Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.brun ümbgebracht hätte/ damit er die übrige funftzig Kronen auch bekommen könne. Der Laggey verspricht/ daß er es thun/ und so bald er die funftzig Kronen überkommen/ darauf darvon ziehen wolle: Dieweil er bey einem solchen verrähterischen Herrn nicht länger bleiben möge. Also gehet nun ein ieder seinen Weg. Zuvor aber/ ehe sich Maubrun gantz aus dem Lande begiebt/ suchet er des Lucidamors getreuen Kämmerling (der sich in einem Dorffe bey seinem Vater auffhielte/ und keinem Herrn mehr dienen wolte) heim: Und als der Kämmerling dem Maubrun hernach das Geleite/ dem Holtze zu/ gab / und also diese beyde weit von den Leuten hinweg waren/ und Maubrun sich sicher zu seyn vermeinete/ da erzehlete er dem Kämmerling erst die Verrähterey/ und lieff darauf geschwinde dem Walde zu. Der Kämmerling hätte gern seines Herrn Tod an diesem Maubrun gerochen: Weilen er aber ohne Gewehr war/ und ihn allein nicht angreiffen durffte / brun ümbgebracht hätte/ damit er die übrige funftzig Kronen auch bekommen könne. Der Laggey verspricht/ daß er es thun/ und so bald er die funftzig Kronen überkommen/ darauf darvon ziehen wolle: Dieweil er bey einem solchen verrähterischen Herrn nicht länger bleiben möge. Also gehet nun ein ieder seinen Weg. Zuvor aber/ ehe sich Maubrun gantz aus dem Lande begiebt/ suchet er des Lucidamors getreuen Kämmerling (der sich in einem Dorffe bey seinem Vater auffhielte/ und keinem Herrn mehr dienen wolte) heim: Und als der Kämmerling dem Maubrun hernach das Geleite/ dem Holtze zu/ gab / und also diese beyde weit von den Leuten hinweg waren/ und Maubrun sich sicher zu seyn vermeinete/ da erzehlete er dem Kämmerling erst die Verrähterey/ und lieff darauf geschwinde dem Walde zu. Der Kämmerling hätte gern seines Herrn Tod an diesem Maubrun gerochen: Weilen er aber ohne Gewehr war/ und ihn allein nicht angreiffen durffte / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0504" n="480"/> brun ümbgebracht hätte/ damit er die übrige funftzig Kronen auch bekommen könne.</p> <p>Der Laggey verspricht/ daß er es thun/ und so bald er die funftzig Kronen überkommen/ darauf darvon ziehen wolle: Dieweil er bey einem solchen verrähterischen Herrn nicht länger bleiben möge.</p> <p>Also gehet nun ein ieder seinen Weg. Zuvor aber/ ehe sich Maubrun gantz aus dem Lande begiebt/ suchet er des Lucidamors getreuen Kämmerling (der sich in einem Dorffe bey seinem Vater auffhielte/ und keinem Herrn mehr dienen wolte) heim: Und als der Kämmerling dem Maubrun hernach das Geleite/ dem Holtze zu/ gab / und also diese beyde weit von den Leuten hinweg waren/ und Maubrun sich sicher zu seyn vermeinete/ da erzehlete er dem Kämmerling erst die Verrähterey/ und lieff darauf geschwinde dem Walde zu.</p> <p>Der Kämmerling hätte gern seines Herrn Tod an diesem Maubrun gerochen: Weilen er aber ohne Gewehr war/ und ihn allein nicht angreiffen durffte / </p> </div> </body> </text> </TEI> [480/0504]
brun ümbgebracht hätte/ damit er die übrige funftzig Kronen auch bekommen könne.
Der Laggey verspricht/ daß er es thun/ und so bald er die funftzig Kronen überkommen/ darauf darvon ziehen wolle: Dieweil er bey einem solchen verrähterischen Herrn nicht länger bleiben möge.
Also gehet nun ein ieder seinen Weg. Zuvor aber/ ehe sich Maubrun gantz aus dem Lande begiebt/ suchet er des Lucidamors getreuen Kämmerling (der sich in einem Dorffe bey seinem Vater auffhielte/ und keinem Herrn mehr dienen wolte) heim: Und als der Kämmerling dem Maubrun hernach das Geleite/ dem Holtze zu/ gab / und also diese beyde weit von den Leuten hinweg waren/ und Maubrun sich sicher zu seyn vermeinete/ da erzehlete er dem Kämmerling erst die Verrähterey/ und lieff darauf geschwinde dem Walde zu.
Der Kämmerling hätte gern seines Herrn Tod an diesem Maubrun gerochen: Weilen er aber ohne Gewehr war/ und ihn allein nicht angreiffen durffte /
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