Wie aber? Jst es so? Jst es in der That so? - - Lieber Gott! Lieber Gott! - - Allein sie wollen mich nicht weiter schreiben lassen. Jch muß zu dem allzudienstfertigen Lord hinunterge- hen - - Wer, Teufel, hat nach ihm geschickt!
Der sieben und siebzigste Brief von Hrn. Belford an Hrn. Rich. Mowbray.
Sonnt. den 10ten Sept. Nach- mittags um vier.
Jch habe Euren Brief nebst dem Einschlusse von unserm unglücklichen Freunde bekom- men. Es ist mir lieb, daß der Lord bey ihm ist. Wie ich vermuthe, daß seine Raserey nur von einer kurzen Dauer seyn wird: so wünsche ich mit dem größten Verlangen, daß er sich bereden lassen möchte, eine Reise zu thun. Herr Morden, der nicht zu trösten ist, hat aus dem Testament gesehen, daß die Begebenheit mehr, als eine ordentliche Verführung, gewesen ist, und hat sich schon mer- ken lassen, daß er sich deswegen von seinem Ver- sprechen gegen die sterbende Fräulein, ihres Todes wegen keine Rache zu suchen, losgesprochen ach- tet. Jhr müßt seine Genesung zu einem Vor- wande machen, um ihn zum Reisen anzutreiben: denn wo Jhr seiner Sicherheit, auch nur von
weitem,
Wie aber? Jſt es ſo? Jſt es in der That ſo? ‒ ‒ Lieber Gott! Lieber Gott! ‒ ‒ Allein ſie wollen mich nicht weiter ſchreiben laſſen. Jch muß zu dem allzudienſtfertigen Lord hinunterge- hen ‒ ‒ Wer, Teufel, hat nach ihm geſchickt!
Der ſieben und ſiebzigſte Brief von Hrn. Belford an Hrn. Rich. Mowbray.
Sonnt. den 10ten Sept. Nach- mittags um vier.
Jch habe Euren Brief nebſt dem Einſchluſſe von unſerm ungluͤcklichen Freunde bekom- men. Es iſt mir lieb, daß der Lord bey ihm iſt. Wie ich vermuthe, daß ſeine Raſerey nur von einer kurzen Dauer ſeyn wird: ſo wuͤnſche ich mit dem groͤßten Verlangen, daß er ſich bereden laſſen moͤchte, eine Reiſe zu thun. Herr Morden, der nicht zu troͤſten iſt, hat aus dem Teſtament geſehen, daß die Begebenheit mehr, als eine ordentliche Verfuͤhrung, geweſen iſt, und hat ſich ſchon mer- ken laſſen, daß er ſich deswegen von ſeinem Ver- ſprechen gegen die ſterbende Fraͤulein, ihres Todes wegen keine Rache zu ſuchen, losgeſprochen ach- tet. Jhr muͤßt ſeine Geneſung zu einem Vor- wande machen, um ihn zum Reiſen anzutreiben: denn wo Jhr ſeiner Sicherheit, auch nur von
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Wie aber? Jſt es ſo? Jſt es in der That
ſo? ‒ ‒ Lieber Gott! Lieber Gott! ‒ ‒ Allein
ſie wollen mich nicht weiter ſchreiben laſſen. Jch
muß zu dem allzudienſtfertigen Lord hinunterge-
hen ‒ ‒ Wer, Teufel, hat nach ihm geſchickt!
Der ſieben und ſiebzigſte Brief
von
Hrn. Belford an Hrn. Rich. Mowbray.
Sonnt. den 10ten Sept. Nach-
mittags um vier.
Jch habe Euren Brief nebſt dem Einſchluſſe
von unſerm ungluͤcklichen Freunde bekom-
men. Es iſt mir lieb, daß der Lord bey ihm iſt.
Wie ich vermuthe, daß ſeine Raſerey nur von
einer kurzen Dauer ſeyn wird: ſo wuͤnſche ich mit
dem groͤßten Verlangen, daß er ſich bereden laſſen
moͤchte, eine Reiſe zu thun. Herr Morden, der
nicht zu troͤſten iſt, hat aus dem Teſtament geſehen,
daß die Begebenheit mehr, als eine ordentliche
Verfuͤhrung, geweſen iſt, und hat ſich ſchon mer-
ken laſſen, daß er ſich deswegen von ſeinem Ver-
ſprechen gegen die ſterbende Fraͤulein, ihres Todes
wegen keine Rache zu ſuchen, losgeſprochen ach-
tet. Jhr muͤßt ſeine Geneſung zu einem Vor-
wande machen, um ihn zum Reiſen anzutreiben:
denn wo Jhr ſeiner Sicherheit, auch nur von
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/542>, abgerufen am 22.11.2024.
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