Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Der Ritter verwunderte sich hefftig über diesem Handel/ wendete sich zu einem andern/ und fragete eben dieses. Der ander gab ihm eben die Antwort/ und bejahete das warhafftig/ was der erste gesaget hatte. Darüber erstarrete der Ritter gantz/ sahe sich weiter nicht ümb/ sondern gieng aus der Kirchen/ stiege zu Pferde/ und ritte nach Hause. Da begleiteten Ihn zwey schwartze Hunde/ die niemahls von seiner Seiten wichen: Und ob er ihnen gleich mit dem Degen dräuete/ wolten sie doch nicht von ihm lassen. Als er vor seinem Thor abstiege/ und hinein gieng/ sahen seine Knechte/ daß er sich gantz verändert hatte/ und hielten inständig an/ er wolte ihnen doch sagen/ was ihm wider fahren wäre: Welches er mit allen Umbständen erzehlete. Sie führeten ihn in sein Gemach: Als er nun daselbst aufgehöret zu erzehlen/ was ihm begegnet wäre: Kamen die zwey Hunde hinein/ fielen ihn grimmig an / erwürgeten und zerrissen IHN/ daß Der Ritter verwunderte sich hefftig über diesem Handel/ wendete sich zu einem andern/ und fragete eben dieses. Der ander gab ihm eben die Antwort/ und bejahete das warhafftig/ was der erste gesaget hatte. Darüber erstarrete der Ritter gantz/ sahe sich weiter nicht ümb/ sondern gieng aus der Kirchen/ stiege zu Pferde/ und ritte nach Hause. Da begleiteten Ihn zwey schwartze Hunde/ die niemahls von seiner Seiten wichen: Und ob er ihnen gleich mit dem Degen dräuete/ wolten sie doch nicht von ihm lassen. Als er vor seinem Thor abstiege/ und hinein gieng/ sahen seine Knechte/ daß er sich gantz verändert hatte/ und hielten inständig an/ er wolte ihnen doch sagen/ was ihm wider fahren wäre: Welches er mit allen Umbständen erzehlete. Sie führeten ihn in sein Gemach: Als er nun daselbst aufgehöret zu erzehlen/ was ihm begegnet wäre: Kamen die zwey Hunde hinein/ fielen ihn grimmig an / erwürgeten und zerrissen IHN/ daß <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0381" n="357"/> <p>Der Ritter verwunderte sich hefftig über diesem Handel/ wendete sich zu einem andern/ und fragete eben dieses.</p> <p>Der ander gab ihm eben die Antwort/ und bejahete das warhafftig/ was der erste gesaget hatte.</p> <p>Darüber erstarrete der Ritter gantz/ sahe sich weiter nicht ümb/ sondern gieng aus der Kirchen/ stiege zu Pferde/ und ritte nach Hause.</p> <p>Da begleiteten Ihn zwey schwartze Hunde/ die niemahls von seiner Seiten wichen: Und ob er ihnen gleich mit dem Degen dräuete/ wolten sie doch nicht von ihm lassen.</p> <p>Als er vor seinem Thor abstiege/ und hinein gieng/ sahen seine Knechte/ daß er sich gantz verändert hatte/ und hielten inständig an/ er wolte ihnen doch sagen/ was ihm wider fahren wäre: Welches er mit allen Umbständen erzehlete.</p> <p>Sie führeten ihn in sein Gemach: Als er nun daselbst aufgehöret zu erzehlen/ was ihm begegnet wäre: Kamen die zwey Hunde hinein/ fielen ihn grimmig an / erwürgeten und zerrissen IHN/ daß </p> </div> </body> </text> </TEI> [357/0381]
Der Ritter verwunderte sich hefftig über diesem Handel/ wendete sich zu einem andern/ und fragete eben dieses.
Der ander gab ihm eben die Antwort/ und bejahete das warhafftig/ was der erste gesaget hatte.
Darüber erstarrete der Ritter gantz/ sahe sich weiter nicht ümb/ sondern gieng aus der Kirchen/ stiege zu Pferde/ und ritte nach Hause.
Da begleiteten Ihn zwey schwartze Hunde/ die niemahls von seiner Seiten wichen: Und ob er ihnen gleich mit dem Degen dräuete/ wolten sie doch nicht von ihm lassen.
Als er vor seinem Thor abstiege/ und hinein gieng/ sahen seine Knechte/ daß er sich gantz verändert hatte/ und hielten inständig an/ er wolte ihnen doch sagen/ was ihm wider fahren wäre: Welches er mit allen Umbständen erzehlete.
Sie führeten ihn in sein Gemach: Als er nun daselbst aufgehöret zu erzehlen/ was ihm begegnet wäre: Kamen die zwey Hunde hinein/ fielen ihn grimmig an / erwürgeten und zerrissen IHN/ daß
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