Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.tzer/ die ihrer Kunst Probe thäten: Unter denselben aber war einer/ der den Preiß über alle erlangete. Ich wüste nicht einen Menschen/ der nicht wäre in höchste Verwunderung gerahten / als man ihn so geschwind/ so artlich/ so hurtig/ und verwgen sahe lauffen. Es waren von dem Boden biß auf die höchsten Spitzen Linien ausgespannet/ auf denselben stiege er hinauf mit einer solchen Geschwindigkeit/ daß man hätte mögen sagen/ es wäre Leitern oder Treppen: Darnach stiege er unerschrocken wider herab/ bald hinter sich/ bald vor sich/ und hatte nichts in den Händen als einen kleinen Stecken/ damit er das Gewichte führete. Bald tantzete er auf dem Seile mit beyden Füssen/ bald nur mit einem alleine / so wohl mit dem lincken/ als rechten/ bald nahm er Steltzen/ und gieng damit auf der Linie. Darnach fassete er das Seil mit den Füssen/ blieb daran hängen/ und drehete sich herüm/ darauf schwung er sich wie tzer/ die ihrer Kunst Probe thäten: Unter denselben aber war einer/ der den Preiß über alle erlangete. Ich wüste nicht einen Menschen/ der nicht wäre in höchste Verwunderung gerahten / als man ihn so geschwind/ so artlich/ so hurtig/ und verwgen sahe lauffen. Es waren von dem Boden biß auf die höchsten Spitzen Linien ausgespannet/ auf denselben stiege er hinauf mit einer solchen Geschwindigkeit/ daß man hätte mögen sagen/ es wäre Leitern oder Treppen: Darnach stiege er unerschrocken wider herab/ bald hinter sich/ bald vor sich/ und hatte nichts in den Händen als einen kleinen Stecken/ damit er das Gewichte führete. Bald tantzete er auf dem Seile mit beyden Füssen/ bald nur mit einem alleine / so wohl mit dem lincken/ als rechten/ bald nahm er Steltzen/ und gieng damit auf der Linie. Darnach fassete er das Seil mit den Füssen/ blieb daran hängen/ und drehete sich herüm/ darauf schwung er sich wie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0662" n="638"/> tzer/ die ihrer Kunst Probe thäten: Unter denselben aber war einer/ der den Preiß über alle erlangete.</p> <p>Ich wüste nicht einen Menschen/ der nicht wäre in höchste Verwunderung gerahten / als man ihn so geschwind/ so artlich/ so hurtig/ und verwgen sahe lauffen.</p> <p>Es waren von dem Boden biß auf die höchsten Spitzen Linien ausgespannet/ auf denselben stiege er hinauf mit einer solchen Geschwindigkeit/ daß man hätte mögen sagen/ es wäre Leitern oder Treppen: Darnach stiege er unerschrocken wider herab/ bald hinter sich/ bald vor sich/ und hatte nichts in den Händen als einen kleinen Stecken/ damit er das Gewichte führete.</p> <p>Bald tantzete er auf dem Seile mit beyden Füssen/ bald nur mit einem alleine / so wohl mit dem lincken/ als rechten/ bald nahm er Steltzen/ und gieng damit auf der Linie.</p> <p>Darnach fassete er das Seil mit den Füssen/ blieb daran hängen/ und drehete sich herüm/ darauf schwung er sich wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [638/0662]
tzer/ die ihrer Kunst Probe thäten: Unter denselben aber war einer/ der den Preiß über alle erlangete.
Ich wüste nicht einen Menschen/ der nicht wäre in höchste Verwunderung gerahten / als man ihn so geschwind/ so artlich/ so hurtig/ und verwgen sahe lauffen.
Es waren von dem Boden biß auf die höchsten Spitzen Linien ausgespannet/ auf denselben stiege er hinauf mit einer solchen Geschwindigkeit/ daß man hätte mögen sagen/ es wäre Leitern oder Treppen: Darnach stiege er unerschrocken wider herab/ bald hinter sich/ bald vor sich/ und hatte nichts in den Händen als einen kleinen Stecken/ damit er das Gewichte führete.
Bald tantzete er auf dem Seile mit beyden Füssen/ bald nur mit einem alleine / so wohl mit dem lincken/ als rechten/ bald nahm er Steltzen/ und gieng damit auf der Linie.
Darnach fassete er das Seil mit den Füssen/ blieb daran hängen/ und drehete sich herüm/ darauf schwung er sich wie
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