er las ihnen auch Jhre großmüthige Antwort(*) vor; denn so nannte er sie mit Recht; und ging mit der dienstfertigen Nachricht des Herrn Brands, über die er sie, wie ich vorher gehöret, schon schamroth gemacht hatte, so um, wie sie es verdiente: indem er dagegen Vorstellungen that, welche sich auf des Herrn Alstons Nachfrage gründeten (**). Diesen aber hatte er eignes Ge- werbes darum nach London gehen lassen, daß er sich nach Jhrer Lebensart, und was es mit den Besuchen des Herrn Belfords zu bedeuten hätte, erkundigen sollte.
Er erzählte ihnen hiernächst, er hätte des Ta- ges vorher der Fräulein Howe seine Aufwartung gemacht, und es wäre ihm ein Brief von Jhnen an diese Fräulein (***) gezeiget, auch die Er- laubniß gegeben, eines und das andere aus dem- selben aufzuzeichnen: nach diesem Schreiben schie- nen Sie, so wohl der Hand, als des Jnhalts wegen, sich so schlecht zu befinden, daß es ihm zweifelhaft vorkäme, ob Sie die Krankheit über- stehen könnten. Er las ihnen unter andern die Stelle vor, wo Sie die Fräulein Howe fragen, "was nunmehr für Sie ausgerichtet werden könn- "te, wenn Jhre Freunde Jhnen auch noch so gün-
"stig
(*) Man sehe den VI Theil, S. 733.
(**) Man sehe den vorhergehenden VIIIten Brief nicht weit vom Anfange.
(***) Man sehe den vorhergehenden XVIIten Brief und zwar das letzte, was vor dreyen geschrie- ben ist.
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er las ihnen auch Jhre großmuͤthige Antwort(*) vor; denn ſo nannte er ſie mit Recht; und ging mit der dienſtfertigen Nachricht des Herrn Brands, uͤber die er ſie, wie ich vorher gehoͤret, ſchon ſchamroth gemacht hatte, ſo um, wie ſie es verdiente: indem er dagegen Vorſtellungen that, welche ſich auf des Herrn Alſtons Nachfrage gruͤndeten (**). Dieſen aber hatte er eignes Ge- werbes darum nach London gehen laſſen, daß er ſich nach Jhrer Lebensart, und was es mit den Beſuchen des Herrn Belfords zu bedeuten haͤtte, erkundigen ſollte.
Er erzaͤhlte ihnen hiernaͤchſt, er haͤtte des Ta- ges vorher der Fraͤulein Howe ſeine Aufwartung gemacht, und es waͤre ihm ein Brief von Jhnen an dieſe Fraͤulein (***) gezeiget, auch die Er- laubniß gegeben, eines und das andere aus dem- ſelben aufzuzeichnen: nach dieſem Schreiben ſchie- nen Sie, ſo wohl der Hand, als des Jnhalts wegen, ſich ſo ſchlecht zu befinden, daß es ihm zweifelhaft vorkaͤme, ob Sie die Krankheit uͤber- ſtehen koͤnnten. Er las ihnen unter andern die Stelle vor, wo Sie die Fraͤulein Howe fragen, „was nunmehr fuͤr Sie ausgerichtet werden koͤnn- „te, wenn Jhre Freunde Jhnen auch noch ſo guͤn-
„ſtig
(*) Man ſehe den VI Theil, S. 733.
(**) Man ſehe den vorhergehenden VIIIten Brief nicht weit vom Anfange.
(***) Man ſehe den vorhergehenden XVIIten Brief und zwar das letzte, was vor dreyen geſchrie- ben iſt.
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er las ihnen auch Jhre großmuͤthige Antwort (*)
vor; denn ſo nannte er ſie mit Recht; und
ging mit der dienſtfertigen Nachricht des Herrn
Brands, uͤber die er ſie, wie ich vorher gehoͤret,
ſchon ſchamroth gemacht hatte, ſo um, wie ſie es
verdiente: indem er dagegen Vorſtellungen that,
welche ſich auf des Herrn Alſtons Nachfrage
gruͤndeten (**). Dieſen aber hatte er eignes Ge-
werbes darum nach London gehen laſſen, daß er
ſich nach Jhrer Lebensart, und was es mit den
Beſuchen des Herrn Belfords zu bedeuten haͤtte,
erkundigen ſollte.
Er erzaͤhlte ihnen hiernaͤchſt, er haͤtte des Ta-
ges vorher der Fraͤulein Howe ſeine Aufwartung
gemacht, und es waͤre ihm ein Brief von Jhnen
an dieſe Fraͤulein (***) gezeiget, auch die Er-
laubniß gegeben, eines und das andere aus dem-
ſelben aufzuzeichnen: nach dieſem Schreiben ſchie-
nen Sie, ſo wohl der Hand, als des Jnhalts
wegen, ſich ſo ſchlecht zu befinden, daß es ihm
zweifelhaft vorkaͤme, ob Sie die Krankheit uͤber-
ſtehen koͤnnten. Er las ihnen unter andern die
Stelle vor, wo Sie die Fraͤulein Howe fragen,
„was nunmehr fuͤr Sie ausgerichtet werden koͤnn-
„te, wenn Jhre Freunde Jhnen auch noch ſo guͤn-
„ſtig
(*) Man ſehe den VI Theil, S. 733.
(**) Man ſehe den vorhergehenden VIIIten Brief
nicht weit vom Anfange.
(***) Man ſehe den vorhergehenden XVIIten Brief
und zwar das letzte, was vor dreyen geſchrie-
ben iſt.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/333>, abgerufen am 22.11.2024.
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