Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Dieser alte Herr betheurete auch/ nicht ohne schamroht/ daß oft dieser Feind der Seligkeit ihm/ und andern bey ihm/ hätte entdecket alle ihre heimliche sünden/ die sie begangen/ so ausführlich/ daß sie alle hätten den Ort müssen verlassen/ und nach Hause gehen: So sehr wären sie zu Schanden worden. In Medit. Histor. cap. 74. XIV. Pulver-Schaden. ANno 1546. Sonnabends den 7. Augusti/ schlug das Feuer vom Himmel zu Mecheln in Braband in einen Thurm/ darinnen mehr denn hundert Tonnen Pulver waren. Dieser Thurm ward am ersten zu Grund ümbgekehret/ mit einem stücke Stadtmauren neben diesem Thurme/ in zweyhundert Schritte lang. Darauf ergriff das Feuer von so vielem Pulver die nechsten örter/ und ümbgab also die gantze Stadt/ daß / wenn nicht ein hefftiger Regen kommen wäre/ diese grosse Stadt wäre in die Asche geleget worden. Des folgenden Tages fand man mehr denn fünfhundert todter Leichnam/ die so stuncken/ daß man mit allem Fleiß muste grosse Gruben machen/ dahin sie geführet/ und bey dutzeten auf einmahl verscharret worden. Der gantze Sonntag Dieser alte Herr betheurete auch/ nicht ohne schamroht/ daß oft dieser Feind der Seligkeit ihm/ und andern bey ihm/ hätte entdecket alle ihre heimliche sünden/ die sie begangen/ so ausführlich/ daß sie alle hätten den Ort müssen verlassen/ und nach Hause gehen: So sehr wären sie zu Schanden worden. In Medit. Histor. cap. 74. XIV. Pulver-Schaden. ANno 1546. Sonnabends den 7. Augusti/ schlug das Feuer vom Himmel zu Mecheln in Braband in einen Thurm/ darinnen mehr denn hundert Tonnen Pulver waren. Dieser Thurm ward am ersten zu Grund ümbgekehret/ mit einem stücke Stadtmauren neben diesem Thurme/ in zweyhundert Schritte lang. Darauf ergriff das Feuer von so vielem Pulver die nechsten örter/ und ümbgab also die gantze Stadt/ daß / wenn nicht ein hefftiger Regen kommen wäre/ diese grosse Stadt wäre in die Asche geleget worden. Des folgenden Tages fand man mehr denn fünfhundert todter Leichnam/ die so stuncken/ daß man mit allem Fleiß muste grosse Gruben machen/ dahin sie geführet/ und bey dutzeten auf einmahl verscharret worden. Der gantze Sonntag <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0037" n="17"/> <p>Dieser alte Herr betheurete auch/ nicht ohne schamroht/ daß oft dieser Feind der Seligkeit ihm/ und andern bey ihm/ hätte entdecket alle ihre heimliche sünden/ die sie begangen/ so ausführlich/ daß sie alle hätten den Ort müssen verlassen/ und nach Hause gehen: So sehr wären sie zu Schanden worden.</p> <p>In Medit. Histor. cap. 74.</p> <p>XIV.</p> <p>Pulver-Schaden.</p> <p>ANno 1546. Sonnabends den 7. Augusti/ schlug das Feuer vom Himmel zu Mecheln in Braband in einen Thurm/ darinnen mehr denn hundert Tonnen Pulver waren.</p> <p>Dieser Thurm ward am ersten zu Grund ümbgekehret/ mit einem stücke Stadtmauren neben diesem Thurme/ in zweyhundert Schritte lang. Darauf ergriff das Feuer von so vielem Pulver die nechsten örter/ und ümbgab also die gantze Stadt/ daß / wenn nicht ein hefftiger Regen kommen wäre/ diese grosse Stadt wäre in die Asche geleget worden.</p> <p>Des folgenden Tages fand man mehr denn fünfhundert todter Leichnam/ die so stuncken/ daß man mit allem Fleiß muste grosse Gruben machen/ dahin sie geführet/ und bey dutzeten auf einmahl verscharret worden. Der gantze Sonntag </p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0037]
Dieser alte Herr betheurete auch/ nicht ohne schamroht/ daß oft dieser Feind der Seligkeit ihm/ und andern bey ihm/ hätte entdecket alle ihre heimliche sünden/ die sie begangen/ so ausführlich/ daß sie alle hätten den Ort müssen verlassen/ und nach Hause gehen: So sehr wären sie zu Schanden worden.
In Medit. Histor. cap. 74.
XIV.
Pulver-Schaden.
ANno 1546. Sonnabends den 7. Augusti/ schlug das Feuer vom Himmel zu Mecheln in Braband in einen Thurm/ darinnen mehr denn hundert Tonnen Pulver waren.
Dieser Thurm ward am ersten zu Grund ümbgekehret/ mit einem stücke Stadtmauren neben diesem Thurme/ in zweyhundert Schritte lang. Darauf ergriff das Feuer von so vielem Pulver die nechsten örter/ und ümbgab also die gantze Stadt/ daß / wenn nicht ein hefftiger Regen kommen wäre/ diese grosse Stadt wäre in die Asche geleget worden.
Des folgenden Tages fand man mehr denn fünfhundert todter Leichnam/ die so stuncken/ daß man mit allem Fleiß muste grosse Gruben machen/ dahin sie geführet/ und bey dutzeten auf einmahl verscharret worden. Der gantze Sonntag
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |