Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Kanisch in Hungarn erschlagen/ gleich den Tag geschehen/ an welchem Pabst Urbanus der Siebende/ der nur zehen Tage den Stuhl besessen/ erwehlet wurde. Chytraeus in Chronic. Sax. LVII. Wunderseltzame Geschwindigkeit eines Bauren. ICH habe etliche mahl mit Verwunderung am Fürstlichen Hoffe zu Bamberg einen Teutschen Bauren gesehen/ welcher/ (wie er es selber betheurete) unter den wilden Thieren/ in dem nechsten Gebürge/ war ernähret und auferzogen worden: Derselbe war so hurtig und behend mit seinem Leibe/ daß alle/ die seine Bewegungen und kurtzweilige Händel sahen/ gantz erstarret blieben/ weil sie meineten/ er brauchte Zauberey/ welches ich aber nicht dafür halte. Das allerwunderbahrlichste war an ihm/ daß er seine Behendigkeit beweisete / nicht etwa aufgerichtet auf den Füssen sondern daß er auf den Händen und Füssen lief/ wie ein Hund oder eine Katze. Kanisch in Hungarn erschlagen/ gleich den Tag geschehen/ an welchem Pabst Urbanus der Siebende/ der nur zehen Tage den Stuhl besessen/ erwehlet wurde. Chytraeus in Chronic. Sax. LVII. Wunderseltzame Geschwindigkeit eines Bauren. ICH habe etliche mahl mit Verwunderung am Fürstlichen Hoffe zu Bamberg einen Teutschen Bauren gesehen/ welcher/ (wie er es selber betheurete) unter den wilden Thieren/ in dem nechsten Gebürge/ war ernähret und auferzogen worden: Derselbe war so hurtig und behend mit seinem Leibe/ daß alle/ die seine Bewegungen und kurtzweilige Händel sahen/ gantz erstarret blieben/ weil sie meineten/ er brauchte Zauberey/ welches ich aber nicht dafür halte. Das allerwunderbahrlichste war an ihm/ daß er seine Behendigkeit beweisete / nicht etwa aufgerichtet auf den Füssen sondern daß er auf den Händen und Füssen lief/ wie ein Hund oder eine Katze. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0712" n="688"/> Kanisch in Hungarn erschlagen/ gleich den Tag geschehen/ an welchem Pabst Urbanus der Siebende/ der nur zehen Tage den Stuhl besessen/ erwehlet wurde. Chytraeus in Chronic. Sax.</p> <p>LVII.</p> <p>Wunderseltzame Geschwindigkeit eines Bauren.</p> <p>ICH habe etliche mahl mit Verwunderung am Fürstlichen Hoffe zu Bamberg einen Teutschen Bauren gesehen/ welcher/ (wie er es selber betheurete) unter den wilden Thieren/ in dem nechsten Gebürge/ war ernähret und auferzogen worden: Derselbe war so hurtig und behend mit seinem Leibe/ daß alle/ die seine Bewegungen und kurtzweilige Händel sahen/ gantz erstarret blieben/ weil sie meineten/ er brauchte Zauberey/ welches ich aber nicht dafür halte.</p> <p>Das allerwunderbahrlichste war an ihm/ daß er seine Behendigkeit beweisete / nicht etwa aufgerichtet auf den Füssen sondern daß er auf den Händen und Füssen lief/ wie ein Hund oder eine Katze.</p> </div> </body> </text> </TEI> [688/0712]
Kanisch in Hungarn erschlagen/ gleich den Tag geschehen/ an welchem Pabst Urbanus der Siebende/ der nur zehen Tage den Stuhl besessen/ erwehlet wurde. Chytraeus in Chronic. Sax.
LVII.
Wunderseltzame Geschwindigkeit eines Bauren.
ICH habe etliche mahl mit Verwunderung am Fürstlichen Hoffe zu Bamberg einen Teutschen Bauren gesehen/ welcher/ (wie er es selber betheurete) unter den wilden Thieren/ in dem nechsten Gebürge/ war ernähret und auferzogen worden: Derselbe war so hurtig und behend mit seinem Leibe/ daß alle/ die seine Bewegungen und kurtzweilige Händel sahen/ gantz erstarret blieben/ weil sie meineten/ er brauchte Zauberey/ welches ich aber nicht dafür halte.
Das allerwunderbahrlichste war an ihm/ daß er seine Behendigkeit beweisete / nicht etwa aufgerichtet auf den Füssen sondern daß er auf den Händen und Füssen lief/ wie ein Hund oder eine Katze.
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