Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Ich thue/ sagte Aristodicus/ was ihr thut. Denu ihr befehlet/ wir sollen die jenigen/ die sich zu uns/ als in einen Tempel/ begeben und sich unserm sichern Geleite und Schutz vertrauet / überantworten. Da ergrösserte das Oraculum die Stimme und den Zorn/ und fertigte sie ab mit diesen Worten: Gehet hin/ ihr bösen Leute/ ich habe dieses gethan/ euch gäntzlich zu confundiren: Denn man soll ja dieserwegen das Oraculum nicht mit Fragen beschweren: Ob ihr eure demütige Supplicanten soltet übergeben. Aristodicus mit seinen Gesellen begad sich wieder gen Cumes. Auf diese Antwort des Oraculi ward Pactias gen Mitylene geschicket: Weil sie nicht vor rahtsam befunden/ daß er dem Cyrus überlieffert würde/ ihn zu tödten: Noch daß er in ihrer Stadt aufgehalten/ und dem Feinde/ sie zu belagern/ Anlaß gegeben würde. Der Groß-Hertzog/ da er sahe/ daß der König in Spanien eine grosse Armee hatte / und donnerte und erschreckete gantz Ich thue/ sagte Aristodicus/ was ihr thut. Denu ihr befehlet/ wir sollen die jenigen/ die sich zu uns/ als in einen Tempel/ begeben und sich unserm sichern Geleite und Schutz vertrauet / überantworten. Da ergrösserte das Oraculum die Stimme und den Zorn/ und fertigte sie ab mit diesen Worten: Gehet hin/ ihr bösen Leute/ ich habe dieses gethan/ euch gäntzlich zu confundiren: Denn man soll ja dieserwegen das Oraculum nicht mit Fragen beschweren: Ob ihr eure demütige Supplicanten soltet übergeben. Aristodicus mit seinen Gesellen begad sich wieder gen Cumes. Auf diese Antwort des Oraculi ward Pactias gen Mitylene geschicket: Weil sie nicht vor rahtsam befunden/ daß er dem Cyrus überlieffert würde/ ihn zu tödten: Noch daß er in ihrer Stadt aufgehalten/ und dem Feinde/ sie zu belagern/ Anlaß gegeben würde. Der Groß-Hertzog/ da er sahe/ daß der König in Spanien eine grosse Armee hatte / und donnerte und erschreckete gantz <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0445" n="421"/> <p>Ich thue/ sagte Aristodicus/ was ihr thut.</p> <p>Denu ihr befehlet/ wir sollen die jenigen/ die sich zu uns/ als in einen Tempel/ begeben und sich unserm sichern Geleite und Schutz vertrauet / überantworten.</p> <p>Da ergrösserte das Oraculum die Stimme und den Zorn/ und fertigte sie ab mit diesen Worten: Gehet hin/ ihr bösen Leute/ ich habe dieses gethan/ euch gäntzlich zu confundiren: Denn man soll ja dieserwegen das Oraculum nicht mit Fragen beschweren: Ob ihr eure demütige Supplicanten soltet übergeben.</p> <p>Aristodicus mit seinen Gesellen begad sich wieder gen Cumes.</p> <p>Auf diese Antwort des Oraculi ward Pactias gen Mitylene geschicket: Weil sie nicht vor rahtsam befunden/ daß er dem Cyrus überlieffert würde/ ihn zu tödten: Noch daß er in ihrer Stadt aufgehalten/ und dem Feinde/ sie zu belagern/ Anlaß gegeben würde.</p> <p>Der Groß-Hertzog/ da er sahe/ daß der König in Spanien eine grosse Armee hatte / und donnerte und erschreckete gantz </p> </div> </body> </text> </TEI> [421/0445]
Ich thue/ sagte Aristodicus/ was ihr thut.
Denu ihr befehlet/ wir sollen die jenigen/ die sich zu uns/ als in einen Tempel/ begeben und sich unserm sichern Geleite und Schutz vertrauet / überantworten.
Da ergrösserte das Oraculum die Stimme und den Zorn/ und fertigte sie ab mit diesen Worten: Gehet hin/ ihr bösen Leute/ ich habe dieses gethan/ euch gäntzlich zu confundiren: Denn man soll ja dieserwegen das Oraculum nicht mit Fragen beschweren: Ob ihr eure demütige Supplicanten soltet übergeben.
Aristodicus mit seinen Gesellen begad sich wieder gen Cumes.
Auf diese Antwort des Oraculi ward Pactias gen Mitylene geschicket: Weil sie nicht vor rahtsam befunden/ daß er dem Cyrus überlieffert würde/ ihn zu tödten: Noch daß er in ihrer Stadt aufgehalten/ und dem Feinde/ sie zu belagern/ Anlaß gegeben würde.
Der Groß-Hertzog/ da er sahe/ daß der König in Spanien eine grosse Armee hatte / und donnerte und erschreckete gantz
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