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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Welschland/ und dräuete dessen Ständen/ hielte ers vors nützlichste/ daß er den Zorn eines mächtigen Potentaten nicht vermehrete: Und that einen Streich der Weisheit/ die gewaltsame Macht abzuwenden/ und dem Ungewitter zu entgehen / damit er nicht in einen Krieg geriehte/ dessen Ausgang nicht anders als verderblich seyn könte.

Es wird ein Keyser gelobt/ der schickte grosse Geschencke vielen Potentaten / damit er möchte Friede haben: Dieweil er mit Stillsitzen mehr ausrichtet/ als die andern alle mit Kriegen.

Der Gefangene ward zu dem Vice-Re zu Neapolis geführet/ vor demselben praesentirete er sich auch mit einem unerschrockenen aufrechtem Angesichte/ wie vor dem Raht zu Venedig/ und vor dem Groß-Hertzog.

Da er in den Hof hinein gieng/ und von weiten sich zu dem Vice-Re nahete / welcher damahls entweder wegen Reverentz dieses Handels/ oder wegen Zustandes der Zeit/ mit entblöstem Haupte war: Sagete er mit erhobener Stimme zu

Welschland/ und dräuete dessen Ständen/ hielte ers vors nützlichste/ daß er den Zorn eines mächtigen Potentaten nicht vermehrete: Und that einen Streich der Weisheit/ die gewaltsame Macht abzuwenden/ und dem Ungewitter zu entgehen / damit er nicht in einen Krieg geriehte/ dessen Ausgang nicht anders als verderblich seyn könte.

Es wird ein Keyser gelobt/ der schickte grosse Geschencke vielen Potentaten / damit er möchte Friede haben: Dieweil er mit Stillsitzen mehr ausrichtet/ als die andern alle mit Kriegen.

Der Gefangene ward zu dem Vice-Re zu Neapolis geführet/ vor demselben praesentirete er sich auch mit einem unerschrockenen aufrechtem Angesichte/ wie vor dem Raht zu Venedig/ und vor dem Groß-Hertzog.

Da er in den Hof hinein gieng/ und von weiten sich zu dem Vice-Re nahete / welcher damahls entweder wegen Reverentz dieses Handels/ oder wegen Zustandes der Zeit/ mit entblöstem Haupte war: Sagete er mit erhobener Stimme zu

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[422/0446] Welschland/ und dräuete dessen Ständen/ hielte ers vors nützlichste/ daß er den Zorn eines mächtigen Potentaten nicht vermehrete: Und that einen Streich der Weisheit/ die gewaltsame Macht abzuwenden/ und dem Ungewitter zu entgehen / damit er nicht in einen Krieg geriehte/ dessen Ausgang nicht anders als verderblich seyn könte. Es wird ein Keyser gelobt/ der schickte grosse Geschencke vielen Potentaten / damit er möchte Friede haben: Dieweil er mit Stillsitzen mehr ausrichtet/ als die andern alle mit Kriegen. Der Gefangene ward zu dem Vice-Re zu Neapolis geführet/ vor demselben praesentirete er sich auch mit einem unerschrockenen aufrechtem Angesichte/ wie vor dem Raht zu Venedig/ und vor dem Groß-Hertzog. Da er in den Hof hinein gieng/ und von weiten sich zu dem Vice-Re nahete / welcher damahls entweder wegen Reverentz dieses Handels/ oder wegen Zustandes der Zeit/ mit entblöstem Haupte war: Sagete er mit erhobener Stimme zu

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/446>, abgerufen am 22.11.2024.