Dieß ist eine Gefälligkeit, die nicht ohne Schwierigkeit erhalten ist, und gar abgeschlagen seyn würde, wenn er nicht ein Engländer von Stande gewesen wäre; eine Nation, gegen die man mit Grunde in allen Oesterreichischen Staa- ten Achtung hat: denn er hatte keine geistli- chen Besuche und keine Sacramente nach catho- lischer Art haben wollen. Mein Gebeth ist, daß er selig seyn möge.
Jch habe auch von der hiesigen Obrigkeit, we- gen der Art seines Todes, einige Unruhe gehabt. Dieselbe hat in der Sache die gehörige Erkundi- gung eingezogen: und es hat mich etwas Geld gekostet. Hievon und von der Verlassenschaft meines lieben Cavalliers will ich Jhnen in mei- nem nächsten Briefe getreulich Rechnung ablegen. Also erwarte ich hier Jhre Befehle, und bin,
mein Herr, Jhr getreuester und gehorsamster Diener, F. J. De la Tour.
Der
Dieß iſt eine Gefaͤlligkeit, die nicht ohne Schwierigkeit erhalten iſt, und gar abgeſchlagen ſeyn wuͤrde, wenn er nicht ein Englaͤnder von Stande geweſen waͤre; eine Nation, gegen die man mit Grunde in allen Oeſterreichiſchen Staa- ten Achtung hat: denn er hatte keine geiſtli- chen Beſuche und keine Sacramente nach catho- liſcher Art haben wollen. Mein Gebeth iſt, daß er ſelig ſeyn moͤge.
Jch habe auch von der hieſigen Obrigkeit, we- gen der Art ſeines Todes, einige Unruhe gehabt. Dieſelbe hat in der Sache die gehoͤrige Erkundi- gung eingezogen: und es hat mich etwas Geld gekoſtet. Hievon und von der Verlaſſenſchaft meines lieben Cavalliers will ich Jhnen in mei- nem naͤchſten Briefe getreulich Rechnung ablegen. Alſo erwarte ich hier Jhre Befehle, und bin,
mein Herr, Jhr getreueſter und gehorſamſter Diener, F. J. De la Tour.
Der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0882"n="876"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Dieß iſt eine Gefaͤlligkeit, die nicht ohne<lb/>
Schwierigkeit erhalten iſt, und gar abgeſchlagen<lb/>ſeyn wuͤrde, wenn er nicht ein Englaͤnder von<lb/>
Stande geweſen waͤre; eine Nation, gegen die<lb/>
man mit Grunde in allen Oeſterreichiſchen Staa-<lb/>
ten Achtung hat: denn er hatte keine geiſtli-<lb/>
chen Beſuche und keine Sacramente nach catho-<lb/>
liſcher Art haben wollen. Mein Gebeth iſt, daß<lb/>
er ſelig ſeyn moͤge.</p><lb/><p>Jch habe auch von der hieſigen Obrigkeit, we-<lb/>
gen der Art ſeines Todes, einige Unruhe gehabt.<lb/>
Dieſelbe hat in der Sache die gehoͤrige Erkundi-<lb/>
gung eingezogen: und es hat mich etwas Geld<lb/>
gekoſtet. Hievon und von der Verlaſſenſchaft<lb/>
meines lieben Cavalliers will ich Jhnen in mei-<lb/>
nem naͤchſten Briefe getreulich Rechnung ablegen.<lb/>
Alſo erwarte ich hier Jhre Befehle, und bin,</p><lb/><closer><salute><hirendition="#et">mein Herr,<lb/>
Jhr getreueſter und gehorſamſter Diener,<lb/><hirendition="#fr">F. J. De la Tour.</hi></hi></salute></closer></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Der</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[876/0882]
Dieß iſt eine Gefaͤlligkeit, die nicht ohne
Schwierigkeit erhalten iſt, und gar abgeſchlagen
ſeyn wuͤrde, wenn er nicht ein Englaͤnder von
Stande geweſen waͤre; eine Nation, gegen die
man mit Grunde in allen Oeſterreichiſchen Staa-
ten Achtung hat: denn er hatte keine geiſtli-
chen Beſuche und keine Sacramente nach catho-
liſcher Art haben wollen. Mein Gebeth iſt, daß
er ſelig ſeyn moͤge.
Jch habe auch von der hieſigen Obrigkeit, we-
gen der Art ſeines Todes, einige Unruhe gehabt.
Dieſelbe hat in der Sache die gehoͤrige Erkundi-
gung eingezogen: und es hat mich etwas Geld
gekoſtet. Hievon und von der Verlaſſenſchaft
meines lieben Cavalliers will ich Jhnen in mei-
nem naͤchſten Briefe getreulich Rechnung ablegen.
Alſo erwarte ich hier Jhre Befehle, und bin,
mein Herr,
Jhr getreueſter und gehorſamſter Diener,
F. J. De la Tour.
Der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 876. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/882>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.