Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.verwickelt hätte/ und fehlete nicht viel/ er wäre lebendig verbrennet/ wie andere sechse/ die mit ihm im Tantz begriffen waren. Franckreich hatte schwehre Veränderung vor der Thür/ und hatte nichts als Gelegenheit zu lamentiren und zu klagen. Man weiß/ was darauf erfolget ist/ und daß vielmahl/ wenn die Obrigkeiten über oder wider das/ was Königliche Majestät geziemet/ sich haben erlustiget/ die Täntze und Comoedien in traurige Tragoedien seind verwandelt worden. Simon Goulart. vol. 4. Thes. Hist. XCII. Spiegel von wunderbarer Kunst. DEr Herr de la Fon in seinem schönen Discurs von dem Tode Königs Heinrichs des Vierdten in Franckreich/ erzehlet/ daß Cosmus de Medices Groß- Hertzog in Tuscanien einen Spiegel gahabt/ welcher durch ein wunderbahres Kunststück ihn allezeit praesentirete und abbildete/ so stattlich/ daß ein ieder/ der hinein sahe/ nicht sich/ sondern den Cosmum darinnen sahe. Ich hätte ihn vor viel schöner und künstlicher gehalten/ sagt la Fon, wenn er hätte den Tod repraefentiret: Denn in dieser Figur hätte er alle Dinge in ihrer Natur abgebildet: Sintemal es verwickelt hätte/ und fehlete nicht viel/ er wäre lebendig verbrennet/ wie andere sechse/ die mit ihm im Tantz begriffen waren. Franckreich hatte schwehre Veränderung vor der Thür/ und hatte nichts als Gelegenheit zu lamentiren und zu klagen. Man weiß/ was darauf erfolget ist/ und daß vielmahl/ wenn die Obrigkeiten über oder wider das/ was Königliche Majestät geziemet/ sich haben erlustiget/ die Täntze und Comoedien in traurige Tragoedien seind verwandelt worden. Simon Goulart. vol. 4. Thes. Hist. XCII. Spiegel von wunderbarer Kunst. DEr Herr de la Fon in seinem schönen Discurs von dem Tode Königs Heinrichs des Vierdten in Franckreich/ erzehlet/ daß Cosmus de Medices Groß- Hertzog in Tuscanien einen Spiegel gahabt/ welcher durch ein wunderbahres Kunststück ihn allezeit praesentirete und abbildete/ so stattlich/ daß ein ieder/ der hinein sahe/ nicht sich/ sondern den Cosmum darinnen sahe. Ich hätte ihn vor viel schöner und künstlicher gehalten/ sagt la Fon, wenn er hätte den Tod repraefentiret: Denn in dieser Figur hätte er alle Dinge in ihrer Natur abgebildet: Sintemal es <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0192" n="172"/> verwickelt hätte/ und fehlete nicht viel/ er wäre lebendig verbrennet/ wie andere sechse/ die mit ihm im Tantz begriffen waren.</p> <p>Franckreich hatte schwehre Veränderung vor der Thür/ und hatte nichts als Gelegenheit zu lamentiren und zu klagen.</p> <p>Man weiß/ was darauf erfolget ist/ und daß vielmahl/ wenn die Obrigkeiten über oder wider das/ was Königliche Majestät geziemet/ sich haben erlustiget/ die Täntze und Comoedien in traurige Tragoedien seind verwandelt worden.</p> <p>Simon Goulart. vol. 4. Thes. Hist.</p> <p>XCII.</p> <p>Spiegel von wunderbarer Kunst.</p> <p>DEr Herr de la Fon in seinem schönen Discurs von dem Tode Königs Heinrichs des Vierdten in Franckreich/ erzehlet/ daß Cosmus de Medices Groß- Hertzog in Tuscanien einen Spiegel gahabt/ welcher durch ein wunderbahres Kunststück ihn allezeit praesentirete und abbildete/ so stattlich/ daß ein ieder/ der hinein sahe/ nicht sich/ sondern den Cosmum darinnen sahe.</p> <p>Ich hätte ihn vor viel schöner und künstlicher gehalten/ sagt la Fon, wenn er hätte den Tod repraefentiret: Denn in dieser Figur hätte er alle Dinge in ihrer Natur abgebildet: Sintemal es </p> </div> </body> </text> </TEI> [172/0192]
verwickelt hätte/ und fehlete nicht viel/ er wäre lebendig verbrennet/ wie andere sechse/ die mit ihm im Tantz begriffen waren.
Franckreich hatte schwehre Veränderung vor der Thür/ und hatte nichts als Gelegenheit zu lamentiren und zu klagen.
Man weiß/ was darauf erfolget ist/ und daß vielmahl/ wenn die Obrigkeiten über oder wider das/ was Königliche Majestät geziemet/ sich haben erlustiget/ die Täntze und Comoedien in traurige Tragoedien seind verwandelt worden.
Simon Goulart. vol. 4. Thes. Hist.
XCII.
Spiegel von wunderbarer Kunst.
DEr Herr de la Fon in seinem schönen Discurs von dem Tode Königs Heinrichs des Vierdten in Franckreich/ erzehlet/ daß Cosmus de Medices Groß- Hertzog in Tuscanien einen Spiegel gahabt/ welcher durch ein wunderbahres Kunststück ihn allezeit praesentirete und abbildete/ so stattlich/ daß ein ieder/ der hinein sahe/ nicht sich/ sondern den Cosmum darinnen sahe.
Ich hätte ihn vor viel schöner und künstlicher gehalten/ sagt la Fon, wenn er hätte den Tod repraefentiret: Denn in dieser Figur hätte er alle Dinge in ihrer Natur abgebildet: Sintemal es
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