Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Man meinete offtermahls/ er wolte sich ümbbringen/ oder er wolte davon lauffen. Eines Tages legete er sich in einen Saustall/ und ward fleissiger in Acht genommen/ als man sonsten pflegete: Da lag er/ und hatte die Augen so fest zugethan/ daß es unmüglich war/ sie aufzumachen. Endlich gieng Gertraude/ die älteste Tochter des Claths/ eilf Jahr alt/ zu ihm / und vermahnete ihn/ er solte Gott bitten/ er wolte ihm doch nach seinem Wohlgefallen das Gesichte wieder geben. Der Wilhelm begehrete von ihr/ sie solte beten: Welches sie that/ und alsbald eröfnet sie ihm die Augen/ mit iedermans grosser Verwunderung. Der Teuffel vermahnete ihn offte/ er solte weder seines Herrn Frauen/ noch andern/ Gehör geben/ die ihm viel von Gott wolten hersagen: Von welchem er keine Hülffe könte haben/ weil derselbe einmahl gestorben wäre/ wie er solches hätte offentlich predigen hören. Als er ein andermahl sich unter stunde Man meinete offtermahls/ er wolte sich ümbbringen/ oder er wolte davon lauffen. Eines Tages legete er sich in einen Saustall/ und ward fleissiger in Acht genommen/ als man sonsten pflegete: Da lag er/ und hatte die Augen so fest zugethan/ daß es unmüglich war/ sie aufzumachen. Endlich gieng Gertraude/ die älteste Tochter des Claths/ eilf Jahr alt/ zu ihm / und vermahnete ihn/ er solte Gott bitten/ er wolte ihm doch nach seinem Wohlgefallen das Gesichte wieder geben. Der Wilhelm begehrete von ihr/ sie solte beten: Welches sie that/ und alsbald eröfnet sie ihm die Augen/ mit iedermans grosser Verwunderung. Der Teuffel vermahnete ihn offte/ er solte weder seines Herrn Frauen/ noch andern/ Gehör geben/ die ihm viel von Gott wolten hersagen: Von welchem er keine Hülffe könte haben/ weil derselbe einmahl gestorben wäre/ wie er solches hätte offentlich predigen hören. Als er ein andermahl sich unter stunde <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0341" n="317"/> <p>Man meinete offtermahls/ er wolte sich ümbbringen/ oder er wolte davon lauffen.</p> <p>Eines Tages legete er sich in einen Saustall/ und ward fleissiger in Acht genommen/ als man sonsten pflegete: Da lag er/ und hatte die Augen so fest zugethan/ daß es unmüglich war/ sie aufzumachen.</p> <p>Endlich gieng Gertraude/ die älteste Tochter des Claths/ eilf Jahr alt/ zu ihm / und vermahnete ihn/ er solte Gott bitten/ er wolte ihm doch nach seinem Wohlgefallen das Gesichte wieder geben.</p> <p>Der Wilhelm begehrete von ihr/ sie solte beten: Welches sie that/ und alsbald eröfnet sie ihm die Augen/ mit iedermans grosser Verwunderung.</p> <p>Der Teuffel vermahnete ihn offte/ er solte weder seines Herrn Frauen/ noch andern/ Gehör geben/ die ihm viel von Gott wolten hersagen: Von welchem er keine Hülffe könte haben/ weil derselbe einmahl gestorben wäre/ wie er solches hätte offentlich predigen hören.</p> <p>Als er ein andermahl sich unter stunde </p> </div> </body> </text> </TEI> [317/0341]
Man meinete offtermahls/ er wolte sich ümbbringen/ oder er wolte davon lauffen.
Eines Tages legete er sich in einen Saustall/ und ward fleissiger in Acht genommen/ als man sonsten pflegete: Da lag er/ und hatte die Augen so fest zugethan/ daß es unmüglich war/ sie aufzumachen.
Endlich gieng Gertraude/ die älteste Tochter des Claths/ eilf Jahr alt/ zu ihm / und vermahnete ihn/ er solte Gott bitten/ er wolte ihm doch nach seinem Wohlgefallen das Gesichte wieder geben.
Der Wilhelm begehrete von ihr/ sie solte beten: Welches sie that/ und alsbald eröfnet sie ihm die Augen/ mit iedermans grosser Verwunderung.
Der Teuffel vermahnete ihn offte/ er solte weder seines Herrn Frauen/ noch andern/ Gehör geben/ die ihm viel von Gott wolten hersagen: Von welchem er keine Hülffe könte haben/ weil derselbe einmahl gestorben wäre/ wie er solches hätte offentlich predigen hören.
Als er ein andermahl sich unter stunde
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