Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.fen/ darinnen zu wohnen/ biß es wieder gebauet worden. Zwey Meilen von Wien ist eine Mühle/ so über das Wasser gebauet/ aufgehoben / und ziemlich weit davon auf das trockene Land geworffen worden. Dieses Erdbeben warff auch eine grosse Menge Fische an das Ufer bey dieser Mühle. Unter Wien hat es ein Loch in die Erden gemachet/ daraus gieng ein solcher stinckender und Pestilentzischen Dunst/ daß die beywohnenden nicht kunten bleiben. Diß Loch war vier Schuhe breit/ sehr lang/ und so tief/ daß es niemand ergründen können/ und man kunte diese schreckliche Hölen ohne Gefahr nicht besichtigen. In Mähren/ Böhmen/ und andern benachbarten Ländern währete dieses Erdbeben mehr Tage/ aber nicht so hefftig. Joh. Hederich in seiner Oration vom Oesterreichischen Erdbeben. MAn hat angemercket/ daß dieses grausame Erdbeben/ welches den meisten Theil der Garnison in der Vestung fen/ darinnen zu wohnen/ biß es wieder gebauet worden. Zwey Meilen von Wien ist eine Mühle/ so über das Wasser gebauet/ aufgehoben / und ziemlich weit davon auf das trockene Land geworffen worden. Dieses Erdbeben warff auch eine grosse Menge Fische an das Ufer bey dieser Mühle. Unter Wien hat es ein Loch in die Erden gemachet/ daraus gieng ein solcher stinckender und Pestilentzischen Dunst/ daß die beywohnenden nicht kunten bleiben. Diß Loch war vier Schuhe breit/ sehr lang/ und so tief/ daß es niemand ergründen können/ und man kunte diese schreckliche Hölen ohne Gefahr nicht besichtigen. In Mähren/ Böhmen/ und andern benachbarten Ländern währete dieses Erdbeben mehr Tage/ aber nicht so hefftig. Joh. Hederich in seiner Oration vom Oesterreichischen Erdbeben. MAn hat angemercket/ daß dieses grausame Erdbeben/ welches den meisten Theil der Garnison in der Vestung <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0711" n="687"/> fen/ darinnen zu wohnen/ biß es wieder gebauet worden.</p> <p>Zwey Meilen von Wien ist eine Mühle/ so über das Wasser gebauet/ aufgehoben / und ziemlich weit davon auf das trockene Land geworffen worden.</p> <p>Dieses Erdbeben warff auch eine grosse Menge Fische an das Ufer bey dieser Mühle.</p> <p>Unter Wien hat es ein Loch in die Erden gemachet/ daraus gieng ein solcher stinckender und Pestilentzischen Dunst/ daß die beywohnenden nicht kunten bleiben. Diß Loch war vier Schuhe breit/ sehr lang/ und so tief/ daß es niemand ergründen können/ und man kunte diese schreckliche Hölen ohne Gefahr nicht besichtigen.</p> <p>In Mähren/ Böhmen/ und andern benachbarten Ländern währete dieses Erdbeben mehr Tage/ aber nicht so hefftig. Joh. Hederich in seiner Oration vom Oesterreichischen Erdbeben.</p> <p>MAn hat angemercket/ daß dieses grausame Erdbeben/ welches den meisten Theil der Garnison in der Vestung </p> </div> </body> </text> </TEI> [687/0711]
fen/ darinnen zu wohnen/ biß es wieder gebauet worden.
Zwey Meilen von Wien ist eine Mühle/ so über das Wasser gebauet/ aufgehoben / und ziemlich weit davon auf das trockene Land geworffen worden.
Dieses Erdbeben warff auch eine grosse Menge Fische an das Ufer bey dieser Mühle.
Unter Wien hat es ein Loch in die Erden gemachet/ daraus gieng ein solcher stinckender und Pestilentzischen Dunst/ daß die beywohnenden nicht kunten bleiben. Diß Loch war vier Schuhe breit/ sehr lang/ und so tief/ daß es niemand ergründen können/ und man kunte diese schreckliche Hölen ohne Gefahr nicht besichtigen.
In Mähren/ Böhmen/ und andern benachbarten Ländern währete dieses Erdbeben mehr Tage/ aber nicht so hefftig. Joh. Hederich in seiner Oration vom Oesterreichischen Erdbeben.
MAn hat angemercket/ daß dieses grausame Erdbeben/ welches den meisten Theil der Garnison in der Vestung
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