ber von meinem Großvater, der sein Vergnü- gen daran fand, mich seine Haushälterinn zu nennen, für mich gekauft ward, und welches ich daher bey seinen Lebzeiten als seine Haushäl- terinn gebrauchte; so daß das Amt nebst den Zimmern an Fr. Norton übergehe. Jch em- pfehle dieses desto inständiger: da ich ehemals mit dieser guten Frauen daselbst recht glücklich zu seyn gedachte; und weil ich glaube, daß ihre kluge Haushaltung meinem Vater eben so zuträglich seyn wird, als seine Güte ihr vortheil- haft seyn kann.
Aber die angewachsenen Einkünfte von dem Gute seit meines Großvaters Tode, und die Summe von neunhundert und siebzig Pfund, welche, wie sich hernach gezeiget hat, die Hälfte von dem Gelde war, das mein gedachter Großvater bey seinem Tode bey sich hatte, und mir zu meinem eignen und besondern Gebrauch, wie meiner Schwester die andere Hälfte auf gleiche Wei- se (*), vermacht ward, ich aber, meinen Bru- der und Schwester zu überzeugen, daß ich mich der Gewalt meines Vaters nicht zu entziehen wünschte, zugleich mit der Verwaltung und den Einkünften des ganzen mir vermachten Gutes in meines Vaters Hände gab: - - Diese Sum- men, so beträchtlich sie auch zusammen genom- men seyn mögen, hoffe ich, werden mir gänz- lich überlassen seyn können, daß ich damit so verfahre, wie es meine Liebe und Dankbarkeit
recht-
(*) Man sehe den I. Theil, S. 122.
ber von meinem Großvater, der ſein Vergnuͤ- gen daran fand, mich ſeine Haushaͤlterinn zu nennen, fuͤr mich gekauft ward, und welches ich daher bey ſeinen Lebzeiten als ſeine Haushaͤl- terinn gebrauchte; ſo daß das Amt nebſt den Zimmern an Fr. Norton uͤbergehe. Jch em- pfehle dieſes deſto inſtaͤndiger: da ich ehemals mit dieſer guten Frauen daſelbſt recht gluͤcklich zu ſeyn gedachte; und weil ich glaube, daß ihre kluge Haushaltung meinem Vater eben ſo zutraͤglich ſeyn wird, als ſeine Guͤte ihr vortheil- haft ſeyn kann.
Aber die angewachſenen Einkuͤnfte von dem Gute ſeit meines Großvaters Tode, und die Summe von neunhundert und ſiebzig Pfund, welche, wie ſich hernach gezeiget hat, die Haͤlfte von dem Gelde war, das mein gedachter Großvater bey ſeinem Tode bey ſich hatte, und mir zu meinem eignen und beſondern Gebrauch, wie meiner Schweſter die andere Haͤlfte auf gleiche Wei- ſe (*), vermacht ward, ich aber, meinen Bru- der und Schweſter zu uͤberzeugen, daß ich mich der Gewalt meines Vaters nicht zu entziehen wuͤnſchte, zugleich mit der Verwaltung und den Einkuͤnften des ganzen mir vermachten Gutes in meines Vaters Haͤnde gab: ‒ ‒ Dieſe Sum- men, ſo betraͤchtlich ſie auch zuſammen genom- men ſeyn moͤgen, hoffe ich, werden mir gaͤnz- lich uͤberlaſſen ſeyn koͤnnen, daß ich damit ſo verfahre, wie es meine Liebe und Dankbarkeit
recht-
(*) Man ſehe den I. Theil, S. 122.
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ber von meinem Großvater, der ſein Vergnuͤ-
gen daran fand, mich ſeine Haushaͤlterinn zu
nennen, fuͤr mich gekauft ward, und welches ich
daher bey ſeinen Lebzeiten als ſeine Haushaͤl-
terinn gebrauchte; ſo daß das Amt nebſt den
Zimmern an Fr. Norton uͤbergehe. Jch em-
pfehle dieſes deſto inſtaͤndiger: da ich ehemals
mit dieſer guten Frauen daſelbſt recht gluͤcklich
zu ſeyn gedachte; und weil ich glaube, daß
ihre kluge Haushaltung meinem Vater eben ſo
zutraͤglich ſeyn wird, als ſeine Guͤte ihr vortheil-
haft ſeyn kann.
Aber die angewachſenen Einkuͤnfte von dem Gute
ſeit meines Großvaters Tode, und die Summe
von neunhundert und ſiebzig Pfund, welche,
wie ſich hernach gezeiget hat, die Haͤlfte von dem
Gelde war, das mein gedachter Großvater bey
ſeinem Tode bey ſich hatte, und mir zu meinem
eignen und beſondern Gebrauch, wie meiner
Schweſter die andere Haͤlfte auf gleiche Wei-
ſe (*), vermacht ward, ich aber, meinen Bru-
der und Schweſter zu uͤberzeugen, daß ich mich
der Gewalt meines Vaters nicht zu entziehen
wuͤnſchte, zugleich mit der Verwaltung und den
Einkuͤnften des ganzen mir vermachten Gutes
in meines Vaters Haͤnde gab: ‒ ‒ Dieſe Sum-
men, ſo betraͤchtlich ſie auch zuſammen genom-
men ſeyn moͤgen, hoffe ich, werden mir gaͤnz-
lich uͤberlaſſen ſeyn koͤnnen, daß ich damit ſo
verfahre, wie es meine Liebe und Dankbarkeit
recht-
(*) Man ſehe den I. Theil, S. 122.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/636>, abgerufen am 22.11.2024.
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