Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

sich alle beyde: Und nach etlichen Worten führete sie der Teuffel von Loches in die Gegend Bourdlaux/ so zum wenigsten funffzehen Tagereisen darvon gelegen.

Der Mann/ als er sahe/ daß er in der Gesellschafft einer grossen Menge Zäuberer und Hexen wäre/ die er nicht kennete/ und der abscheulichen greulichen Teuffel in menschlicher gestalt ansichtig wurde/ fieng an zu sagen: Mein GOtt/ wo sind wir? Alsbald verschwand diese Gesellschafft/ er aber befand sich gantz bloß / und schweiffete gantz allein in den Feldern herüm/ biß an den Morgen: Da traff er etliche Bauren an/ die ihn auf den Weg weiseten.

Als er wieder nach Loches kommen/ gieng er stracks zum Criminal-Richter: Derselbe/ als er diese Geschichte gehöret/ ließ das Weib gefangen nehmen. Dieselbe bekennete ümbständiglich alles/ was wir erzehlet haben: Und ohne Zwang gab sie sich der Ubelthat schuldig.

Idem libro 2. cap. 4.

sich alle beyde: Und nach etlichen Worten führete sie der Teuffel von Loches in die Gegend Bourdlaux/ so zum wenigsten funffzehen Tagereisen darvon gelegen.

Der Mann/ als er sahe/ daß er in der Gesellschafft einer grossen Menge Zäuberer und Hexen wäre/ die er nicht kennete/ und der abscheulichen greulichen Teuffel in menschlicher gestalt ansichtig wurde/ fieng an zu sagen: Mein GOtt/ wo sind wir? Alsbald verschwand diese Gesellschafft/ er aber befand sich gantz bloß / und schweiffete gantz allein in den Feldern herüm/ biß an den Morgen: Da traff er etliche Bauren an/ die ihn auf den Weg weiseten.

Als er wieder nach Loches kommen/ gieng er stracks zum Criminal-Richter: Derselbe/ als er diese Geschichte gehöret/ ließ das Weib gefangen nehmen. Dieselbe bekennete ümbständiglich alles/ was wir erzehlet haben: Und ohne Zwang gab sie sich der Ubelthat schuldig.

Idem libro 2. cap. 4.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0416" n="392"/>
sich alle beyde: Und nach etlichen                      Worten führete sie der Teuffel von Loches in die Gegend Bourdlaux/ so zum                      wenigsten funffzehen Tagereisen darvon gelegen.</p>
        <p>Der Mann/ als er sahe/ daß er in der Gesellschafft einer grossen Menge Zäuberer                      und Hexen wäre/ die er nicht kennete/ und der abscheulichen greulichen Teuffel                      in menschlicher gestalt ansichtig wurde/ fieng an zu sagen: Mein GOtt/ wo sind                      wir? Alsbald verschwand diese Gesellschafft/ er aber befand sich gantz bloß /                      und schweiffete gantz allein in den Feldern herüm/ biß an den Morgen: Da traff                      er etliche Bauren an/ die ihn auf den Weg weiseten.</p>
        <p>Als er wieder nach Loches kommen/ gieng er stracks zum Criminal-Richter:                      Derselbe/ als er diese Geschichte gehöret/ ließ das Weib gefangen nehmen.                      Dieselbe bekennete ümbständiglich alles/ was wir erzehlet haben: Und ohne Zwang                      gab sie sich der Ubelthat schuldig.</p>
        <p>Idem libro 2. cap. 4.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[392/0416] sich alle beyde: Und nach etlichen Worten führete sie der Teuffel von Loches in die Gegend Bourdlaux/ so zum wenigsten funffzehen Tagereisen darvon gelegen. Der Mann/ als er sahe/ daß er in der Gesellschafft einer grossen Menge Zäuberer und Hexen wäre/ die er nicht kennete/ und der abscheulichen greulichen Teuffel in menschlicher gestalt ansichtig wurde/ fieng an zu sagen: Mein GOtt/ wo sind wir? Alsbald verschwand diese Gesellschafft/ er aber befand sich gantz bloß / und schweiffete gantz allein in den Feldern herüm/ biß an den Morgen: Da traff er etliche Bauren an/ die ihn auf den Weg weiseten. Als er wieder nach Loches kommen/ gieng er stracks zum Criminal-Richter: Derselbe/ als er diese Geschichte gehöret/ ließ das Weib gefangen nehmen. Dieselbe bekennete ümbständiglich alles/ was wir erzehlet haben: Und ohne Zwang gab sie sich der Ubelthat schuldig. Idem libro 2. cap. 4.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/416
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/416>, abgerufen am 22.11.2024.