Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite



entfernt - - auf ewig entfernt seyn. - - Es mö-
ge ewige - - Jedoch ich bin schon itzo verrückt
- - Darum will ich damit schließen, daß ich

Mehr der deine als der meine bin;
ich mache auch kein großes Compliment;
R. L.


Der fünf und vierzigste Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace.

Als ich euren Brief von heute frühe las, konn-
te ich mich nicht entbrechen, wegen der
Nachricht, die ihr mir von der schrecklichen Angst
und Ungewißheit gebet, unter welcher ihr seufzet,
Mitleiden mit euch zu haben. Jch wünschte
von ganzem Herzen, daß sich alles so endigen möch-
te, als ihr so geneigt zu hoffen seyd: allein es will
nicht seyn; und wo eure Ungewißheit eure ärgste
Marter ist, wie ihr saget, so wird dieselbe bald
vorbey seyn, aber, leider auf eine solche Art, wie
ihr es nicht wünschet.

Jch habe der Fräulein eben itzo meine Auf-
wartung gemacht. Sie befindet sich ausneh-

mend



entfernt ‒ ‒ auf ewig entfernt ſeyn. ‒ ‒ Es moͤ-
ge ewige ‒ ‒ Jedoch ich bin ſchon itzo verruͤckt
‒ ‒ Darum will ich damit ſchließen, daß ich

Mehr der deine als der meine bin;
ich mache auch kein großes Compliment;
R. L.


Der fuͤnf und vierzigſte Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace.

Als ich euren Brief von heute fruͤhe las, konn-
te ich mich nicht entbrechen, wegen der
Nachricht, die ihr mir von der ſchrecklichen Angſt
und Ungewißheit gebet, unter welcher ihr ſeufzet,
Mitleiden mit euch zu haben. Jch wuͤnſchte
von ganzem Herzen, daß ſich alles ſo endigen moͤch-
te, als ihr ſo geneigt zu hoffen ſeyd: allein es will
nicht ſeyn; und wo eure Ungewißheit eure aͤrgſte
Marter iſt, wie ihr ſaget, ſo wird dieſelbe bald
vorbey ſeyn, aber, leider auf eine ſolche Art, wie
ihr es nicht wuͤnſchet.

Jch habe der Fraͤulein eben itzo meine Auf-
wartung gemacht. Sie befindet ſich ausneh-

mend
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0380" n="374"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
entfernt &#x2012; &#x2012; auf ewig entfernt &#x017F;eyn. &#x2012; &#x2012; Es mo&#x0364;-<lb/>
ge ewige &#x2012; &#x2012; Jedoch ich bin &#x017F;chon itzo verru&#x0364;ckt<lb/>
&#x2012; &#x2012; Darum will ich damit &#x017F;chließen, daß ich</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">Mehr der deine als der meine bin;<lb/>
ich mache auch kein großes Compliment;<lb/><hi rendition="#fr">R. L.</hi></hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Der fu&#x0364;nf und vierzig&#x017F;te Brief</hi><lb/>
von<lb/><hi rendition="#fr">Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace.</hi></head><lb/>
          <div n="3">
            <dateline> <hi rendition="#et">Dien&#x017F;tags, den 5ten Sept. des Morgens um neun,<lb/>
in Herrn Smithens Hau&#x017F;e.</hi> </dateline><lb/>
            <p><hi rendition="#in">A</hi>ls ich euren Brief von heute fru&#x0364;he las, konn-<lb/>
te ich mich nicht entbrechen, wegen der<lb/>
Nachricht, die ihr mir von der &#x017F;chrecklichen Ang&#x017F;t<lb/>
und Ungewißheit gebet, unter welcher ihr &#x017F;eufzet,<lb/>
Mitleiden mit euch zu haben. Jch wu&#x0364;n&#x017F;chte<lb/>
von ganzem Herzen, daß &#x017F;ich alles &#x017F;o endigen mo&#x0364;ch-<lb/>
te, als ihr &#x017F;o geneigt zu hoffen &#x017F;eyd: allein es will<lb/>
nicht &#x017F;eyn; und wo eure Ungewißheit eure a&#x0364;rg&#x017F;te<lb/>
Marter i&#x017F;t, wie ihr &#x017F;aget, &#x017F;o wird die&#x017F;elbe bald<lb/>
vorbey &#x017F;eyn, aber, leider auf eine &#x017F;olche Art, wie<lb/>
ihr es nicht wu&#x0364;n&#x017F;chet.</p><lb/>
            <p>Jch habe der Fra&#x0364;ulein eben itzo meine Auf-<lb/>
wartung gemacht. Sie befindet &#x017F;ich ausneh-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mend</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[374/0380] entfernt ‒ ‒ auf ewig entfernt ſeyn. ‒ ‒ Es moͤ- ge ewige ‒ ‒ Jedoch ich bin ſchon itzo verruͤckt ‒ ‒ Darum will ich damit ſchließen, daß ich Mehr der deine als der meine bin; ich mache auch kein großes Compliment; R. L. Der fuͤnf und vierzigſte Brief von Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace. Dienſtags, den 5ten Sept. des Morgens um neun, in Herrn Smithens Hauſe. Als ich euren Brief von heute fruͤhe las, konn- te ich mich nicht entbrechen, wegen der Nachricht, die ihr mir von der ſchrecklichen Angſt und Ungewißheit gebet, unter welcher ihr ſeufzet, Mitleiden mit euch zu haben. Jch wuͤnſchte von ganzem Herzen, daß ſich alles ſo endigen moͤch- te, als ihr ſo geneigt zu hoffen ſeyd: allein es will nicht ſeyn; und wo eure Ungewißheit eure aͤrgſte Marter iſt, wie ihr ſaget, ſo wird dieſelbe bald vorbey ſeyn, aber, leider auf eine ſolche Art, wie ihr es nicht wuͤnſchet. Jch habe der Fraͤulein eben itzo meine Auf- wartung gemacht. Sie befindet ſich ausneh- mend

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/380
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/380>, abgerufen am 22.11.2024.