dens sehen werden, bey Jhnen erreget wird - - Schrecken in Jhnen erweckt werden müsse. Je- doch werde ich mich nicht wundern, wenn die ge- rechte Empfindung von dem unersetzlichen Ver- lust, den Sie gelitten haben, ein Herz gegen alles Mitleiden verhärtet, welchem bey einer nicht so außerordentlichen Gelegenheit, seine vornehmste Schönheit und Anmuth mangeln würde, wenn es nicht mitleidig wäre.
Jch bin mit der größten Hochachtung und Dankbarkeit,
Gnädige Fräulein, Jhr verbundenster und getreu gehorsam- ster Diener Johann Belford.
Der hundert und erste Brief von der Fräulein Howe an Hrn. Joh. Belford.
Mein Herr.
Jch habe mir sonst gar nicht in den Sinn kom- men lassen, daß ich jemals irgend einer Mannsperson so viel Verbindlichkeit haben könn- te, als Sie mir aufgeleget haben. Gleichwohl hat dasjenige, was Sie mir zugeschickt, mir bey-
nahe
dens ſehen werden, bey Jhnen erreget wird ‒ ‒ Schrecken in Jhnen erweckt werden muͤſſe. Je- doch werde ich mich nicht wundern, wenn die ge- rechte Empfindung von dem unerſetzlichen Ver- luſt, den Sie gelitten haben, ein Herz gegen alles Mitleiden verhaͤrtet, welchem bey einer nicht ſo außerordentlichen Gelegenheit, ſeine vornehmſte Schoͤnheit und Anmuth mangeln wuͤrde, wenn es nicht mitleidig waͤre.
Jch bin mit der groͤßten Hochachtung und Dankbarkeit,
Gnaͤdige Fraͤulein, Jhr verbundenſter und getreu gehorſam- ſter Diener Johann Belford.
Der hundert und erſte Brief von der Fraͤulein Howe an Hrn. Joh. Belford.
Mein Herr.
Jch habe mir ſonſt gar nicht in den Sinn kom- men laſſen, daß ich jemals irgend einer Mannsperſon ſo viel Verbindlichkeit haben koͤnn- te, als Sie mir aufgeleget haben. Gleichwohl hat dasjenige, was Sie mir zugeſchickt, mir bey-
nahe
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dens ſehen werden, bey Jhnen erreget wird ‒ ‒
Schrecken in Jhnen erweckt werden muͤſſe. Je-
doch werde ich mich nicht wundern, wenn die ge-
rechte Empfindung von dem unerſetzlichen Ver-
luſt, den Sie gelitten haben, ein Herz gegen alles
Mitleiden verhaͤrtet, welchem bey einer nicht ſo
außerordentlichen Gelegenheit, ſeine vornehmſte
Schoͤnheit und Anmuth mangeln wuͤrde, wenn
es nicht mitleidig waͤre.
Jch bin mit der groͤßten Hochachtung und
Dankbarkeit,
Gnaͤdige Fraͤulein,
Jhr verbundenſter und getreu gehorſam-
ſter Diener
Johann Belford.
Der hundert und erſte Brief
von der
Fraͤulein Howe an Hrn. Joh. Belford.
Mein Herr.
Jch habe mir ſonſt gar nicht in den Sinn kom-
men laſſen, daß ich jemals irgend einer
Mannsperſon ſo viel Verbindlichkeit haben koͤnn-
te, als Sie mir aufgeleget haben. Gleichwohl
hat dasjenige, was Sie mir zugeſchickt, mir bey-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 763. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/769>, abgerufen am 30.11.2024.
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