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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Sie nahm die Latern/ gieng nach ihres Mannes Behausung/ klopffete an die Thür / ward an ihrer Stimmen erkant: Und nach dem sie eingelassen/ ward sie so wohl tractiret und gewartet/ daß sie ihre vorige Gesundheit erlangete/ und gebahr noch drey Söhne/ welche Geistliche worden sind.

Als sie viel Jahr nach dieser Erlösung in allen Ehren mit ihrem Ehemanne gelebet: Ist sie hernach sanft und seelig verstorben/ und bey die Kirchthür zum heiligen Aposteln in ein steinern hoch erhöhet Grab beygesetzet worden.

Zum Gedächtnüß dessen/ was obstehet/ ist eine grosse Tafel über das Grab aufgerichtet worden/ darauf gedachte Historie künstlich in Teutschen Versen beschrieben worden.

Anno 1604. hat Johann Büssenmacher/ ein Bürger und Kauffman zu Cöln/ diese Tafel auf ein Blatt klein und artlich lassen in Kupffer stechen/ damit es den Weitentlegenen auch möchte kundbar werden.

Ich habe die grosse Tasel zu Cöln etliche mal/ nicht ohne Verwunderung / gesehen: Und zum Uberfluß habe ich auch die kleine Tafel/ so Büssenmacher lassen ausgehen/ bey mir aufgehoben.

Sie nahm die Latern/ gieng nach ihres Mannes Behausung/ klopffete an die Thür / ward an ihrer Stimmen erkant: Und nach dem sie eingelassen/ ward sie so wohl tractiret und gewartet/ daß sie ihre vorige Gesundheit erlangete/ und gebahr noch drey Söhne/ welche Geistliche worden sind.

Als sie viel Jahr nach dieser Erlösung in allen Ehren mit ihrem Ehemanne gelebet: Ist sie hernach sanft und seelig verstorben/ und bey die Kirchthür zum heiligen Aposteln in ein steinern hoch erhöhet Grab beygesetzet worden.

Zum Gedächtnüß dessen/ was obstehet/ ist eine grosse Tafel über das Grab aufgerichtet worden/ darauf gedachte Historie künstlich in Teutschen Versen beschrieben worden.

Anno 1604. hat Johann Büssenmacher/ ein Bürger und Kauffman zu Cöln/ diese Tafel auf ein Blatt klein und artlich lassen in Kupffer stechen/ damit es den Weitentlegenen auch möchte kundbar werden.

Ich habe die grosse Tasel zu Cöln etliche mal/ nicht ohne Verwunderung / gesehen: Und zum Uberfluß habe ich auch die kleine Tafel/ so Büssenmacher lassen ausgehen/ bey mir aufgehoben.

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[153/0173] Sie nahm die Latern/ gieng nach ihres Mannes Behausung/ klopffete an die Thür / ward an ihrer Stimmen erkant: Und nach dem sie eingelassen/ ward sie so wohl tractiret und gewartet/ daß sie ihre vorige Gesundheit erlangete/ und gebahr noch drey Söhne/ welche Geistliche worden sind. Als sie viel Jahr nach dieser Erlösung in allen Ehren mit ihrem Ehemanne gelebet: Ist sie hernach sanft und seelig verstorben/ und bey die Kirchthür zum heiligen Aposteln in ein steinern hoch erhöhet Grab beygesetzet worden. Zum Gedächtnüß dessen/ was obstehet/ ist eine grosse Tafel über das Grab aufgerichtet worden/ darauf gedachte Historie künstlich in Teutschen Versen beschrieben worden. Anno 1604. hat Johann Büssenmacher/ ein Bürger und Kauffman zu Cöln/ diese Tafel auf ein Blatt klein und artlich lassen in Kupffer stechen/ damit es den Weitentlegenen auch möchte kundbar werden. Ich habe die grosse Tasel zu Cöln etliche mal/ nicht ohne Verwunderung / gesehen: Und zum Uberfluß habe ich auch die kleine Tafel/ so Büssenmacher lassen ausgehen/ bey mir aufgehoben.

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/173>, abgerufen am 19.05.2024.