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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Die andern waren durch die einheimischen Kriege ruiniret. Die Historie verhält sich also:

DIe Edle Frau von Beauville hatte ein schönes und hurtiges Kammermägdichen: Da wolte es das Ansehen haben/ als wenn ihr Eheherr eine Liebe auf sie geworffen hätte.

Damit sie nun derselben mit Ehren möchte loß werden/ half sie ihr in den Ehestand.

Als nun diese ihre gewesene Dienerin zum erstenmal schwanger worden/ gebahr sie drey Kinder auf einmahl: Darüber bildete ihr die gnädige Frau ein/ ihr Mann hätte sein Theil mit dabey gehabt: Und kunte ihr nicht einbilden/ daß ein Weib von einem Manne allein so viel Kinder empfangen könte.

Dannenhero vermehrete sich ihr Eiffer: Und ob man ihr gleich das Widerspiel darthun kunte/ schmähete sie doch/ und hassete diese arme Tochter noch mehr.

Uber etliche Zeit träget sichs zu/ daß die Edse Frau schwanger wird/ und neun Töchterlein zur Welt gebiehret.

Dieses legte man für eine straff Gottes aus: damit sie sich wegen ihrer verleumbdung schämen und zu schanden darüber werden solte: Weil man ihr ein viel grösser Verbrechen vorwerffen könte/ als wenn sie mit vielen zu schaffen gehabt hätte.

Denn sie blieb allezeit auf ihrer Meinung/ ein

Die andern waren durch die einheimischen Kriege ruiniret. Die Historie verhält sich also:

DIe Edle Frau von Beauville hatte ein schönes und hurtiges Kammermägdichen: Da wolte es das Ansehen haben/ als wenn ihr Eheherr eine Liebe auf sie geworffen hätte.

Damit sie nun derselben mit Ehren möchte loß werden/ half sie ihr in den Ehestand.

Als nun diese ihre gewesene Dienerin zum erstenmal schwanger worden/ gebahr sie drey Kinder auf einmahl: Darüber bildete ihr die gnädige Frau ein/ ihr Mann hätte sein Theil mit dabey gehabt: Und kunte ihr nicht einbilden/ daß ein Weib von einem Manne allein so viel Kinder empfangen könte.

Dannenhero vermehrete sich ihr Eiffer: Und ob man ihr gleich das Widerspiel darthun kunte/ schmähete sie doch/ und hassete diese arme Tochter noch mehr.

Uber etliche Zeit träget sichs zu/ daß die Edse Frau schwanger wird/ und neun Töchterlein zur Welt gebiehret.

Dieses legte man für eine straff Gottes aus: damit sie sich wegen ihrer verleumbdung schämen und zu schanden darüber werden solte: Weil man ihr ein viel grösser Verbrechen vorwerffen könte/ als wenn sie mit vielen zu schaffen gehabt hätte.

Denn sie blieb allezeit auf ihrer Meinung/ ein

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[214/0236] Die andern waren durch die einheimischen Kriege ruiniret. Die Historie verhält sich also: DIe Edle Frau von Beauville hatte ein schönes und hurtiges Kammermägdichen: Da wolte es das Ansehen haben/ als wenn ihr Eheherr eine Liebe auf sie geworffen hätte. Damit sie nun derselben mit Ehren möchte loß werden/ half sie ihr in den Ehestand. Als nun diese ihre gewesene Dienerin zum erstenmal schwanger worden/ gebahr sie drey Kinder auf einmahl: Darüber bildete ihr die gnädige Frau ein/ ihr Mann hätte sein Theil mit dabey gehabt: Und kunte ihr nicht einbilden/ daß ein Weib von einem Manne allein so viel Kinder empfangen könte. Dannenhero vermehrete sich ihr Eiffer: Und ob man ihr gleich das Widerspiel darthun kunte/ schmähete sie doch/ und hassete diese arme Tochter noch mehr. Uber etliche Zeit träget sichs zu/ daß die Edse Frau schwanger wird/ und neun Töchterlein zur Welt gebiehret. Dieses legte man für eine straff Gottes aus: damit sie sich wegen ihrer verleumbdung schämen und zu schanden darüber werden solte: Weil man ihr ein viel grösser Verbrechen vorwerffen könte/ als wenn sie mit vielen zu schaffen gehabt hätte. Denn sie blieb allezeit auf ihrer Meinung/ ein

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/236>, abgerufen am 28.11.2024.