Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.XXVIII. Schreckliche Geschichte von dergleichen Betrug. EIne reiche schöne Adeliche Jungfrau/ von hohen Qualitäten/ sahe in der Nachbarschafft einen Edelen Ritter/ der von stattlichen Mitteln und auch hohen qualitäten war: In denselben verliebete sie sich/ sahe ihn mit grosser Affection an/ iedoch daß sie ihm weiter ihre Gedancken nicht entdeckete. Einsmahls als sie in solchen Gedancken saß/ gab ein Teuffel Achtung drauf/ nahm die Gestalt dieses Chevalieurs an/ und führete seine Sachen also/ daß er sie überredete/ sich mit ihm zu verehlichen. Sie meinete/ es wäre der Chevalieur/ willigte ein/ und nahm ihn etliche Nächte in ihre Kammer/ da er bey ihr lag. Also brachten sie mit einander etliche Monat zu: Bey welcher währender Zei der Teuffel sie beredete/ sie solte ihm ja keinen Botten senden/ denn es müste ihr Handel verborgen bleiben: XXVIII. Schreckliche Geschichte von dergleichen Betrug. EIne reiche schöne Adeliche Jungfrau/ von hohen Qualitäten/ sahe in der Nachbarschafft einen Edelen Ritter/ der von stattlichen Mitteln und auch hohen qualitäten war: In denselben verliebete sie sich/ sahe ihn mit grosser Affection an/ iedoch daß sie ihm weiter ihre Gedancken nicht entdeckete. Einsmahls als sie in solchen Gedancken saß/ gab ein Teuffel Achtung drauf/ nahm die Gestalt dieses Chevalieurs an/ und führete seine Sachen also/ daß er sie überredete/ sich mit ihm zu verehlichen. Sie meinete/ es wäre der Chevalieur/ willigte ein/ und nahm ihn etliche Nächte in ihre Kammer/ da er bey ihr lag. Also brachten sie mit einander etliche Monat zu: Bey welcher währender Zei der Teuffel sie beredete/ sie solte ihm ja keinen Botten senden/ denn es müste ihr Handel verborgen bleiben: <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0401" n="377"/> <p>XXVIII.</p> <p>Schreckliche Geschichte von dergleichen Betrug.</p> <p>EIne reiche schöne Adeliche Jungfrau/ von hohen Qualitäten/ sahe in der Nachbarschafft einen Edelen Ritter/ der von stattlichen Mitteln und auch hohen qualitäten war: In denselben verliebete sie sich/ sahe ihn mit grosser Affection an/ iedoch daß sie ihm weiter ihre Gedancken nicht entdeckete.</p> <p>Einsmahls als sie in solchen Gedancken saß/ gab ein Teuffel Achtung drauf/ nahm die Gestalt dieses Chevalieurs an/ und führete seine Sachen also/ daß er sie überredete/ sich mit ihm zu verehlichen.</p> <p>Sie meinete/ es wäre der Chevalieur/ willigte ein/ und nahm ihn etliche Nächte in ihre Kammer/ da er bey ihr lag.</p> <p>Also brachten sie mit einander etliche Monat zu: Bey welcher währender Zei der Teuffel sie beredete/ sie solte ihm ja keinen Botten senden/ denn es müste ihr Handel verborgen bleiben: </p> </div> </body> </text> </TEI> [377/0401]
XXVIII.
Schreckliche Geschichte von dergleichen Betrug.
EIne reiche schöne Adeliche Jungfrau/ von hohen Qualitäten/ sahe in der Nachbarschafft einen Edelen Ritter/ der von stattlichen Mitteln und auch hohen qualitäten war: In denselben verliebete sie sich/ sahe ihn mit grosser Affection an/ iedoch daß sie ihm weiter ihre Gedancken nicht entdeckete.
Einsmahls als sie in solchen Gedancken saß/ gab ein Teuffel Achtung drauf/ nahm die Gestalt dieses Chevalieurs an/ und führete seine Sachen also/ daß er sie überredete/ sich mit ihm zu verehlichen.
Sie meinete/ es wäre der Chevalieur/ willigte ein/ und nahm ihn etliche Nächte in ihre Kammer/ da er bey ihr lag.
Also brachten sie mit einander etliche Monat zu: Bey welcher währender Zei der Teuffel sie beredete/ sie solte ihm ja keinen Botten senden/ denn es müste ihr Handel verborgen bleiben:
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