Der hundert und vierte Brief von dem Lord M. an Herrn Johann Belford.
M. Hall, Freytags, den 29ten Sept.
Werthester Herr.
Mein Verwandter, Lovelace, ist itzo im Be- griff nach London abzugehen. Er hat sich vorgenommen, Sie zu sehen, alsdenn nach Do- ver zu reisen und so zu Schiffe zu steigen. Gott begleite ihn, daß er wohlbehalten aus dem König- reiche komme.
Am Montage, hoffe ich, wird er bey Jhnen seyn. Haben Sie die Güte, und geben mir von allen ihren Unterredungen Nachricht: denn Hr. Mowbray und Herr Tourville wollen auch da seyn. Melden Sie mir auch, ob Sie glauben, daß er wieder der Mensch geworden, der er gewe- sen ist. Warum ich vornehmlich schreibe, das ist dieß, weil ich wünsche, daß Sie den Obrist Morden und ihn von einander entfernt halten mögen, und Jhnen deswegen von seiner bevorste- henden Reise nach London Nachricht geben will. Jch würde sehr ungern sehen, wenn ein Unglück unter ihnen vorfallen sollte: da Sie mir gemel- der haben, daß der Obrist meinem Enkel gedro- het. Allein mein Verwandter würde das nicht
leiden
Der hundert und vierte Brief von dem Lord M. an Herrn Johann Belford.
M. Hall, Freytags, den 29ten Sept.
Wertheſter Herr.
Mein Verwandter, Lovelace, iſt itzo im Be- griff nach London abzugehen. Er hat ſich vorgenommen, Sie zu ſehen, alsdenn nach Do- ver zu reiſen und ſo zu Schiffe zu ſteigen. Gott begleite ihn, daß er wohlbehalten aus dem Koͤnig- reiche komme.
Am Montage, hoffe ich, wird er bey Jhnen ſeyn. Haben Sie die Guͤte, und geben mir von allen ihren Unterredungen Nachricht: denn Hr. Mowbray und Herr Tourville wollen auch da ſeyn. Melden Sie mir auch, ob Sie glauben, daß er wieder der Menſch geworden, der er gewe- ſen iſt. Warum ich vornehmlich ſchreibe, das iſt dieß, weil ich wuͤnſche, daß Sie den Obriſt Morden und ihn von einander entfernt halten moͤgen, und Jhnen deswegen von ſeiner bevorſte- henden Reiſe nach London Nachricht geben will. Jch wuͤrde ſehr ungern ſehen, wenn ein Ungluͤck unter ihnen vorfallen ſollte: da Sie mir gemel- der haben, daß der Obriſt meinem Enkel gedro- het. Allein mein Verwandter wuͤrde das nicht
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Der hundert und vierte Brief
von dem
Lord M. an Herrn Johann Belford.
M. Hall, Freytags, den 29ten Sept.
Wertheſter Herr.
Mein Verwandter, Lovelace, iſt itzo im Be-
griff nach London abzugehen. Er hat ſich
vorgenommen, Sie zu ſehen, alsdenn nach Do-
ver zu reiſen und ſo zu Schiffe zu ſteigen. Gott
begleite ihn, daß er wohlbehalten aus dem Koͤnig-
reiche komme.
Am Montage, hoffe ich, wird er bey Jhnen
ſeyn. Haben Sie die Guͤte, und geben mir von
allen ihren Unterredungen Nachricht: denn Hr.
Mowbray und Herr Tourville wollen auch da
ſeyn. Melden Sie mir auch, ob Sie glauben,
daß er wieder der Menſch geworden, der er gewe-
ſen iſt. Warum ich vornehmlich ſchreibe, das
iſt dieß, weil ich wuͤnſche, daß Sie den Obriſt
Morden und ihn von einander entfernt halten
moͤgen, und Jhnen deswegen von ſeiner bevorſte-
henden Reiſe nach London Nachricht geben will.
Jch wuͤrde ſehr ungern ſehen, wenn ein Ungluͤck
unter ihnen vorfallen ſollte: da Sie mir gemel-
der haben, daß der Obriſt meinem Enkel gedro-
het. Allein mein Verwandter wuͤrde das nicht
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 782. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/788>, abgerufen am 29.11.2024.
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