒ ‒ Aber hier iſt noch eine
Treppe: laßt uns ſehen. Wer wohnt dort oben?
‒ ‒ Halt, hier iſt noch ein verſchloſſenes Zim-
mer ‒ ‒ Jch pochte an die Thuͤr ‒ ‒ Wer iſt
zu Hauſe, rief ich?
Das iſt das Zimmer der Fr. Lovick. Sie
iſt ausgegangen und hat den Schluͤſſel bey ſich.
Witwe Lovick! ‒ ‒ Jch klopfte noch einmal
hart an ‒ ‒ Jch glaube, ſie ſind zu Hauſe. Jch
bitte, machen ſie die Thuͤr auf.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 801. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/807>, abgerufen am 24.11.2024.
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