Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite



rischer Kerl! Sie hasset mich meiner
verfluchten Erfindungen willen. Sie
hat nur eben mit jemandem Bekannt-
schaft gemacht, der einen grossen Theil
meiner geheimen Geschichte weiß.
Ver-
flucht sei sie, und ihr Geschichtschreiber! - -
Der Mensch ist würklich ein Bösewicht,
ein abscheulicher Bösewicht!
Hole sie der
Teufel!

Wenn ich ein zehnfaches u. s. w.

Th. IV. S. 208. L. 10. nach den Wor-
ten: zu pfänden.

Ob sie gleich mit List, sagt sie ihr, in
die Gewalt dieses Mannes gebracht wä-
re, so brauchte sie sich doch nicht unter
dieselbe zu erniedrigen.
Es ist noch, wie
es scheinet Hofnung zu meiner Bekehrung,
weil ich so ehrerbietig gegen sie bin, denn
vorher hätte ich nie vor etwas Gutem
eine Ehrerbietung gehabt. Jch bin ein
grosser, ein glänzender Betrüger!
Das
mag darum seyn! Dafür soll sie Dank haben!
Sie meinet, es könnte noch ein guter mo-
ralischer Nutzen dadurch gestiftet wer-
den, daß ich sie bewogen hätte, zu irren.

Jch freue mich, wenn aus meinen Handlun-
gen etwas gutes entstehet.

Bei diesem Briefe liegt u. s. w.

Th. IV.



riſcher Kerl! Sie haſſet mich meiner
verfluchten Erfindungen willen. Sie
hat nur eben mit jemandem Bekannt-
ſchaft gemacht, der einen groſſen Theil
meiner geheimen Geſchichte weiß.
Ver-
flucht ſei ſie, und ihr Geſchichtſchreiber! ‒ ‒
Der Menſch iſt wuͤrklich ein Boͤſewicht,
ein abſcheulicher Boͤſewicht!
Hole ſie der
Teufel!

Wenn ich ein zehnfaches u. ſ. w.

Th. IV. S. 208. L. 10. nach den Wor-
ten: zu pfaͤnden.

Ob ſie gleich mit Liſt, ſagt ſie ihr, in
die Gewalt dieſes Mannes gebracht waͤ-
re, ſo brauchte ſie ſich doch nicht unter
dieſelbe zu erniedrigen.
Es iſt noch, wie
es ſcheinet Hofnung zu meiner Bekehrung,
weil ich ſo ehrerbietig gegen ſie bin, denn
vorher haͤtte ich nie vor etwas Gutem
eine Ehrerbietung gehabt. Jch bin ein
groſſer, ein glaͤnzender Betruͤger!
Das
mag darum ſeyn! Dafuͤr ſoll ſie Dank haben!
Sie meinet, es koͤnnte noch ein guter mo-
raliſcher Nutzen dadurch geſtiftet wer-
den, daß ich ſie bewogen haͤtte, zu irren.

Jch freue mich, wenn aus meinen Handlun-
gen etwas gutes entſtehet.

Bei dieſem Briefe liegt u. ſ. w.

Th. IV.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0167" n="159"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><hi rendition="#fr">ri&#x017F;cher Kerl! Sie ha&#x017F;&#x017F;et mich meiner<lb/>
verfluchten Erfindungen willen. Sie<lb/>
hat nur eben mit jemandem Bekannt-<lb/>
&#x017F;chaft gemacht, der einen gro&#x017F;&#x017F;en Theil<lb/>
meiner geheimen Ge&#x017F;chichte weiß.</hi> Ver-<lb/>
flucht &#x017F;ei &#x017F;ie, und ihr Ge&#x017F;chicht&#x017F;chreiber! &#x2012; &#x2012;<lb/><hi rendition="#fr">Der Men&#x017F;ch i&#x017F;t wu&#x0364;rklich ein Bo&#x0364;&#x017F;ewicht,<lb/>
ein ab&#x017F;cheulicher Bo&#x0364;&#x017F;ewicht!</hi> Hole &#x017F;ie der<lb/>
Teufel!</p><lb/>
          <p>Wenn ich ein zehnfaches u. &#x017F;. w.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Th. <hi rendition="#aq">IV.</hi> S. 208. L. 10. nach den Wor-<lb/>
ten: <hi rendition="#fr">zu pfa&#x0364;nden.</hi></head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ob &#x017F;ie gleich mit Li&#x017F;t,</hi> &#x017F;agt &#x017F;ie ihr, <hi rendition="#fr">in<lb/>
die Gewalt die&#x017F;es Mannes gebracht wa&#x0364;-<lb/>
re, &#x017F;o brauchte &#x017F;ie &#x017F;ich doch nicht unter<lb/>
die&#x017F;elbe zu erniedrigen.</hi> Es i&#x017F;t noch, wie<lb/>
es &#x017F;cheinet Hofnung zu meiner Bekehrung,<lb/><hi rendition="#fr">weil ich &#x017F;o ehrerbietig gegen &#x017F;ie bin, denn<lb/>
vorher ha&#x0364;tte ich nie vor etwas Gutem<lb/>
eine Ehrerbietung gehabt. Jch bin ein<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er, ein gla&#x0364;nzender Betru&#x0364;ger!</hi> Das<lb/>
mag darum &#x017F;eyn! Dafu&#x0364;r &#x017F;oll &#x017F;ie Dank haben!<lb/>
Sie meinet, es <hi rendition="#fr">ko&#x0364;nnte noch ein guter mo-<lb/>
rali&#x017F;cher Nutzen dadurch ge&#x017F;tiftet wer-<lb/>
den, daß ich &#x017F;ie bewogen ha&#x0364;tte, zu irren.</hi><lb/>
Jch freue mich, wenn aus meinen Handlun-<lb/>
gen etwas gutes ent&#x017F;tehet.</p><lb/>
          <p>Bei die&#x017F;em Briefe liegt u. &#x017F;. w.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Th. <hi rendition="#aq">IV.</hi></fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[159/0167] riſcher Kerl! Sie haſſet mich meiner verfluchten Erfindungen willen. Sie hat nur eben mit jemandem Bekannt- ſchaft gemacht, der einen groſſen Theil meiner geheimen Geſchichte weiß. Ver- flucht ſei ſie, und ihr Geſchichtſchreiber! ‒ ‒ Der Menſch iſt wuͤrklich ein Boͤſewicht, ein abſcheulicher Boͤſewicht! Hole ſie der Teufel! Wenn ich ein zehnfaches u. ſ. w. Th. IV. S. 208. L. 10. nach den Wor- ten: zu pfaͤnden. Ob ſie gleich mit Liſt, ſagt ſie ihr, in die Gewalt dieſes Mannes gebracht waͤ- re, ſo brauchte ſie ſich doch nicht unter dieſelbe zu erniedrigen. Es iſt noch, wie es ſcheinet Hofnung zu meiner Bekehrung, weil ich ſo ehrerbietig gegen ſie bin, denn vorher haͤtte ich nie vor etwas Gutem eine Ehrerbietung gehabt. Jch bin ein groſſer, ein glaͤnzender Betruͤger! Das mag darum ſeyn! Dafuͤr ſoll ſie Dank haben! Sie meinet, es koͤnnte noch ein guter mo- raliſcher Nutzen dadurch geſtiftet wer- den, daß ich ſie bewogen haͤtte, zu irren. Jch freue mich, wenn aus meinen Handlun- gen etwas gutes entſtehet. Bei dieſem Briefe liegt u. ſ. w. Th. IV.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/167
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/167>, abgerufen am 24.11.2024.