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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

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den zu seyn scheinen, in den Stand setzen, die Ar-
beit auszuführen: und zwar, wie ich glaube, bes-
ser, als irgend jemand, den ich kenne. Allein ich
bitte, daß, wo Sie dergleichen etwas thun, Sie
mir es anzusehen erlauben - - Finde ich es nicht
nach meiner Meynung: so will dazu oder davon
thun, wie es recht seyn wird.

Sie war wundervoll von ihrer Kindheit an.
Allein ich vermuthe, Sie sind willens, einen Ab-
riß von ihr zu machen, wie sie in denen Jahren
gewesen, da sie so viele vortreffliche Eigenschaften
hatte, daß sie vielmehr, als eine Geschichte von
ihrem Leben, andern jungen Frauenzimmern zu
einem Beyspiel dienen konnte.

Vielleicht aber werden Sie nichts desto weni-
ger gern eine Beschreibung von ihrer Persen ge-
ben wollen. Da Sie nun die liebe Fräulein zu
der Zeit nicht gekannt haben, als ihr das Herz
frey war: so will ich Jhnen eine Nachricht da-
von geben, die Sie jedoch zum Theil selbst bekräf-
tigen können.

Jhr Bau war so fein, ihre Proportion so
genau, ihre Bildung so regelmäßig, ihre Farbe so
liebenswürdig, und ihre ganze Person und ihr gan-
zes Wesen so ausnehmend reizend, daß sie keinen
Fuß rühren konnte, ohne von aller Augen, wenn
es auch Fremde waren, die sie niemals gesehen
hatten, bewundert und verfolgt zu werden. Des
Obrist Mordens oben angezogener Brief wird
dieses bestätigen.

Jn



den zu ſeyn ſcheinen, in den Stand ſetzen, die Ar-
beit auszufuͤhren: und zwar, wie ich glaube, beſ-
ſer, als irgend jemand, den ich kenne. Allein ich
bitte, daß, wo Sie dergleichen etwas thun, Sie
mir es anzuſehen erlauben ‒ ‒ Finde ich es nicht
nach meiner Meynung: ſo will dazu oder davon
thun, wie es recht ſeyn wird.

Sie war wundervoll von ihrer Kindheit an.
Allein ich vermuthe, Sie ſind willens, einen Ab-
riß von ihr zu machen, wie ſie in denen Jahren
geweſen, da ſie ſo viele vortreffliche Eigenſchaften
hatte, daß ſie vielmehr, als eine Geſchichte von
ihrem Leben, andern jungen Frauenzimmern zu
einem Beyſpiel dienen konnte.

Vielleicht aber werden Sie nichts deſto weni-
ger gern eine Beſchreibung von ihrer Perſen ge-
ben wollen. Da Sie nun die liebe Fraͤulein zu
der Zeit nicht gekannt haben, als ihr das Herz
frey war: ſo will ich Jhnen eine Nachricht da-
von geben, die Sie jedoch zum Theil ſelbſt bekraͤf-
tigen koͤnnen.

Jhr Bau war ſo fein, ihre Proportion ſo
genau, ihre Bildung ſo regelmaͤßig, ihre Farbe ſo
liebenswuͤrdig, und ihre ganze Perſon und ihr gan-
zes Weſen ſo ausnehmend reizend, daß ſie keinen
Fuß ruͤhren konnte, ohne von aller Augen, wenn
es auch Fremde waren, die ſie niemals geſehen
hatten, bewundert und verfolgt zu werden. Des
Obriſt Mordens oben angezogener Brief wird
dieſes beſtaͤtigen.

Jn
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[804/0810] den zu ſeyn ſcheinen, in den Stand ſetzen, die Ar- beit auszufuͤhren: und zwar, wie ich glaube, beſ- ſer, als irgend jemand, den ich kenne. Allein ich bitte, daß, wo Sie dergleichen etwas thun, Sie mir es anzuſehen erlauben ‒ ‒ Finde ich es nicht nach meiner Meynung: ſo will dazu oder davon thun, wie es recht ſeyn wird. Sie war wundervoll von ihrer Kindheit an. Allein ich vermuthe, Sie ſind willens, einen Ab- riß von ihr zu machen, wie ſie in denen Jahren geweſen, da ſie ſo viele vortreffliche Eigenſchaften hatte, daß ſie vielmehr, als eine Geſchichte von ihrem Leben, andern jungen Frauenzimmern zu einem Beyſpiel dienen konnte. Vielleicht aber werden Sie nichts deſto weni- ger gern eine Beſchreibung von ihrer Perſen ge- ben wollen. Da Sie nun die liebe Fraͤulein zu der Zeit nicht gekannt haben, als ihr das Herz frey war: ſo will ich Jhnen eine Nachricht da- von geben, die Sie jedoch zum Theil ſelbſt bekraͤf- tigen koͤnnen. Jhr Bau war ſo fein, ihre Proportion ſo genau, ihre Bildung ſo regelmaͤßig, ihre Farbe ſo liebenswuͤrdig, und ihre ganze Perſon und ihr gan- zes Weſen ſo ausnehmend reizend, daß ſie keinen Fuß ruͤhren konnte, ohne von aller Augen, wenn es auch Fremde waren, die ſie niemals geſehen hatten, bewundert und verfolgt zu werden. Des Obriſt Mordens oben angezogener Brief wird dieſes beſtaͤtigen. Jn

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 804. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/810>, abgerufen am 26.11.2024.