Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

XXXV.

Hexen-Convent.

ES ist nicht lang/ so ist eben dieses einem Edelmanne bey Melun widerfahren: Derselbe ließ sich seinen Mühler und seinen Vorwitz verleiten/ daß er mit zur Hexen-Versamlung reisete.

Und weil er für Furcht zitterte/ ob er schon GOTT nicht anruffete/ fieng der Teuffel mit heller Stimme an zu sage: Wer ist hier/ der sich fürchtet? Als nun der Edelman wolte davon fliehen/ verschwand die gantze Compagnie.

Bey seiner Widerkunfft wolte er den Zäuberer anklagen: Der merckete es/ und entflohe. Ib.

XXXVI.

Hexen-Panquet.

PAul Grilland/ ein Welscher Jurist/ schreibet/ daß im Jahr 1526. bey Rom ein Bauerzman gewesen/ welcher gesehen/ daß sich sein Weib gantz nackend des Nachts salbete.

Weil er sie nun hernachmahls in seinem Hause nichts fand/ nahm er des folgenden Tages einen Prügel/ und hörete nicht auf zu schlagen/ biß daß sie die Warheit bekennete: Welches sie denn that/ und ümb Verzeihung baht.

XXXV.

Hexen-Convent.

ES ist nicht lang/ so ist eben dieses einem Edelmanne bey Melun widerfahren: Derselbe ließ sich seinen Mühler und seinen Vorwitz verleiten/ daß er mit zur Hexen-Versamlung reisete.

Und weil er für Furcht zitterte/ ob er schon GOTT nicht anruffete/ fieng der Teuffel mit heller Stimme an zu sage: Wer ist hier/ der sich fürchtet? Als nun der Edelman wolte davon fliehen/ verschwand die gantze Compagnie.

Bey seiner Widerkunfft wolte er den Zäuberer anklagen: Der merckete es/ und entflohe. Ib.

XXXVI.

Hexen-Panquet.

PAul Grilland/ ein Welscher Jurist/ schreibet/ daß im Jahr 1526. bey Rom ein Bauerzman gewesen/ welcher gesehen/ daß sich sein Weib gantz nackend des Nachts salbete.

Weil er sie nun hernachmahls in seinem Hause nichts fand/ nahm er des folgenden Tages einen Prügel/ und hörete nicht auf zu schlagen/ biß daß sie die Warheit bekennete: Welches sie denn that/ und ümb Verzeihung baht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0418" n="394"/>
        <p>XXXV.</p>
        <p>Hexen-Convent.</p>
        <p>ES ist nicht lang/ so ist eben dieses einem Edelmanne bey Melun widerfahren:                      Derselbe ließ sich seinen Mühler und seinen Vorwitz verleiten/ daß er mit zur                      Hexen-Versamlung reisete.</p>
        <p>Und weil er für Furcht zitterte/ ob er schon GOTT nicht anruffete/ fieng der                      Teuffel mit heller Stimme an zu sage: Wer ist hier/ der sich fürchtet? Als nun                      der Edelman wolte davon fliehen/ verschwand die gantze Compagnie.</p>
        <p>Bey seiner Widerkunfft wolte er den Zäuberer anklagen: Der merckete es/ und                      entflohe. Ib.</p>
        <p>XXXVI.</p>
        <p>Hexen-Panquet.</p>
        <p>PAul Grilland/ ein Welscher Jurist/ schreibet/ daß im Jahr 1526. bey Rom ein                      Bauerzman gewesen/ welcher gesehen/ daß sich sein Weib gantz nackend des                      Nachts salbete.</p>
        <p>Weil er sie nun hernachmahls in seinem Hause nichts fand/ nahm er des folgenden                      Tages einen Prügel/ und hörete nicht auf zu schlagen/ biß daß sie die Warheit                      bekennete: Welches sie denn that/ und ümb Verzeihung baht.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[394/0418] XXXV. Hexen-Convent. ES ist nicht lang/ so ist eben dieses einem Edelmanne bey Melun widerfahren: Derselbe ließ sich seinen Mühler und seinen Vorwitz verleiten/ daß er mit zur Hexen-Versamlung reisete. Und weil er für Furcht zitterte/ ob er schon GOTT nicht anruffete/ fieng der Teuffel mit heller Stimme an zu sage: Wer ist hier/ der sich fürchtet? Als nun der Edelman wolte davon fliehen/ verschwand die gantze Compagnie. Bey seiner Widerkunfft wolte er den Zäuberer anklagen: Der merckete es/ und entflohe. Ib. XXXVI. Hexen-Panquet. PAul Grilland/ ein Welscher Jurist/ schreibet/ daß im Jahr 1526. bey Rom ein Bauerzman gewesen/ welcher gesehen/ daß sich sein Weib gantz nackend des Nachts salbete. Weil er sie nun hernachmahls in seinem Hause nichts fand/ nahm er des folgenden Tages einen Prügel/ und hörete nicht auf zu schlagen/ biß daß sie die Warheit bekennete: Welches sie denn that/ und ümb Verzeihung baht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/418
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/418>, abgerufen am 22.11.2024.