Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Arnold/ zu Abwischung seiner Schande / starck darauf drang/ dieser wäre ein Betrieger/ und wäre von seiner Gegenpart darzu bestellet worden. Es war eigentlich ein Handel/ als wie in der Comoedia des Plauti/ Amphitru[unleserliches Material] genant/ da Mercurius und Sosias einander begegnen. Damit nun die Richter in diesem Gezäncke möchten die Warheit besser erforschen / liessen sie den Vetter/ Peter Guerre/ aus dem Gefängnüß holen/ und stelleten den Martin Guerre unter etliche andere Männer/ die bekleidet waren/ wie er / zu erfahren/ ob er ihn würde erkennen: Aber er gieng alsbald auf ihn zu/ und empfieng ihn auf das allerfreundlichste/ mit Bezeigung einer sonderbaren Freude. Eben dieses thät hernach auch die Bertrande/ und baht ihn ümb Verzeihung/ wegen dessen/ daß sie unwissend an ihm gesündiget. Aber der Mann wolte damit nicht zu frieden seyn/ sondern sahe sie scheel an / und schalte sie hefftig. Arnold/ zu Abwischung seiner Schande / starck darauf drang/ dieser wäre ein Betrieger/ und wäre von seiner Gegenpart darzu bestellet worden. Es war eigentlich ein Handel/ als wie in der Comoedia des Plauti/ Amphitru[unleserliches Material] genant/ da Mercurius und Sosias einander begegnen. Damit nun die Richter in diesem Gezäncke möchten die Warheit besser erforschen / liessen sie den Vetter/ Peter Guerre/ aus dem Gefängnüß holen/ und stelleten den Martin Guerre unter etliche andere Männer/ die bekleidet waren/ wie er / zu erfahren/ ob er ihn würde erkennen: Aber er gieng alsbald auf ihn zu/ und empfieng ihn auf das allerfreundlichste/ mit Bezeigung einer sonderbaren Freude. Eben dieses thät hernach auch die Bertrande/ und baht ihn ümb Verzeihung/ wegen dessen/ daß sie unwissend an ihm gesündiget. Aber der Mann wolte damit nicht zu frieden seyn/ sondern sahe sie scheel an / und schalte sie hefftig. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0768" n="744"/> Arnold/ zu Abwischung seiner Schande / starck darauf drang/ dieser wäre ein Betrieger/ und wäre von seiner Gegenpart darzu bestellet worden.</p> <p>Es war eigentlich ein Handel/ als wie in der Comoedia des Plauti/ Amphitru<gap reason="illegible"/> genant/ da Mercurius und Sosias einander begegnen.</p> <p>Damit nun die Richter in diesem Gezäncke möchten die Warheit besser erforschen / liessen sie den Vetter/ Peter Guerre/ aus dem Gefängnüß holen/ und stelleten den Martin Guerre unter etliche andere Männer/ die bekleidet waren/ wie er / zu erfahren/ ob er ihn würde erkennen: Aber er gieng alsbald auf ihn zu/ und empfieng ihn auf das allerfreundlichste/ mit Bezeigung einer sonderbaren Freude.</p> <p>Eben dieses thät hernach auch die Bertrande/ und baht ihn ümb Verzeihung/ wegen dessen/ daß sie unwissend an ihm gesündiget.</p> <p>Aber der Mann wolte damit nicht zu frieden seyn/ sondern sahe sie scheel an / und schalte sie hefftig.</p> </div> </body> </text> </TEI> [744/0768]
Arnold/ zu Abwischung seiner Schande / starck darauf drang/ dieser wäre ein Betrieger/ und wäre von seiner Gegenpart darzu bestellet worden.
Es war eigentlich ein Handel/ als wie in der Comoedia des Plauti/ Amphitru_ genant/ da Mercurius und Sosias einander begegnen.
Damit nun die Richter in diesem Gezäncke möchten die Warheit besser erforschen / liessen sie den Vetter/ Peter Guerre/ aus dem Gefängnüß holen/ und stelleten den Martin Guerre unter etliche andere Männer/ die bekleidet waren/ wie er / zu erfahren/ ob er ihn würde erkennen: Aber er gieng alsbald auf ihn zu/ und empfieng ihn auf das allerfreundlichste/ mit Bezeigung einer sonderbaren Freude.
Eben dieses thät hernach auch die Bertrande/ und baht ihn ümb Verzeihung/ wegen dessen/ daß sie unwissend an ihm gesündiget.
Aber der Mann wolte damit nicht zu frieden seyn/ sondern sahe sie scheel an / und schalte sie hefftig.
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