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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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die Tafeln mit vielen Speisen besetzt. Da führete da Weib ihren Mann hervor/ daß er dem Fürsten solte reverence thun: Darauf satzte er sich mit den andern zur Tafel. Weil er aber schmäckete/ daß die Speisen nicht gesaltzen waren/ auch kein Saltz auf den Tafeln war/ schrye er sehr/ daß man ihm Saltz brächte: Als es ihm nun vorkam/ und ehe er es gekostet/ sprach er: Gott Lob/ daß Saltz ist ankommen.

Auf diese Worte verschwand alles geschwinde/ die Personen/ die Speisen/ die Tafeln/ und er blieb allein gantz nackend/ empfand grosse Kälte/ und wuste nicht/ wo er war. Des folgenden Tages traff er Schäfer an/ bey welchen er nachfragete: Die sagten ihme/ daß er in der Graffschafft Benevent/ hundert Welsche Meilen von Rom wäre.

Also muste er Brodt und Kleider betteln/ und kam am achten Tage wieder nach Hause/ sehr mager und matt.

Er klagte sein Weib an/ die ward gegriffen/ und bekennete auf andere: Die wurden/ nach dem sie die Warheit bekant/ lebendig verbrennet. Ibidem.

die Tafeln mit vielen Speisen besetzt. Da führete da Weib ihren Mann hervor/ daß er dem Fürsten solte reverence thun: Darauf satzte er sich mit den andern zur Tafel. Weil er aber schmäckete/ daß die Speisen nicht gesaltzen waren/ auch kein Saltz auf den Tafeln war/ schrye er sehr/ daß man ihm Saltz brächte: Als es ihm nun vorkam/ uñ ehe er es gekostet/ sprach er: Gott Lob/ daß Saltz ist ankommen.

Auf diese Worte verschwand alles geschwinde/ die Personen/ die Speisen/ die Tafeln/ und er blieb allein gantz nackend/ empfand grosse Kälte/ und wuste nicht/ wo er war. Des folgenden Tages traff er Schäfer an/ bey welchen er nachfragete: Die sagten ihme/ daß er in der Graffschafft Benevent/ hundert Welsche Meilen von Rom wäre.

Also muste er Brodt und Kleider betteln/ und kam am achten Tage wieder nach Hause/ sehr mager und matt.

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[396/0420] die Tafeln mit vielen Speisen besetzt. Da führete da Weib ihren Mann hervor/ daß er dem Fürsten solte reverence thun: Darauf satzte er sich mit den andern zur Tafel. Weil er aber schmäckete/ daß die Speisen nicht gesaltzen waren/ auch kein Saltz auf den Tafeln war/ schrye er sehr/ daß man ihm Saltz brächte: Als es ihm nun vorkam/ uñ ehe er es gekostet/ sprach er: Gott Lob/ daß Saltz ist ankommen. Auf diese Worte verschwand alles geschwinde/ die Personen/ die Speisen/ die Tafeln/ und er blieb allein gantz nackend/ empfand grosse Kälte/ und wuste nicht/ wo er war. Des folgenden Tages traff er Schäfer an/ bey welchen er nachfragete: Die sagten ihme/ daß er in der Graffschafft Benevent/ hundert Welsche Meilen von Rom wäre. Also muste er Brodt und Kleider betteln/ und kam am achten Tage wieder nach Hause/ sehr mager und matt. Er klagte sein Weib an/ die ward gegriffen/ und bekennete auf andere: Die wurden/ nach dem sie die Warheit bekant/ lebendig verbrennet. Ibidem.

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/420>, abgerufen am 22.11.2024.