Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.mit dem Begräbnüß der Leichen nicht eilen. Die Mutter ließ also ihre Tochter drey gantze Tage bewahren/ wider aller Meinung: Am Ende derselben kam die Tochter wieder zu sich selbsten/ und hat hernach lange Zeit gelebet. Amatus Lusita[unleserliches Material]nus centur. 4. cura 23. LXXXII. Ein Mann/ vor todt gehalten/ wird wieder lebendig. EIn Medicus der Königin in Spanien Isabellae/ welche des Königes in Arragonien Ferdinandi Gemahlin war/ besuchte einen Krancken/ der hatte noch einen guten Puls/ dieserwegen sagte er zu den Beywesenden/ dieser Krancke wäre dem Tode noch nicht nahe. Als er desselben Tages auf den Abend wieder kam/ ihn zu besuchen/ und itzt von seinem Maulthier abstiege/ kam einer von denen/ so ümb den Krancken waren / und sagte/ er wäre vorüber. Der Medicus/ so seiner Wissenschafft mehr trauete/ als dieses Worten/ gieng mit dem Begräbnüß der Leichen nicht eilen. Die Mutter ließ also ihre Tochter drey gantze Tage bewahren/ wider aller Meinung: Am Ende derselben kam die Tochter wieder zu sich selbsten/ und hat hernach lange Zeit gelebet. Amatus Lusita[unleserliches Material]nus centur. 4. curâ 23. LXXXII. Ein Mann/ vor todt gehalten/ wird wieder lebendig. EIn Medicus der Königin in Spanien Isabellae/ welche des Königes in Arragonien Ferdinandi Gemahlin war/ besuchte einen Krancken/ der hatte noch einen guten Puls/ dieserwegen sagte er zu den Beywesenden/ dieser Krancke wäre dem Tode noch nicht nahe. Als er desselben Tages auf den Abend wieder kam/ ihn zu besuchen/ und itzt von seinem Maulthier abstiege/ kam einer von denen/ so ümb den Krancken waren / und sagte/ er wäre vorüber. Der Medicus/ so seiner Wissenschafft mehr trauete/ als dieses Worten/ gieng <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0756" n="732"/> mit dem Begräbnüß der Leichen nicht eilen.</p> <p>Die Mutter ließ also ihre Tochter drey gantze Tage bewahren/ wider aller Meinung: Am Ende derselben kam die Tochter wieder zu sich selbsten/ und hat hernach lange Zeit gelebet. Amatus Lusita<gap reason="illegible"/>nus centur. 4. curâ 23.</p> <p>LXXXII.</p> <p>Ein Mann/ vor todt gehalten/ wird wieder lebendig.</p> <p>EIn Medicus der Königin in Spanien Isabellae/ welche des Königes in Arragonien Ferdinandi Gemahlin war/ besuchte einen Krancken/ der hatte noch einen guten Puls/ dieserwegen sagte er zu den Beywesenden/ dieser Krancke wäre dem Tode noch nicht nahe.</p> <p>Als er desselben Tages auf den Abend wieder kam/ ihn zu besuchen/ und itzt von seinem Maulthier abstiege/ kam einer von denen/ so ümb den Krancken waren / und sagte/ er wäre vorüber.</p> <p>Der Medicus/ so seiner Wissenschafft mehr trauete/ als dieses Worten/ gieng </p> </div> </body> </text> </TEI> [732/0756]
mit dem Begräbnüß der Leichen nicht eilen.
Die Mutter ließ also ihre Tochter drey gantze Tage bewahren/ wider aller Meinung: Am Ende derselben kam die Tochter wieder zu sich selbsten/ und hat hernach lange Zeit gelebet. Amatus Lusita_ nus centur. 4. curâ 23.
LXXXII.
Ein Mann/ vor todt gehalten/ wird wieder lebendig.
EIn Medicus der Königin in Spanien Isabellae/ welche des Königes in Arragonien Ferdinandi Gemahlin war/ besuchte einen Krancken/ der hatte noch einen guten Puls/ dieserwegen sagte er zu den Beywesenden/ dieser Krancke wäre dem Tode noch nicht nahe.
Als er desselben Tages auf den Abend wieder kam/ ihn zu besuchen/ und itzt von seinem Maulthier abstiege/ kam einer von denen/ so ümb den Krancken waren / und sagte/ er wäre vorüber.
Der Medicus/ so seiner Wissenschafft mehr trauete/ als dieses Worten/ gieng
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 732. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/756>, abgerufen am 16.07.2024. |