Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Der Mann verzeihete ihr/ mit der Bedingung/ daß sie ihn in die Versamlung / davon sie gesagt/ mitnehmen solte. Folgenden Tages gab ihm die Frau eine Salbe/ die sie hatte/ daß er sich damit salbete: Und also kamen sie beyde in die Versamlung/ ein iedes auf einem Bock / der fein leise gieng. Das Weib aber vermahnete den Mann/ er solte sich hüten / daß er nicht den Nahmen Gottes nennete/ es geschehe denn spottsweise / oder daß er ihn lästerte. Als sie bey der Versamlung ankommen/ befahl ihm das Weib/ er solte sich ein wenig beyseits halten/ zu schauen alles/ was vorgienge/ biß daß sie dam Obersten in der Versamlung die reverence gethan hätte. Derselbe war prächtig bekleidet/ wie ein Fürst/ und hatte eine grosse Menge Männer und Weiber ümb und neben sich/ welche alle diesem Herrn huldigten. Nach gethanen reverencen hielten sie einen runden Tantz/ und wendeten die Gesichter auswerts des Kreisses/ daß sie einander nicht ansahen. Als der Tantz ein Ende hatte/ wurden Der Mann verzeihete ihr/ mit der Bedingung/ daß sie ihn in die Versamlung / davon sie gesagt/ mitnehmen solte. Folgenden Tages gab ihm die Frau eine Salbe/ die sie hatte/ daß er sich damit salbete: Und also kamen sie beyde in die Versamlung/ ein iedes auf einem Bock / der fein leise gieng. Das Weib aber vermahnete den Mann/ er solte sich hüten / daß er nicht den Nahmen Gottes nennete/ es geschehe deñ spottsweise / oder daß er ihn lästerte. Als sie bey der Versamlung ankommen/ befahl ihm das Weib/ er solte sich ein wenig beyseits halten/ zu schauen alles/ was vorgienge/ biß daß sie dam Obersten in der Versamlung die reverence gethan hätte. Derselbe war prächtig bekleidet/ wie ein Fürst/ und hatte eine grosse Menge Männer und Weiber ümb und neben sich/ welche alle diesem Herrn huldigten. Nach gethanen reverencen hielten sie einen runden Tantz/ und wendeten die Gesichter auswerts des Kreisses/ daß sie einander nicht ansahen. Als der Tantz ein Ende hatte/ wurden <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0419" n="395"/> <p>Der Mann verzeihete ihr/ mit der Bedingung/ daß sie ihn in die Versamlung / davon sie gesagt/ mitnehmen solte.</p> <p>Folgenden Tages gab ihm die Frau eine Salbe/ die sie hatte/ daß er sich damit salbete: Und also kamen sie beyde in die Versamlung/ ein iedes auf einem Bock / der fein leise gieng. Das Weib aber vermahnete den Mann/ er solte sich hüten / daß er nicht den Nahmen Gottes nennete/ es geschehe deñ spottsweise / oder daß er ihn lästerte. Als sie bey der Versamlung ankommen/ befahl ihm das Weib/ er solte sich ein wenig beyseits halten/ zu schauen alles/ was vorgienge/ biß daß sie dam Obersten in der Versamlung die reverence gethan hätte. Derselbe war prächtig bekleidet/ wie ein Fürst/ und hatte eine grosse Menge Männer und Weiber ümb und neben sich/ welche alle diesem Herrn huldigten.</p> <p>Nach gethanen reverencen hielten sie einen runden Tantz/ und wendeten die Gesichter auswerts des Kreisses/ daß sie einander nicht ansahen.</p> <p>Als der Tantz ein Ende hatte/ wurden </p> </div> </body> </text> </TEI> [395/0419]
Der Mann verzeihete ihr/ mit der Bedingung/ daß sie ihn in die Versamlung / davon sie gesagt/ mitnehmen solte.
Folgenden Tages gab ihm die Frau eine Salbe/ die sie hatte/ daß er sich damit salbete: Und also kamen sie beyde in die Versamlung/ ein iedes auf einem Bock / der fein leise gieng. Das Weib aber vermahnete den Mann/ er solte sich hüten / daß er nicht den Nahmen Gottes nennete/ es geschehe deñ spottsweise / oder daß er ihn lästerte. Als sie bey der Versamlung ankommen/ befahl ihm das Weib/ er solte sich ein wenig beyseits halten/ zu schauen alles/ was vorgienge/ biß daß sie dam Obersten in der Versamlung die reverence gethan hätte. Derselbe war prächtig bekleidet/ wie ein Fürst/ und hatte eine grosse Menge Männer und Weiber ümb und neben sich/ welche alle diesem Herrn huldigten.
Nach gethanen reverencen hielten sie einen runden Tantz/ und wendeten die Gesichter auswerts des Kreisses/ daß sie einander nicht ansahen.
Als der Tantz ein Ende hatte/ wurden
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |